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Rezension zu
Land der Frauen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Plädoyer für Wertschätzung und Gleichberechtigung von Frauen auf dem Land

Von: Lesereien
25.12.2021

Nach dem Tod ihres Großvaters beginnt die Schriftstellerin und Tierärztin María Sánchez über ihre Familie, ihre Vorfahren und über das Leben auf dem Land nachzudenken. Sie stellt fest, dass sie sich stets ihren Großvater und Vater zum Vorbild genommen hat, weil sie Tierärzte waren. Ihre Mutter war ihr hingegen lange Zeit kein Vorbild und über ihre Großmutter väterlicherseits weiß sie fast gar nichts. Sie erkennt, dass die Frauen auf dem Land „im Schatten bleiben und ohne Stimme”. Dabei sind sie es, die häufig härter arbeiten, die sich nicht nur um die Feldarbeit kümmern müssen, sondern auch noch um den Haushalt, die Kinder und die Tiere. „Land der Frauen” will diese Frauen aus der Verbannung des Schweigens befreien, sie aus dem Schatten ins Licht stellen. Sánchez gibt ihnen eine Stimme und erschafft einen literarischen Raum, in dem ihre Geschichten erzählt werden können. Sie schreibt gegen die Verherrlichung der männlichen Landbevölkerung und ihrer Arbeit an, gegen die Tatsache, dass Frauen den Boden nicht besitzen, dass sie keinen Lohn erhalten, ihre Arbeit als selbstverständlich betrachtet wird, sie keinen Arbeitsvertrag haben und doch jeden Tag hart arbeiten, etwas entgegen. Auch die Arbeitsbedingungen von Erntehelferinnen, die ständig der Gewalt von Männern ausgesetzt sind, bleiben nicht unerwähnt. Ihr Buch ist der Versuch, das Bild einer ländlichen Welt, die männlich geprägt ist, geradezurücken. Es ist ein Plädoyer für die Gleichberechtigung von Frauen, für die Wertschätzung ihrer Geschichten, ihrer Arbeit und auch für ein selbstbestimmtes Erzählen. Denn oft ist der Blick auf das Landleben nicht nur ein männlicher, sondern auch noch ein städtischer. María Sánchez setzt ihrer Mutter, ihren Großmüttern und den Frauen auf dem Land ein Denkmal und appelliert gleichzeitig auf eine kluge und überzeugende Art an den Leser, den eigenen Blick zu ändern. Es ist längst überfällig!

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