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Rezension zu
Vermintes Gelände – Wie der Krieg um Wörter unsere Gesellschaft verändert

Gerndern will gelernt sein

Von: Mimi
06.12.2021

In dem gesellschaftskritischen Buch „Vermintes Gelände“ von Petra Gerster und Christian Nürnberger werden Gendern, Rassismus und ähnliche Themengebiete beleuchtet. Zum Auftakt des Buches legt die ehemalige Nachrichtensprecherin Petra Gerster eindrücklich dar, welcher Gegenwind ihr in Form von Hassbriefen und elektronischen Beschwerden entgegenschlug, weil sie bei der ZDF „heute“-Sendung die „Zuschauer*innen“ begrüßte. Als Gender-Terroristin wird sie beschimpft. Doch sie hält weiter an ihrem Kurs der Aufklärung fest. Nun erklärt sie in diesem Buch ihren Leser*innen warum es so wichtig ist, dass auch andere auf diesen Zug aufspringen. Das „harmlose Sternchen“ beim Gendern soll nicht, wie Gegner*innen behaupten reiner Terror gegen die Deutsche Sprachkultur sein, sondern ist „ein Ausdruck der Solidarität und der Höflichkeit“. Mit vielen aktuellen Beispielen von prominenten Fußballern und Berühmtheiten zeigen die Autoren auf, welcher Wandel bereits jetzt in der Gesellschaft voranschreitet (insbesondere bei der jüngeren Generation). Aber auch welche „schweren Geschütze“ die Gegner*innen auffahren, um diesem Wandel entgegen zu setzen. Das Buch enthält aber auch Lösungsvorschläge und Tipps, was jeder selbst dazu beitragen kann, damit Hass und Rassismus in die Geschichtsbücher verbannt wird. Der Sprachstil ist an manchen Stellen nicht so leicht bekömmlich, enthält er doch viele Fremdwörter und Fachbegriffe. Glücklicherweise werden diese meist im nächsten Satz verständlich erklärt. Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Leser*innen, die Interesse an dem Begriff Identitätspolitik zeigen und mehr darüber erfahren möchten. An alle, die sich fragen, warum das Wort „Indianerhäuptling“ ein Tabu ist und der „Mohrenkopf“ diskriminierend. Eben an alle, die unbeschadet durch das Minenfeld der deutschen Sprache kommen wollen. Mich persönlich hat dieses Buch auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht und mir eine neue Sicht auf diese Themen gegeben. Ich hoffe, dass dieses Buch weitere Leser*innen ermutigen kann, sich bei dem Aufbruch und der Aufklärung zu beteiligen oder zumindest die eigene Sichtweise zu überdenken.

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