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Rezension zu
Töchter der Hoffnung

Die Sehnsucht nach Frieden und die Hoffnung auf ein besseres Leben

Von: Eliza
20.12.2021

Maria Nikolai ist einfach ein Garant für herausragende Unterhaltung, der Auftakt der Bodensee-Saga ist ihr besonders gut gelungen. Am Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Cover ist sehr edel und romantisch gestaltet, es passt sehr gut, denn zum einen geht es um das den alten Gasthof „Lindenhof“ der zu einem Grandhotel werden soll, wenn es nach den Träumen von Helena, der ältesten Tochter, der Lindner geht. Zum anderen versteckt sich in diesem Roman nicht nur eine feine Liebesgeschichte, sondern zu Ende hin auch ein halber Krimi. Auf dem Cover ist der alte Gasthof zu sehen und eine Frau am See im Vordergrund, aber auch die Apfelbäume, welche im Roman noch eine Rolle spielen werden, sind zu erkennen. Es geht in diesem Roman um mehr als nur um den Gasthof und eine Liebesgeschichte. Der Roman spielt 1917 bis 1919, wir erleben so die letzten Tage des ersten Weltkrieges, und neuer Aufbruchsstimmung in einem gebeutelten Land. Aber auch die Malerei nimmt in dem Roman Raum ein, ebenso der russische Adel, der von dem Bolschewiken flüchten muss. Einigen gelingt dies nicht und sie müssen ihr Leben lassen, die Gesellschaft ist im Umbruch. Immer mehr Frauen halten die Gesellschaft am Laufen und Fordern ihre Rechte ein. Helena Lindner ist eine sehr sympathische Hauptfigur, welche ich direkt ins Herz geschlossen habe. Eine solche große Schwester hätte ich mir auch gewünscht und habe ein klein wenig ihre jüngeren Schwestern Lilly und Katharina beneidet. Größtenteils wird der Roman aus Helenas Perspektive erzählt. Maxim, ein russischer Adliger, der einen schweren Überfall überlebt hat, im Gegensatz zu seiner Frau und seinen Kindern ist die zweite große Stimme in diesem Roman. Er bringt uns die russische Denk- und Lebensweise ein klein wenig näher. Bedeutsame Nebenfiguren sind neben Helenas Schwestern, ihr Vater und ihre Stiefmutter, Elisabeth, welche allerdings ihre eigenen persönlichen Interessen vertritt. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Käthe die patente Köchin vom Lindenhof und Pater Fidelis, welcher mit seiner einen oder anderen Aussage zum Schmunzeln beigetragen hat. Der Roman gliedert sich in vier große Teile, insgesamt umfasst der erzählte Zeitrahme knapp zwei Jahre. Die Geschichte ist sehr intensiv, größere Zeitsprünge gibt es nicht. Der Fokus der Geschichte liegt auf Helenas Schicksal, ihrem Traum und ihrer Vergangenheit. Die Wurzeln eines Menschen sind genauso wichtig, wie seine Träume. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und gut zu lesen. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, der Dialekt von Pater Fidelis und die lateinischen Ausdrücke haben den Roman bereichert. Maria Nikolai hat eine sehr bildhafte und schöne Sprache, in die man wunderbar eintauchen kann. Die Atmosphäre in dem Roman ist sehr dicht, so dass man sehr nah an den Gefühlen der handelnden Figuren ist. Wie immer in Marias Romanen begegnen wir auch einigen historischen Persönlichkeiten, diesmal sind es Wassily Kandinsky, die Malerin Kasia von Szadurska und indirekt Annette von Droste-Hülshoff. Thematisch spielt noch die Entwicklung des Bodensee-Raums zum Tourismus-Magnet eine Rolle, ebenso das Ende des 1. Weltkrieges und die Deutsche Revolution 1918/19 sowie die spanische Grippe. Mir hat dieser Auftakt sehr gut gefallen und deshalb gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle die gerne Familien-Sagas zu Beginn des 20. Jahrhunderts lesen. Für mich in diesem Jahr ein wahres Highlight! Ich bedanke mich sehr bei der Autorin für die wundervollen Lesestunden! Bitte beachten diese Rezension geht erst am 24.12.2021 auf unserem Blog und Social Media Kanälen online. Vielen Dank.

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