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Rezension zu
Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben

Fiktion und Realität unterhaltsam miteinander verbunden

Von: Kathrin N.
18.01.2022

München und Dallmayr – zwei große Namen: das Feinkostgeschäft Dallmayr ist seit vielen Jahrzehnten über Ländergrenzen hinweg weltberühmt und München als geschichtsträchtige Landeshauptstadt spricht für sich. Die in Passau geborene Autorin Lisa Graf hat das Unternehmen zum Mittelpunkt ihrer neuen Saga gemacht und mit über 600 Seiten einen unterhaltsamen Romanstart vorgelegt. 1897 übernehmen Anton und Therese Randkofer mit ihren drei Kindern das beliebte Feinkostgeschäft Dallmayr. Doch kurze Zeit später muss Therese das Unternehmen alleine weiterführen, da ihr Mann verstirbt. Sie kämpft als starke Frau gegen die Männerwelt und baut sich mit ihren Angestellten, die ihr immer solidarisch zur Seite stehen, gegen die Intrigen des Schwagers Max, ein schnell wachsendes Unternehmen auf. Im Mittelpunkt steht neben dem Aufschwung des Unternehmens insbesondere die Entwicklung der drei Kinder: der älteste Sohn Hermann bringt die ersten Bananen nach Deutschland, die Zweitälteste Elsa sucht ihren eigenen Weg und trifft auf einen leidenschaftlichen Maler und der jüngste Sproß Paul stellt im ersten Teil das kindliche Bindeglied zwischen den Familienmitgliedern und Balbina dar, die weit mehr als eine Angestellte ist. Gekonnt verknüpft die Autorin Fiktives mit realer Geschichte – so lässt sie technische Errungenschaften wie die elektrische Tram ebenso einfließen wie den Umbau des Ladengeschäfts mit der markanten Fassade, den dekadenten Brunnen im Geschäft und bekannte Namen wie Karl Valentin oder Albert Einstein, die zu dieser Zeit gelebt in München gelebt und gearbeitet haben. Und tatsächlich bekam man damals im „Dallmayr“ die ersten Bananen, wie mir meine Münchner Oma vor Jahren stolz bei unseren Streifzügen durch ihre Heimatstadt berichtete... Ich habe den Roman gerne gelesen und mich immer unterhalten gefühlt. Die Autorin hat die Spannung immer wieder aufrecht halten können, obwohl man als Leser schon so manche Lösung parat hatte. Es scheint, als war ihr wichtig, das Gefühlsleben im Umgang mit dem Geheimnis – nicht die Auflösung desselben – herauszuarbeiten und ich finde, es ist Lisa Graf gut gelungen. Ich freue mich schon auf den zweiten Band mit dem erwachsenen Hermann, der in der Schweiz lebenden Elsa und Paul, der sich scheinbar in Wiesbaden abzunabeln versucht. Ob wir Balbina und auch Ludwig, den Schokoladenmeister, wieder treffen? Ich bin gespannt und lege „Der Traum vom schönen Leben“ gerne all jenen Leseratten ans Herz, die eine leichte, nicht allzu anstrengende Reise ins München rund um 1900 machen möchten.

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