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Rezension zu
Unter dem Schnee

Ein zum Schmökern und Reflektieren einladendes Winterbuch

Von: Stines Lesereise
09.01.2022

„Puritas enim cordis - hatte sie ihnen das Familienmotto nicht stets mit Inbrunst vorgelebt?“ (S. 183) Für die Reinheit des Herzens Ein tolles Lebensmotto von Luise von Schwan, mit deren Beerdigung das wunderschöne Buch aus dem Diana Verlag von Katrin Burseg beginnt. Doch schafft man es wirklich ein ganzes langes Leben lang ohne dunkle Schatten und Geheimnisse seinen Weg zu gehen? Insbesondere wenn man einen Betrieb im zweiten Weltkrieg leiten muss? Die Beerdigung von Luise wird rüde unterbrochen von einem Schneesturm. Dieser Schneesturm hält die Familie und einen unerwarteten Gast vom 28. Dezember 1978 bis 1. Januar 1979 auf Schloss Schwanenhals fest im Griff. Die Autorin, die selbst als Kind die Schneekatastrophe im Jahrhundertwinter 1978/79 mit ihrer Familie erlebte, hat das Setting sehr gut gewählt. Eingeschlossen, ohne Strom, ohne Kontakt zur Außenwelt werden alle Beteiligten geprüft. Da ist zum einen die Familie, die Schwester von Luise mit ihren beiden Söhnen, Carl und Johann, sowie Annette, die hochschwangere Frau von Carl, Caroline, die Tochter von Johann mit ihrem Freund Niki, die Köchin und Haushälterin Isa, zwei Hausmädchen (die aber so gut wie keine Rolle spielen), Aimée, ein ungebetener Gast aus Frankreich sowie ein Schwan. Auf knapp 400 Seiten erfahren wir sehr schön und mitreißend erzählt viel über die Geschichte der einzelnen Familienmitglieder sowie deren Gefühlswelt und Gedanken während die Tage vergehen. Die Erzählperspektive ändert sich mit jedem der kurzen Kapitel ohne sich der Ich-Form zu bedienen. Die Aufarbeitung von Kriegs- und Fluchttraumata spielt dabei ebenso eine Rolle wie das Thema Beschäftigung von Zwangsarbeitern im zweiten Weltkrieg. Ein gutes Winterbuch, das zum Schmökern und Reflektieren eines dunklen Kapitels der deutschen Geschichte einlädt. Alle Rechte bei Verlag und Autorin.

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