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Rezensionen zu
Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht morden

Michel Bergmann

Die Rabbi-und-Kommissar-Reihe (1)

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Zugegeben, das erste Treffen von Rabbi Henry Silberbaum und Kommissar Robert Berking stand nicht unter dem besten Stern und wies so gar nicht auf den Beginn einer wunderbaren Freundschaft hin: Schließlich glaubte der Kommissar, zu nächtlicher Stunde endlich auf die Spur derjenigen gestoßen zu sein, die immer wieder den jüdischen Friedhof in Frankfurt mit Nazi-Schmierereien entweihen. Neim Anblick einer attraktiven Frau und ihres Begleiters vermutet er zwar erstmal ein morbides Rendez-vous, doch auch hier liegt der Ermittler daneben, während schon die Handschellen klicken: Der Mann, der sich gegen all die Unterstellungen wehrt, ist tatsächlich Rabbiner der liberalen Gemeinde. Was Silberbaum mit der Leiterin des jüdischen Altersheim anstellt, ist allerdings weder koscher noch halachisch, zeugt aber davon, dass er vor allem "a mensz" ist, verständnisvoll und buchstäblich unorthodox. Denn zu später Stunde sollte es zu einer Familienwiedervereinigung kommen, indem über dem Grab der jüdischen Mutter der Frau die Asche aus der Urne des christilichen Vaters ausgestreut wird. Nachdem das Missverständnis aufgeklärt ist, treffen der Rabbi und der Kommissar in Michel Bergmanns "Du sollst nicht morden" noch öfter aufeinander. Denn Henry Silberbaum liebt nicht nur Krimis, er ist auch überzeugt, dass ein Mitglied seiner Gemeinde Opfer eines Mordes geworden ist. Zwar war die schwerreiche Frau herzkrank, doch wieso lag die Banane, die die Tote normalerweise mit ihrer Abendmedizin zu sich nahm, auf dem fleischigen Teller und nicht auf dem milchigen, wie es sich in einem koscheren Haushalt gehört? Die Polizisten, nicht vertraut mit den jüdischen religiösen Vorschriften, hatten nichts Ungewöhnliches vorgefunden, der Rabbi dagegen ist misstrauisch geworden, zumal es Auseinandersetzungen um das Erbe gibt. Das Testament fällt zudem ganz anders aus, als Frau Achselrath es Silberbaum vor ihrem Tod geschildert hat. An Verdächtigen besteht kein Mangel, doch dem Rabbiner steht allerhand Mühe bevor, den brummigen Kommissar zu überzeugen, dass hier Aufklärungsbedarf besteht. Und auch die Religionsvorschriften muss er mit talmudischer Weisheit und einer ordentlichen Portion Chuzpe zurechtbiegen, damit trotz eines scheinbar natürlichen Todes eine Obduktion vorgenommen werden kann. Auf Plot und Spannung kommt es gar nicht so sehr an in der Geschichte des Rabbis und des Kommissars, in der Hörbuchversion gelesen von Dietmar Bär, dem die Kommissarrolle dank des "Köln-Tatortes" bestens vertraut ist, der hier aber auch frankfurterisch "babbelt" und auf Jiddisch disputiert. Nicht nur die jüdischen Witze, die Silberbaum gerne erzählt, sorgen hier für Humor, sondern auch das gegensätzliche Ermittlergespann, dass sich hier noch zusammenfinden muss. Und dann sind da noch die Nebenfiguren, die Charme, Witz und buntes Leben in einer jüdischen Gemeinde bringen zwischen Schoah-Überlebenden und russischen Neumitgliedern, zwischen einem immer noch gepackten Koffer und der Option Israel und dem Beschluss, eben doch in Frankfurt zu Hause sein. Manches gerät vielleicht ein bißchen klischeehaft wie die Auseinandersetzungen mit dem gestrengen Gemeindevorstand, dem die Alleingänge des Rabbiners ein Dorn im Auge sind, Silberbaums Mutter, die alle Klischees der überbehütenden jiddischen Mamme in sich vereint und ihn wohl auch dann noch Bubele nennen wird, wenn er völlig ergraut ist und auch der Handy-Klingelton "Der Jidl mit der Fiedl" ist denn doch ein bißchen sehr stereotyp. Trotzdem gibt es en pasant Informationen über Mikwe, Speisevorschriften, Regeln zu Tod und Begräbnis, die vielen Lesern beziehungsweise Hörern unbekannt sein dürften. Bär kann hier komödiantisches Talent ausleben und hat beim Einsprechen des Hörbuchs vermutlich ähnlich viel Spaß gehabt wie ich beim Hören. Ein liebenswerter Ermittlerduo in einem Setting voller Streit- und Diskussionslust, witzige Dialoge und liebenswerte Figuren - da ist es dann völlig egal, dass sich die Lösung des Falls relativ früh abzeichnet. Mittlerweile gibt es einen zweiten Fall für Silberbaum und Berking - und ich bin schon sehr gespannt darauf, mehr über die beiden zu lesen.

