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Rezension zu
Madame Pylinska und das Geheimnis von Chopin

Die Geschichte über einen Mann, der lernt nicht nur in der Welt zu leben sondern sie auch wahrzunehmen

Von: Sonja B
14.11.2021

Ich habe einmal gelesen, dass Autoren Klappentexte nicht mögen weil sie schon so viel vom Buch verraten. In diesem Fall hätte ich mir gewünscht, meine neugierige Nase besser im Griff zu haben. Umso mehr hätte mich die Beschreibung des schwarzen feindlichen Ungetüms auf den ersten Seiten gefesselt und vielleicht sogar in die Irre geführt. - Vorsicht klappentextartiger Spoileralarm - Das Klavier, das er als quälende Lärmbelästigung empfindet, entfaltet in Erics Kindheitserinnerungen erstmals seine Magie als die Tante bei einem Besuch ein Stück von Chopin spielt. Der kleine Junge Eric wird nach einer kurzen Einführung recht schnell zum jungen Mann und findet sich in Paris als Student wieder. Nach einigen Jahren Klavierunterricht möchte er hier endlich lernen die Musik von Chopin so gefühlvoll zu spielen wie er es in seiner Kindheit gehört hatte.Sein Weg führt ihn zu Madame Pylinska, eine Chopin-enthusiastische Lehrerin, die ihn mit eigenwilligen Methoden nicht nur zu einem besseren Musiker sondern auch zu einem achtsameren Menschen reifen lässt. Der Schreibstil des Autors wechselt zwischen Erzählungen aus der Ich-Perspektive und direkten Dialogen, die zum Teil gänzlich ohne Personenangaben den Leser die Situation miterleben lassen. Gerät man dabei in eine der Schimpftiraden von Madame Pylinska nimmt die Lesegeschwindigkeit merklich zu und entlässt einen daraufhin abrupt und etwas verwirrt wieder zurück in eine ruhigere Erzählperspektive. Als großer Fan von Romanen liebe ich es, in die Geschichte einzutauchen und erst am Ende wieder in die Realität zurück zu kehren. Das hat das Buch bei mir leider nicht geschafft. Vielleicht bin ich aber auch nicht die richtige Ansprechpartnerin wenn es um die Poesie von Musik geht. Gerade im Mittelteil wurden mir die hitzigen Erläuterungen von Madame Pylinska zu viel. Gegen Ende scheint der Erzählstil dann friedlicher zu werden bis ich die letzten Seiten mit einem Schmunzeln geschlossen habe. Ein bisschen Wissen über klassische Musik - und insbesondere über die Stücke von Chopin - schaden gewiss nicht beim Lesen des Buches. Für alle anderen ist es eine Geschichte aus dem Leben, über Achtsamkeit und über eine Lehrerin, die wir vielleicht alle gerne einmal in unserem Leben hätten.

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