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Rezension zu
Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht morden

Guter Auftakt

Von: Eliza
20.12.2021

Locker leicht erzählt und spannend kommt dieser Debütroman daher. Ich konnte mich schon nach wenigen Seiten mit Henry Silberbaum sehr gut identifizieren. Das Cover ist bunt gedruckt. Der Leser erkennt einen gezeichneten Fahrradfahrer, welcher einen Berg hinunterfährt. Hinter diesem mit kleinem Abstand folgt ein Hund. Der Klappentext gibt eine sehr gute Einführung in den aktuellen Fall, ohne zu viele Details zu verraten. In der Handlung geht es um den Rabbiner Henry Silberbaum, welcher vom Tod einer ihm bekannten wohlhabenden Dame erfährt. Schnell ist dieser sich sicher, dass dieser Tod keinen natürlichen Ursprung hat. Trotz der Vorbehalte von seinem Arbeitgeber, sowie den Bedenken der Polizei von Frankfurt ermittelt er auf „eigene Faust“ und stößt schon sehr bald auf sehr wichtige Indizien. Der Hauptdarsteller ist eine eigenbrötlerische, aber auf der anderen Seite auch weltgewandte Persönlichkeit. Er hat Humor und einen sehr großen Gerechtigkeitssinn. Seine Liebe für Krimis tut sein Übriges. Sehr schnell durschaut er die Machenschaften und beweist einen starken Charakter gegenüber allem Widerstand, welcher ihm im Zuge seiner Ermittlungen entgegenschlägt. Die wesentlichen Nebendarsteller der Geschichte sind Hauptkommissar Berking, Miriam Fajyner die Tochter des Mordopfers, Herr Axelrath der zweite Ehemann des Mordopfers, Frau Simon, eine Rechtsanwältin sowie Rafael Reichenberger, ein weiterer Rechtsanwalt. Mir hat am besten Hauptkommissar Berking gefallen. Am Anfang kommt dieser sehr mürrisch und menschlich unbeweglich daher. Im Laufe der Geschichte baut dieser immer mehr Vorbehalte gegenüber bestimmten Personen ab und entwickelt sich durchaus zu einer Bereicherung der Handlung. Der Aufbau der Handlung ist stringent und es sind keine Zeitsprünge vorhanden. Die Story spielt in der heutigen Zeit in Frankfurt am Main und ist somit sehr gut nachvollziehbar. Die Spannung der Geschichte entwickelt sich gleichmäßig und wird erst am Ende aufgelöst. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, humorvoll und dialogorientiert. Als Besonderheit der Erzählung sind mir die vielen jiddischen bzw. hebräischen Begriffe aufgefallen, welche am Ende des Romans sehr ausführlich in einem Glossar erläutert werden. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen und die Erzählung bekommt somit einen sehr guten „Na-Ost-Touch“. Der Leser taucht hinein in die jüdische Kultur und wird Zeuge von sehr detailreichen Besonderheiten. Ein Zitat aus dem Buch möchte ich in diesem Zusammenhang mal aufgreifen. Auf Seite 199 heißt es zum jüdischen Glauben: „Während alle Religionen eine auf dem Glauben begründete Weltauffassung diktieren und alle ihre Gläubigen gleichmachen wollen, ist das Judentum eher eine Lebensform, die sich weder nach innen noch nach außen angleicht, sondern sich bewusst unterscheiden will“. Dieser Satz lässt tief blicken und zeigt, dass gerade das Judentum eine Lebensphilosophie ist, welche man lebt, anstatt sie sich einfach wie einen Mantel überzustülpen. Der Roman richtet sich an alle Krimifreunde egal welchen Alters oder Geschlechtes. Das Fazit ist positiv. Lustig und spannend kommt dieser Auftakt daher. Ich kann diesen Krimi allen nur wärmstens ans Herz legen und freue mich bereits auf eine Fortsetzung. 8,5/10 P. Bitte beachten die Rezension geht erst am 09.01.2021 auf unserem Blog und unseren Social Media-Kanälen online.

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