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Rezension zu
Auf Erden sind wir kurz grandios

Ein Buch, das nachhallt

Von: Stines Lesereise
01.01.2022

Ein tolles Buch, grandios übersetzt von Anne-Kristin Mittag Ein junger Mann, der einen Brief an seine Mutter schreibt, die Analphabetin ist. Darüber kann man/frau lange nachdenken. Anfangs steht die Beziehung zu seiner ihn schlagenden Mutter im Vordergrund. Das Bedürfnis nach einem Nachholen an fehlender Kommunikation zwischen den Beiden ist ein aufwühlender Startpunkt. „Wenn wir Glück haben, ist das Ende eines Satzes der Punkt, an dem wir vielleicht anfangen können.“ (S. 19) In lyrischer Sprache breitet „Little Dog“ auf den knapp 270 Seiten sein Innerstes vor uns allen aus. Er gibt uns Einblicke in seine Familiengeschichte, begonnen bei seiner vietnamesischen Großmutter, die mich tief berühren. Intergenerationale Kriegstraumata spielen ebenso eine große Rolle wie Rassismus und Homophobie. „ich will nicht, dass mir meine Traurigkeit genommen wird, ebenso wenig, wie ich will, dass mein Glück mir genommen wird. Sie gehören mir.“ (S. 197) Ob er den Brief schreibt trotz des Analphabetismus oder gerade deswegen bleibt für mich unbeantwortet. Gehaltvoll, in Teilen flüssig und vereinnahmend erzählt, in Teilen fragmentarisch die ganze Bandbreite an Emotionen und Erinnerungen, die ihn ausmachen vor uns ausbreitend, hat mich das Buch atemlos zurück gelassen. Auf diesen Wörtern, Sätzen und Eindrücken werde ich noch eine Weile herumkauen.

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