Rezension zu
Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben
Enttäuschend oberflächlicher historischer Familienroman
Von: YlvieDas Buch spielt Ende des 19 Jahrhunderts rund um das Feinkostgeschäft Dallmayr in München und die Inhaber-Familie Randlkofer. Nach dem Tod des Familienoberhauptes Anton droht dem Geschäft das Aus und sein Bruder Max versucht, das Geschäft an sich zu reißen. Doch seine Witwe Therese Randlkofer und ihre loyalen Mitarbeiter/innen sind fest entschlossen, das Geschäft nicht nur weiter zu führen, sondern auch auszubauen. Parallel werden die verschiedenen Verläufe und Verstrickungen der Familienmitglieder aus der jeweiligen Sicht erzählt. Ein Roman, der schön die Zeit und auch die Stadt München beschreibt. Auch die im Geschäft angebotenen Waren geben ein interessantes Bild. Da ich einen Bezug zu München habe – und natürlich auch Dallmayr kenne - und historische Romane sehr mag, freute ich mich darauf, das Buch zu lesen. Auch finde ich es immer spannend, wenn die Erzählperspektiven wechseln. Doch leider war ich sehr enttäuscht. Die Handlung und auch die Protagonisten blieben oberflächlich und in Teilen unglaubwürdig. Zum Beispiel pariert Theres die Intrigen ihres Schwagers Max – trotz aller Widrigkeiten – mit einer Leichtigkeit, die mir für eine Frau in der Epoche sehr unrealistisch vorkommt. Sie erhält von allen Seiten auf unerwartete Weise Unterstützung und kommt sehr schnell über ihre Trauer hinweg. Dass ihr Sohn, in der schwierigsten Zeit sich auf eine Reise begibt, um die Welt und neue Waren kennen zu lernen, statt seine Mutter zu unterstützen, kam mir ebenfalls unrealistisch vor. Alles in allem habe ich das Buch zwar zu Ende gelesen, aber mehrfach überlegt, ob ich es zur Seite lege. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Sehr schade, das Thema hätte in meinen Augen wirklich mehr Potential gehabt.
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