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Im ersten Band der Der Rabbi und der Kommissar-Reihe Du sollst nicht morden von Michel Bergmann geht es um Rabbi Silberbaum, der gemeinsam mit Kommissar Berking Ermittlungen zu einem mysteriösen Mord anstellt. Rabbi Silberbaum kümmert sich um die Seelsorge seiner Gemeinde, besucht die alten Herrschaften im Seniorenstift, unterrichtet junge Schüler:innen und predigt. Vor allem kümmert er sich um seine Gemeinde, spricht mit älteren Leuten und ist vielen bekannt und beliebt. Als ihm eine ältere Dame gesteht, dass sie vermutet, dass ihr Mann eine Affäre hat, sie nach Israel zu ihrer Tochter ziehen möchte und der jüdischen Gemeinde in Frankfurt gerne 1 Mio. Euro für eine Bibliothek spenden möchte, ist der Rabbi überrascht, hofft aber darauf, dass sie das Erbe noch lange nicht erhalten. Um einer Bekannten zu helfen, schleicht er sich nachts auf den Friedhof und möchte die Asche des Vaters auf dem Grab der Mutter verstreuen, wird dabei aber von der Polizei verhaftet, die ihn für einen Grabschänder, Perversen oder etwas dergleichen hält. So lernt der Kommissar Berking kennen. Kurz darauf wird er ins Schlafzimmer der Toten bestellt: ihr Ehemann hat die Frau tot in ihrem Bett gefunden. Dem Rabbi kommen aber einige Dinge seltsam vor. Er findet einen zerbrochenen Teller im Müll; allerdings den Falschen, denn die Frau war streng gläubig und hatte getrenntes Geschirr. Niemals hätte sie ihre Banane auf diesen Teller gelegt. Die Medikamente, die die Frau dringend brauchte, findet er unter dem Bett. Der Rabbi glaubt nicht an einen natürlichen Tod, doch der herbeigerufene Notarzt kann kein Fremdverschulden feststellen. Es gibt auch sonst keine Beweise, die den Mann oder sonst jemanden mit dem Tod der Frau in Verbindung bringen. Obwohl dem Rabbi von mehreren Seiten gedroht wird, sein neuer Freund, der Kommissar, ihm auch nicht helfen kann und er sogar seinen Job verlieren könnte, möchte der der Tochter der Toten helfen, denn diese trauert um ihre Mutter und sieht ihr Erbe in Gefahr. Obwohl die Tochter im Hotel der Mutter in Israel arbeitet, erhält laut Testament das gesamte Vermögen eine Stiftung, die von der besten Freundin und Vermögensverwalterin der Toten verwaltet wird. Von der Änderung des Testaments, der Spende für die jüdische Gemeinde, ist keine Rede mehr und so ist Henry Silberbaum erst recht misstrauisch… Ich habe Der Rabbi und der Kommissar 1 – Du sollst nicht morden von Michel Bergmann als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf das Medium als auch auf den Inhalt selbst eingehen. Da der Mord lange Zeit für einen natürlich Todesfall gehalten wird und der Rabbi noch nie als Detektiv tätig war, stehen die Ermittlungen relativ lange eher im Hintergrund. Das stärt mich normalerweise schon bei einem Krimi, aber hier fand ich es nicht sonderlich schlimm, weil