Rezension zu
Stille

Tatsächlich war ich von der Größe des Buches überrascht, da es sich um ein gebundenes Pocket-Format handelt. Da es sich aber nicht um einen reinen Roman, sondern eher ein Wegbegleiter durch (mindestens) ein Jahr handelt, hat das Format durch aus seine Vorteile und ist in den vergangenen Wochen fest in meiner Handtasche eingezogen, sodass ich es immer zu Hand hatte, wenn eine ruhige Minute vorbeikam. Und wenn ich eins in diesen Wochen gelernt habe, dann nach diesen ruhigen Minuten zu suchen und sie zu schätzen. Eine kurze Erläuterung des Aufbau: Nach einem kleinen Prolog zur Entstehung des Buches und dem Bezug des Autors Bodo Janssen zur Stille selbst, folgt das Kapitel "Inspiration" das die Anreize des Themas noch einmal zusammenfasst und auch ein wenig auf die Grundlagen eingeht. In "Nützliches für den Weg" beschreibt Janssen, welche Instrumente er für sinnvoll hält (zum Beispiel Fragen für ein Morgen- und Abendritual, ein Notizbuch zur Begleitung etc. Der Hauptteil des Buches ist in zwölf Abschnitte zu den zwölf Monaten sortiert und jedem Abschnitt ist ein Wert, eine Tugend oder eine Emotion zugeordnet. Diese sind auch thematisch in das Jahr eingeordnet. Beispiele: Januar = Sinn erfüllen, Februar = Bescheidenheit üben, April = Leid verwandeln, August = Freiheit atmen, November = den Tod wahrnehmen, Dezember = Liebe spüren Jedes Kapitel beginnt mit einem Text und endet in einem offenen Teil "Einladung zum Fühlen, Denken und Handeln". Dieser besteht aus etwa vier Fragen, etwa zwei Aufgaben (zum Beispiel einen Text aus der Ich-Perspektive eines nahen Mitmenschen zu schreiben) und einer abschließenden Übung. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, dass die Kapitel klar nach Themen sortiert sind. So weiß man genau, worum es geht und ob einen das Thema aktuell evtl. triggert oder einem nicht so gut tun würde. Schließlich ist man ja auch nicht auf den Monat festgelegt und kann auch seine eigene Geschwindigkeit und Reihenfolge festlegen. Sehr ansprechend finde ich auch, dass Bodo Janssen immer wieder eigene Erfahrungen und Anekdoten einbringt. So hat man nicht das Gefühl, dass man ein Lehrbuch liest, sondern kann sich die Situationen und Aufgaben viel besser vorstellen.