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Rezension zu
Vermintes Gelände – Wie der Krieg um Wörter unsere Gesellschaft verändert

Topaktuelle Themen zum Nachdenken

Von: Lena
16.12.2021

In "Vermintes Gelände" bringen die Autor*innen Petra Gerster und Christian Nürnberger topaktuelle sprachliche Herausforderungen der multikulturellen und multiethischen Gesellschaft zur Diskussion. Der "Krieg um Wörter" wird gesellschaftskritisch beleuchtet und mit alltäglichen und auch nicht so alltäglichen Beispielen untermauert. Der Diskurs beleuchtet verschiedene Standpunkte, die einerseits den exzessiven Gebrauch des Genderns in der Sprache kritisieren und andererseits genau diesen Gebrauch für unabdingbar für das Fortbestehen der Menschheit bzw. der Gesellschaft sehen. Hier wird aber nicht nur bei "Gender" Halt gemacht, sondern es werden unterschiedliche identitätsformende Themengebiete angeschnitten - wie beispielsweise Rassismus und Sexualität. Genau diese Vielfalt macht dieses Buch so besonders und transportiert die Bedeutung einer differenzierten Betrachtung der Identitätspolitik. Ohne dieser Betrachtung über den Tellerrand hinaus wäre die Abhandlung nicht mal halb so empfehlenswert. Des Sprachstil der Autor*innen ist genauso vielversprechend und vielfältig wie das Themengebiet selbst. Der regelmäßige Wechsel zu verständlichen Beispielen und Erklärungen von Fachbegriffen macht das Lesen sehr abwechslungsreich. Den Leser*innen wird eine qualitätsvolle Diskussion geboten, die jedoch auch einiges an Konzentration beim Lesen selbst erfordert. Für die belanglose Lektüre vor dem Einschlafen ist dieses Buch daher nicht zu empfehlen. Dieses Buch ist nicht für Leser*innen, die sich klare Antworten auf die diskutierten Fragen erhoffen - vielmehr ist es für jene geschrieben, die sich neue Denkanstöße für sich selbst wünschen und für die tägliche gesellschaftspolitischen Diskussionen mit Bekannten, Familie und im beruflichen Umfeld weitere Argumente überlegen möchten. Außerdem kann ich das Buch auch empfehlen, wenn man seinen eigenen Horizont erweitern möchte und sich in andere Identitäten und in die Vielfalt an Lebensrealitäten hineinversetzen möchte. Das gelingt besonders gut mit den erwähnten Beispielen und dargestellten Situationen. PS: Und ein besonders wertvolles Aha-Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde, hatte ich zu Beginn des Kapitels 22 :.).

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