auch der Rest der Handlung so kurzweilig war, dass ich mit Freude gehört habe. In diesem Krimi kommen viele jüdische Traditionen, Glaubensgrundsätze, Gepflogenheiten und andere mit dem jüdischen Glauben in Zusammenhang stehende Dinge vor. Ich hatte am Anfang nicht damit gerechnet, dass dieser Teil so überwiegen würde, fand das aber unglaublich toll. Ich selbst weiß unglaublich wenig über den jüdischen Glauben und all diese Dinge und fand es deshalb sehr gut, dass hier vieles erklärt wurde. Diese Erklärungen wurden dabei gut in die Handlung eingebunden. Hier meine ich beispielsweise das koschere Essen und wie gläubige Juden das mit den zwei verschiedenen Geschirrgarnituren handhaben. Dieser Aspekt des jüdischen Lebens spielt für den Fall eine wichtige Rolle und wird auf der anderen Seite verständlich und handlungsgebunden erklärt. Und so verhält es sich noch mit einigen anderen Eigenschaften des Glaubens. Ich hatte hier wirklich das Gefühl, etwas zu lernen. Der Rabbi ist auch deshalb ein unglaublich sympathischer Charakter. Ich mochte Henry Silberbaum, denn er ist für seine Gemeinde da, kümmert sich um sie und fürchtet auch die Konsequenzen nicht. Ihm ist Gerechtigkeit wichtiger als niemanden zu verärgern (ganz anders als seinem Chef). Außerdem hat der Rabbi einen feinen Sinn für Humor und kann auch über sich selbst lachen und nimmt sich und seinen Glauben nicht zu ernst. Was mir natürlich auch gut gefallen hat, war die Tatsache, dass der Krimi in Frankfurt am Main spielt. Es wurden zwar wenige Sehenswürdigkeiten erwähnt, womit es sich zwar nicht um einen Regionalkrimi handelt, aber dennoch wurden einige Frankfurter Straßennamen, Plätze und regionale Kuriositäten gestreift, was mir gut gefallen hat. Das Hörbuch ist ungekürzt und wurde von Dietmar Bär eingesprochen. Ich kenne vom Sprecher bereits Das Dschungelbuch von Rudyard Kipling und mochte ihn damals schon sehr gerne. Obwohl es sich hier um eine ganz andere Art von Buch handelt, hat Bär auch dieses toll eingesprochen. Er hat den verschiedenen Figuren unterschiedliche Stimmen gegeben, die toll zu den Charakteren passten und vor allem der Rabbi hat mir super gefallen. Die Stimmatmosphäre passte gut zur Leichtigkeit des Buches. Insgesamt hat mir Der Rabbi und der Kommissar 1 – Du sollst nicht morden von Michel Bergmann ganz gut gefallen. Ich mochte die Verflechtung vom jüdischen Glauben mit dem Fall und dass man so viel über das Judentum lernen konnte. Außerdem mochte ich Rabbi Silberbaum und seine Zusammenarbeit mit Kommissar Berking und die Dynamik zwischen den beiden ganz gerne. Der Humor, bei dem ich hoffe, dass er niemanden verletzt hat, hat den Krimi auf jeden Fall aufgelockert. Obwohl einige Klischees bedient wurden, wurden diese teilweise auch explizit angesprochen und so damit kokettiert, was ich einen ganz guten Umgang fand. Auf den zweiten Band, der für

