Rezension zu
Der Flug des Raben
Zurück zu den eigenen Wurzeln
Von: JonahKurzzusammenfassung: Garnet Raven wurde im Alter von 3 Jahren gemeinsam mit seinen Geschwistern in die Obhut der Behörden genommen und auf diesem Weg von seiner Familie getrennt. Er durchlief mehrere Pflegefamilien, was dazu führte, dass er auch seine Geschwister aus den Augen verlor und somit jeglichen Kontakt zu seinen indigenen Wurzeln. Im Laufe der Jahre gerät er auf die schiefe Bahn, landet im Gefängnis und kehrt erst als Erwachsener, als Antwort auf einen Brief seiner Familie, in das Ojibwe-Reservat zurück. Für Garnet beginnt die Reise zu seinen Wurzeln und zu sich selbst - nachdem er sich so viele Jahre lang selbst verleugnete und alles sein wollte, bloß kein "Indianer". Mit viel Humor und doch einer gewissen Tragik führt Richard Wagamese den Leser an die Kultur der Ojibwe heran. Er beleuchtet die Zerrissenheit von Garnet sehr glaubwürdig und gibt seinen Charakteren die notwendige Tiefe. Mir persönlich hat der Schreibstil und nicht immer sehr gut gefallen - auch nicht die gewählte Erzählstimme in der Ich-Perspektive. Für die Geschichte war dies aber trotzdem notwendig. Wer sich gerne für einige Stunden auf den Spuren der Vergangenheit eines "verloren gegangenen Jungen" verlieren möchte und gewillt ist, sich auch mal kritisch mit aufeinander prallenden Kulturen auseinanderzusetzen, wird bei dem Werk von Richard Wagamese auf seine Kosten kommen. Fazit: Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Nach den ersten Kapiteln war ich, zugegebenermaßen, etwas enttäuscht. Trotzdem habe ich mich durchgerungen, es weiter zu lesen. Und was soll ich sagen? Es hat sich definitiv gelohnt.
Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.