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Rezension zu
Im Auftrag der Toten

Erschreckend und faszinierend

Von: Inka von abc_buchstabensalat
13.12.2021

🔪ℝ𝕖𝕫𝕖𝕟𝕤𝕚𝕠𝕟𝕤𝕖𝕩𝕖𝕞𝕡𝕝𝕒𝕣🔪 Viele wissen sicher nicht, dass ich eine Schwäche für True Crime habe. Ich kann mir bis nachts entsprechende Sendungen und Dokus anschauen. Und so kannte ich natürlich auch schon den ehemaligen Profilen Axel Petermann als Experte aus diesen Sendungen. Natürlich habe ich mich sehr gefreut, dass mir das Bloggerportal und der Heyneverlag mir die Möglichkeit gegeben hat, nun sein Buch 𝗜𝗺 𝗔𝘂𝗳𝘁𝗿𝗮𝗴 𝗱𝗲𝗿 𝗧𝗼𝘁𝗲𝗻 zu erhalten. Herr Petermann schildert beeindruckend, wie er sein Wissen aus über 30 Jahren Berufserfahrung auch noch in seinem Ruhestand anwendet, die Fälle bearbeitet, die er möchte, ihn besonders bewegen. Er schildert die Fälle so, dass auch ich als Ahnungslose nachvollziehen kann, welche Gedankengänge er verfolgt, wie er sich in Täter und Opfer hineinversetzt und wie er auch noch nach Jahrzehnten neue Eindrücke und Beweise ausfindig machen kann. Er gibt denjenigen eine Stimme, die selber keine mehr haben. Oft können die Angehörigen nicht mehr, da sie an ihre psychischen und finanziellen Grenzen gekommen sind, oder schlicht kein Gehör bei den entsprechenden Stellen erhalten. Der Profiler widmet sich in seinem Buch drei Fällen: 𝗧𝗼𝗱 𝗶𝗻 𝗔𝘁𝗵𝗲𝗻 Der Fall der 26-jährigen Nora Feller war mir bisher nicht bekannt. Herr Petermann schildert beeindruckend, wie er sich dem Fall nähert. Ist die junge Frau, wie die griechischen Behörden behaupten, an einem Suizid verdorben, oder hat dich jemand anderes seine Finger im Spiel. Hier habe ich am meisten mitgefiebert. Warum? Weil Nora mich in vielen Sachen an mich selber erinnert hat. Ich wünsche ihrer Familie die Wahrheit. 𝗗𝗮𝘀 𝗥𝗮̈𝘁𝘀𝗲𝗹 𝗱𝗲𝗿 𝗞𝗿𝗶𝘀𝘁𝗮𝗹𝗹𝗵𝗼̈𝗵𝗹𝗲 Über diesen Fall habe ich vor einigen Jahre schon einmal etwas gehört. Leider waren mir aus der damaligen Sendung nicht mehr viele Eindrücke geblieben. Wirklich schockiert hat mich, dass in der Schweiz ein Tötungsdelikt nach 30 Jahren verjährt ist! Das wusste ich einfach nicht. Und dennoch hoffe ich für die Familien, dass vllt irgendwann noch ein Abschluss gefunden werden kann. Am meisten irritiert hat mich hier, dass keiner aus dem Dorf und der Umgebung so wirklich daran interessiert ist, die Morde von zwei so jungen Mädchen (15 und 17 Jahre) aufzuklären. Beeindruckt hat mich ein Brief am Ende des Falles, den der Bruder eines der Opfer an Herrn Petermann geschrieben hat. Der letzte Absatz hat mich sehr berührt, daher habe ich ihn als zweites Foto in meine Rezensionen mit aufgenommen, um die Worte des Bruders mit euch zu teilen und zu würdigen. 𝗗𝗶𝗲 𝗧𝗼𝘁𝗲 𝗶𝗺 𝗣𝗮𝗿𝗸𝗵𝗮𝘂𝘀 Tatsächlich habe ich noch vor ca. 3-4 Wochen in einer Sendung diesen Fall verfolgt. Es wurde dort so dargestellt, dass der Neffe die Millionärstante aus Habgier ermordet hat. Jedoch bestehen hier erhebliche Zweifel an der Schuld von Benedikt Toth. Hier nimmt der Profiler eine etwas andere Seite ein: denn er versucht den vermeintlichen Mörder zu entlasten. Justizirrtümer und Fehler in der Ermittlung gehören natürlich irgendwie dazu, weil alle Beteiligte natürlich auch nur Menschen sind. Aber das darf es eigentlich nicht, weil damit viele Menschenleben zerstört werden, nicht nur die der Opfer. Wie Axel Petermann sachlich und klar ausspricht, was eben nicht an seiner ehemaligen Tätigkeit reibungslos funktioniert, hat mich schwer beeindruckt. Das Buch lässt sich gut lesen, man fühlt sich sofort in die Taten mit einbezogen… kann nachfühlen, wie es den Opfern erging, was der Täter womöglich gefühlt hat. Ich bewundere die Profiler, Ermittler, Sachverständigen, etc. für ihren ständigen Einsatz und dafür, dass sie sich täglich die Abgründe der Menschheit anschauen müssen. Sicher ist dieses Buch nichts für zarte Gemüter. Eine Triggerwarnung ist vllt nicht notwendig, weil es doch so offensichtlich ist, sollte aber vllt doch noch mit in das Buch aufgenommen werden.

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