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In Zeiten wie diesen greife ich gerne zu leichten Büchern, die einen unterhalten und ein Lächeln auf die Lippen zaubern. „Der Rabbi und der Kommissar“ ist genau so ein Buch und hat mir in der letzten Woche viel Freude bereitet. Das Buch spielt in der jüdischen Gemeinde in Frankfurt und beginnt damit, dass der Rabbi Henry Silberbaum zu einer toten Dame gebeten wird, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Doch irgendetwas stimmt nicht und die Zweifel, dass etwas mit unrechten Dingen zugegangen ist, sind gesäät. Das einzige Problem: er hat keine Beweise. Ein unterhaltsamer Kriminalroman der für mich vor allem mit dem jüdischen Humor punktet, viele Witze und Leichtigkeit in sich trägt und sympathische Charaktere etabliert. Das dies der erste Roman einer Serie ist und man die Charaktere auch in Zukunft verfolgen kann, freut mich sehr.

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Krimis mit Ermittler, die eigentlich Pfarrer, Nonnen, Mönche oder eben Rabbis sind, mochte ich immer schon gerne, sie gehören zu meinem Beuteschema. Deshalb kam ich auch nicht an "Der Rabbi und der Kommissar - Du sollst nicht morden" vorbei. Es war eine total kurzweilige Lektüre, denn (nicht nur) die Hauptfiguren sind toll gezeichnet. Ihre Bekanntschaft schliessen Rabbi Henry Silberbaum und Kommissar Robert Berking auf eine spezielle Weise. Sie erwischen einander jeweils auf dem falschen Fuss und in einer blöden Situation und sind von einander total genervt, doch mit der Zeit nähern sich die beiden an - eine lockere, aber interessante Zusammenarbeit entsteht. Der Mord an Ruth Axelrath erscheint Silberbaum kurios, denn erst vor wenigen Tagen war die alte Dame bei ihm und erzählte, wie sie sich ihr weiteres Leben vorstellt. In diesem Kontext scheint ihr Todesfall höchst verdächtig, erst recht als der Ehemann der Dame gegen eine Obduktion ist und seine Frau so schnell wie möglich beerdigen will. Der hat die Rechnung aber ohne den Rabbi gemacht. Silberbaum gibt nämlich nicht so schnell auf und lässt sich so einiges einfallen, damit der Tod von Frau Axelrath geklärt wird. Vieles "klärt" er alleine, bei einigen Dingen benötigt er die Hilfe von Berking und jene eines befreundeten Arztes. Eine anfänglich undurchsichtige Rolle spielt die Altersheimleiterin Esther Simon, wogegen Buchhändler Jossi Singer dem Rabbi die eine oder andere Hilfestellung bietet. Ebenso seine Sekretärin Kimmel, an der nicht jede/r vorbeikommt. Ich mag Rabbi Silberbaum. Er ist witzig, nicht aufs Maul gefallen und zitiert gerne aus der Literatur. Kein Wunder, hat er doch neben Mathe auch Philosophie, Literatur und Psychologie studiert - erst später folgte sein Judaistikstudium. Silberbaum hat eine Freundin in New York, aber es ist eine Fernbeziehung, bzw. eher eine Telefonbeziehung, die wahrscheinlich nicht mehr lange hält. Michel Bergmanns Schreibstil macht es einfach, den Krimi nicht mehr aus der Hand zu legen, bis er viel zu schnell ausgelesen ist. Ich mochte den leisen, teilweise ironischen Humor, die vielen passend eingestreuten Witze und das Geschehen im Umfeld des Rabbinats, welches einen guten Einblick in die vielfältige Arbeit eines Rabbiners gibt. Der Cliffhanger am Ende von "Du sollst nicht morden" lässt darauf schliessen, dass dies der Auftakt zu einer Reihe ist. Das freut mich, denn ich glaube, das Rabbi-Kommissar-Gespann könnte noch einige tolle Fälle gemeinsam lösen und die möchte ich auf jeden Fall verfolgen. Die einzige Sache, die man hätte ausbauen können, ist die Sache mit dem anfänglich von einem Altersheimbewohner geerbten "Ding". Am Ende kommt dieses "Ding" nochmals vor, hätte aus meiner Sicht aber besser eingegliedert werden können. Vielleicht kommt da ja auch noch was im nächsten Band, wer weiss. Fazit: Ein tolles Team, der Kommissar und der Rabbi - gerne mehr davon! 5 Punkte.

