Rezension zu
Vermintes Gelände – Wie der Krieg um Wörter unsere Gesellschaft verändert
Wichtig
Von: wortzauber- Achtung Spoiler - Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Es ist ein wichtiger Beitrag zu einer ganz schwierigen Debatte aktuell. Worum geht es? Es herrscht Aufruhr. Fast alles, was bis vor kurzem als festgefügt, selbstverständlich und gesichert gegolten hat, wird infrage gestellt. Und hat Folgen: abgesetzte Operninszenierungen, mit Warnhinweisen versehene Filme, vom N-Wort bereinigte Bücher, gekündigte Redakteur*innen, Karikaturisten, Wissenschaftler*innen. Mohrenstraßen sollen nicht mehr so heißen, und dass es nur zwei Geschlechter gäbe, hat eigentlich nie gegolten und gilt erst recht nicht mehr, seit es Menschen gibt, die sich auch öffentlich zwischen Mann und Frau verorten und deshalb als non-binär definieren. Ein Buchstabenwurm, der einmal mit LGBT begonnen hat, ist inzwischen bei LGBTQIA* angelangt. Die Diskussion über die sogenannte Identitätspolitik greift auf unseren Alltag über. Es formiert sich Protest dagegen, schon gegen das Gendern wird Sturm gelaufen. Konservative Kommentator*innen liefern die verbalen Knüppel dafür: »Sprachpolizei«, »Gedankenkontrolle«, »Cancel Culture«. Insgesamt gelingt es den Autoren das Thema gut darzustellen. Ich fühle mich bereichert und kann dieses Buch nur empfehlen.
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