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Rezension zu
Unter dem Schnee

Was verborgen bleiben soll...

Von: SteffiHEB
10.11.2021

Ich muss eines vorneweg gestehen: Ich lese nie Bücher, deren Handlung in Deutschland spielt. Warum? Das kann ich gar nicht richtig beantworten. Wahrscheinlich fehlt der Reiz des Fremden, die Klappentexte lösen oft nichts bei mir aus. Bei diesem Buch war das anders. Das wunderbare gestaltete Cover hat mich das Buch in die Hand nehmen lassen und die Beschreibung der Handlung hat mich sofort getriggert. Die Vorstellung, dass eine Familie nach einem Schneesturm eingeschlossen in ihrem Anwesen sitzt und sich mit allem auseinandersetzen muss, dem man sich vielleicht gar niemand stellen möchte, hat mich sofort angesprochen. Ein bisschen blitzte bei mir an dieser Stelle auch die Erinnerung an Agatha Christies "Und dann gab's keines mehr..." auf. Also habe ich mich an dieses Buch herangewagt - und es nicht bereut. Ich möchte an dieser Stelle nicht allzu viel von der Handlung verraten, um die Spannung nicht zu mindern. Aber soviel sei gesagt: Die Handlung spielt Ende der Siebziger Jahre. In einer Zeit, in der Jahrzehnte deutscher Geschichte noch unaufgearbeitet waren und auch aus Gründen des Selbstschutzes totgeschwiegen wurden. In diesem Buch lässt sich mitverfolgen, wie eine Familie von äußeren Gegebenheiten unaufhaltsam gezwungen wird, sich der eigenen Familienhistorie, kaum verwundenen Verletzungen und eigenen Taten zu stellen. Die Dynamik zwischen den Familienmitgliedern und die Unabwendbarkeit der Entwicklung haben mir dabei besonders gefallen. Dies machte es auch besonders schwer, das Buch ab und an doch mal aus der Hand zu legen. Dieser Roman ist auch besonders geeignet für LeserInnen, die sich mit deutscher Geschichte und den damit verbundenen menschlichen Schicksalen auseinandersetzen möchten. Diese andere, zutiefst menschliche Perspektive, die beim Berichten über historische Fakten oft zu kurz kommt, ist zutiefst anrührend und aufrüttelnd.

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