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Eigentlich kann die Frankfurter Jüdin Ruth Axelrath sich nicht beklagen: Nach dem frühen Tod ihres ersten Mannes hat dieser ihr ein Vermögen hinterlassen, sodass sie sich auch mit 80 Jahren keine Sorgen um ihren Lebensstandard machen muss. Doch seit einiger Zeit ist sie misstrauisch. Ihr zweiter Mann, der Galerist Max Axelrath, betrügt sie doch nicht etwa? Glücklich ist Ruth jedenfalls nicht mehr. Deshalb beschließt sie, nach Israel auszuwandern und ihren Lebensabend bei ihrer Tochter und den geliebten Enkeln in Eilat zu verbringen. Dieser Tochter möchte sie irgendwann auch ihr Vermögen vererben, erzählt sie Rabbi Silberbaum, und eine Million an die jüdische Gemeinde Frankfurt spenden. Das hört der Rabbi doch gerne! Als Ruth Axelrath kurze Zeit später verstirbt, keimen argwöhnische Gedanken bei Henry Silberbaum auf. Die alte Dame saß doch noch vor ein paar Wochen quietschfidel in seinem Büro! Wollte sie etwa irgendjemand aus dem Weg schaffen, bevor sie ihr Testament ändert? Rabbi Silberbaum macht sich an die Ermittlungen. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn einem keiner glauben will. Zeit, sich mit einem Polizisten anzufreunden. Der auserwählte Polizist hat nur leider anfangs gar kein Interesse daran, sich mit dem ermittlungswütigen Glaubenslehrer anzufreunden. Und schon gar nicht daran, einen stinknormalen Todesfall komplizierter zu machen, als er offensichtlich ist. Kann Henry Silberbaum Gerechtigkeit für Ruth Axelrath finden? ____________________________ „Du sollst nicht morden“ ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe von Michel Bergmann und gleichzeitig das erste Buch, das ich von ihm lese. Der Krimi selbst ist unterhaltsam und kurzweilig, ich habe ihn gerne gelesen. Die Charaktere konnte man sich gut vorstellen und ich mochte alle Protagonisten ganz gerne, allen voran natürlich Henry Silberbaum, der kein gewöhnlicher Rabbi, sondern ein schneidiger Mittdreißiger mit Smart und dem ein oder anderen Laster, ist. Besonders schön fand ich seine Chats mit der New Yorkerin Zoe, ich hoffe, wir erfahren in den nächsten Büchern mehr über sie. Ist das seine Freundin? I am intrigued. Außerdem hat mir gut gefallen, wie viel man über das jüdische Leben in Deutschland erfährt. Auch, dass so viel jiddisch im Text vorkommt, fand ich super. Hinten drin ist ein Glossar für alle jiddischen Gesprächsfetzen, aber es ist trotzdem spannend zu sehen, wie viel man auch so davon versteht. Das Buch ist durchsetzt mit jüdischem Humor und guten Witzen, welche vor allem durch die Authentizität leben (Bergmann ist selbst Jude). Der Kriminalfall selbst war nicht unglaublich spannend, aber die Ermittlerkombination aus dem charmanten Rabbi Silberbaum und dem kräftigeren deutschen Polizisten (Typ Currywurstbude) fand ich recht gelungen. Doch wie so oft gibt es auch Dinge, die mir nicht gefallen haben. So finde ich zum einen die Art, wie der Autor Frauen schreibt, sehr unangenehm stereotyp. Alle sind sie wunderschön oder zickig, wenn nicht gar durchtrieben. Größtenteils bleiben sie in Nebenrollen, eine starke, ehrliche Frauenfigur fehlt dem Krimi. Außerdem (#redflag🚩) lässt Bergmann es sich nehmen, Künstler wie Woody Allen oder Roman Polanski zu verteidigen, alles natürlich durch den Blickwinkel seines Rabbiners. Da merkt man halt doch, wie der Autor zu Belästigung und Missbrauch steht. Schade! Ich werde trotzdem mal auf die weiteren Bände warten und hoffe, dass der Autor es schafft, die Defizite, die mir hier aufgefallen sind, etwas zu beheben. Ansonsten sehe ich nämlich wirklich großes Potential für die Reihe.

