Rezension zu
24 Küsse bis Weihnachten

Worum geht es? Kurz vor Weihnachten bricht für die 27-jährige Holly Devine ihre Welt zusammen: Sie erwischt ihren Freund mit einer Anderen - und dabei handelt es sich ausgerechnet um ihre Zwillingsschwester Lucinda, um die sie sich seit dem Tod ihrer Mutter so aufopferungsvoll kümmert. Holly sieht rot und flüchtet zu ihrer Tante Clara auf die wunderschöne Sunflower Island, um wieder zu sich selbst zu finden. Dabei stehen ihr ihre Tante und ihre Freundinnen vom Women's Institute ihr tatkräftig zur Seite - in Form eines Adventskalenders, der jeden Tag eine neue Aufgabe für Holly bereithält. Schnell merkt Holly, dass es nicht immer einfach ist, über seinen Schatten zu springen und herauszufinden, wer man wirklich selbst ist. Glücklicherweise eilt ihr da der charmante Barkeeper Finn zur Hilfe. Finn, der auf der Insel schon reihenweise Herzen gebrochen hat. Finn, der schon seit einigen Jahren niemanden mehr an sich herangelassen hat. Finn, in den Holly sich jeden Tag ein bisschen mehr verliebt... Meine Meinung: Ich habe mich jeden Abend darauf gefreut, in diesem Buch weiterzulesen. Zur Weihnachtszeit darf es bei mir einfach gerne auch mal etwas romantischer und kitschiger werden und daher habe ich mich riesig über dieses Buch gefreut. Die liebenswerten Charaktere, die kleine idyllische Insel, der Weihnachtszauber - alles war wirklich perfekt für ein Weihnachtsbuch! Mir hat vor allem gut gefallen, endlich mal ein Buch mit Protagonisten in meinem Alter zu lesen, die keine absolut toxische Beziehung zueinander haben. Ich bin generell kein allzu großer Fan von New Adult, da mir das oftmals einfach zu viel (unrealistisches) Drama und zu viel toxische Männlichkeit ist, finde es aber schade, dass dann nur noch wenige Bücher mit Charakteren in meinem Alter übrig bleiben. Umso glücklicher war ich also darüber, dass das in diesem Buch ganz anders lief. Obwohl Finn anfangs ein kleiner Herzensbrecher ist, geht er durchgängig sehr respektvoll mit den Frauen um und ist immer ehrlich zu ihnen (und das nicht auf die übliche "Bad-Boy-Du-darfst-dich-nicht-in-mich-verlieben-weil-ich-nicht-gut-für-dich-bin-Art). Ich hab ihn sofort ins Herz geschlossen. Und so ging es mir eigentlich mit allen Charakteren. Holly ist eine angenehme Protagonistin, die ich in vielerlei Hinsicht gut nachvollziehen konnte. Auch ihre Tante und die Frauen vom Women's Institute sind einfach so toll! Ich würde sofort zu ihnen nach Sunflower Island ziehen, wenn ich könnte. Der Schreibstil ist sehr fließend und lässt sich super leicht lesen. Vor allem hat die Autorin es geschafft, während des kompletten Buchs eine gemütliche, heimelige und weihnachtliche Atmosphäre zu schaffen, die nahezu greifbar war. Ich bin ganz verliebt! Der einzige Kritikpunkt war für mich das Ende. Nicht, wie die Geschichte ausgeht, das fand ich wirklich richtig schön und alleine dafür (und für die tolle Botschaft!) hat sich dieses Buch schon gelohnt. Ich hatte nur in den letzten zwei Kapiteln das Gefühl, dass alles plötzlich super schnell ging. Erst hat sich die Autorin super viel Zeit gelassen, um die Geschichte zu erzählen und am Ende hat sich dann innerhalb von zwei Kapiteln plötzlich alles gefügt. Dadurch ist zum Schluss einfach etwas von der Tiefe, die ich vorher so an dem Buch geliebt habe, verloren gegangen und ich hatte irgendwie das Gefühl, als ob die Autorin die Geschichte plötzlich schnell zu Ende bringen wollte. Natürlich kann auch bei der Übersetzung einfach immer etwas verloren gehen, aber so viel - denke ich zumindest - dann doch nicht. Fazit: Eines meiner neuen Lieblings-Weihnachtsbücher. Romantisch, gemütlich und kitschig, mit einer tieferen Botschaft dahinter - genau wie ich es mag! Große Empfehlung!