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Guter Auftakt

Von: Eliza

20.12.2021

Locker leicht erzählt und spannend kommt dieser Debütroman daher. Ich konnte mich schon nach wenigen Seiten mit Henry Silberbaum sehr gut identifizieren. Das Cover ist bunt gedruckt. Der Leser erkennt einen gezeichneten Fahrradfahrer, welcher einen Berg hinunterfährt. Hinter diesem mit kleinem Abstand folgt ein Hund. Der Klappentext gibt eine sehr gute Einführung in den aktuellen Fall, ohne zu viele Details zu verraten. In der Handlung geht es um den Rabbiner Henry Silberbaum, welcher vom Tod einer ihm bekannten wohlhabenden Dame erfährt. Schnell ist dieser sich sicher, dass dieser Tod keinen natürlichen Ursprung hat. Trotz der Vorbehalte von seinem Arbeitgeber, sowie den Bedenken der Polizei von Frankfurt ermittelt er auf „eigene Faust“ und stößt schon sehr bald auf sehr wichtige Indizien. Der Hauptdarsteller ist eine eigenbrötlerische, aber auf der anderen Seite auch weltgewandte Persönlichkeit. Er hat Humor und einen sehr großen Gerechtigkeitssinn. Seine Liebe für Krimis tut sein Übriges. Sehr schnell durschaut er die Machenschaften und beweist einen starken Charakter gegenüber allem Widerstand, welcher ihm im Zuge seiner Ermittlungen entgegenschlägt. Die wesentlichen Nebendarsteller der Geschichte sind Hauptkommissar Berking, Miriam Fajyner die Tochter des Mordopfers, Herr Axelrath der zweite Ehemann des Mordopfers, Frau Simon, eine Rechtsanwältin sowie Rafael Reichenberger, ein weiterer Rechtsanwalt. Mir hat am besten Hauptkommissar Berking gefallen. Am Anfang kommt dieser sehr mürrisch und menschlich unbeweglich daher. Im Laufe der Geschichte baut dieser immer mehr Vorbehalte gegenüber bestimmten Personen ab und entwickelt sich durchaus zu einer Bereicherung der Handlung. Der Aufbau der Handlung ist stringent und es sind keine Zeitsprünge vorhanden. Die Story spielt in der heutigen Zeit in Frankfurt am Main und ist somit sehr gut nachvollziehbar. Die Spannung der Geschichte entwickelt sich gleichmäßig und wird erst am Ende aufgelöst. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, humorvoll und dialogorientiert. Als Besonderheit der Erzählung sind mir die vielen jiddischen bzw. hebräischen Begriffe aufgefallen, welche am Ende des Romans sehr ausführlich in einem Glossar erläutert werden. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen und die Erzählung bekommt somit einen sehr guten „Na-Ost-Touch“. Der Leser taucht hinein in die jüdische Kultur und wird Zeuge von sehr detailreichen Besonderheiten. Ein Zitat aus dem Buch möchte ich in diesem Zusammenhang mal aufgreifen. Auf Seite 199 heißt es zum jüdischen Glauben: „Während alle Religionen eine auf dem Glauben begründete Weltauffassung diktieren und alle ihre Gläubigen gleichmachen wollen, ist das Judentum eher eine Lebensform, die sich weder nach innen noch nach außen angleicht, sondern sich bewusst unterscheiden will“. Dieser Satz lässt tief blicken und zeigt, dass gerade das Judentum eine Lebensphilosophie ist, welche man lebt, anstatt sie sich einfach wie einen Mantel überzustülpen. Der Roman richtet sich an alle Krimifreunde egal welchen Alters oder Geschlechtes. Das Fazit ist positiv. Lustig und spannend kommt dieser Auftakt daher. Ich kann diesen Krimi allen nur wärmstens ans Herz legen und freue mich bereits auf eine Fortsetzung. 8,5/10 P. Bitte beachten die Rezension geht erst am 09.01.2021 auf unserem Blog und unseren Social Media-Kanälen online.

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Absolut lesenswert

Von: Amy

09.11.2021

Der Rabbi und der Kommissar war wahrlich eine Lesefreude. Ich kann das Buch absolut jedem empfehlen. Es ist leicht geschrieben, spannend und witzig. Das Geschehen spielt in Frankfurt am Main. Der Rabbi Henry Silberbaum betreut die jüdische Gemeinde Frankfurts. Eines Tages wird er zum Haus von Frau Axelrath gerufen als diese plötzlich verstarb. Am vermeintlichen Tatort fallen dem Rabbi einige Ungereimtheiten auf und so macht er sich dran, dem auf den Grund zu gehen. Der Rabbi versucht zu klären, ob es sich womöglich um einen Mord handelt oder doch nur um einen tragischen Verlust. Dabei stehen ihm die Tochter der Verstorbenen, Frau Fajner, der interessante Anwalt Reichenberger, der grummelige Polizist Berking und der Arzt Perlmann zur Seite. Vor allem mit der Hilfe des Polizisten Berking spielt der Rabbi Detektiv und versucht den Fall zu lösen. Der Rabbi besticht durch seinen scharfsinnigen Geist, spitzfindige Zunge und Charisma. Ein toller Charakter, der Lust auf eine ganze Krimireihe macht. Während des Lesens erhält man zudem einen tollen Einblick in die jüdische Gemeinde, den Umgang mit- und untereinander. Die jiddischen Wörter werden auf den letzten Seiten übersetzt, so dass man während des Lesens ein noch besseres Verständnis für das Tägliche und die Kommunikation der jüdischen Gemeinschaft erhält. Und deren Wortwitz. Empfehlenswert.

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Rabbi oder Komissar, oder beides?!

Von: Tina

08.11.2021

Ein Rabbi, der schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist und sich so gar nicht wie ein Rabbi verhält. Oder zumindest wie ich mir vorstelle wie sich ein Rabbi verhalten sollte oder wie er sein sollte. Aber bestimmt nicht mit Rennrad und Krimi lesend. Aber vielleicht macht gerade das Rabbi Silberbaum aus. Zumindest begibt er sich in große Gefahr als er den Tod einer alten Frau zum Mord macht und diesen mit Hilfe von Komissar Berking, der ihn schon einmal verhaftet hat lösen will. Ich musste schon ab und an schmunzeln. Lesenswert auf alle Fälle man erfährt auch einiges über die jüdische Kultur

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