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Rezension zu
Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen

Ein stimmungsvolles und ruhig erzähltes Drama

Von: Der Büchernarr
07.11.2021

Es ist erstaunlich, wie viele Meerjungfrau-Versionen es gibt. Ursprünglich dachte ich, dass alle Erzählung auf dem Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen aus dem Jahre 1837 basieren. Aber weit gefehlt. Und so reiht sich Christina Henrys Version von der Meerjungfrau ganz gut in die unterschiedlichen Varianten ein. Vielleicht schon mal vorab der Hinweis, dass dieses Buch KEIN Horrorbuch, sondern ein Drama ist. Auch wenn Christina Henry in ihren anderen Büchern der kleinen Reihe „Die Dunklen Chroniken“ viel Blut hat fließen lassen, so erzählt dieser Roman eine ganz andere Geschichte. Nämlich die der Meerjungfrau, die sich danach sehnt, die Welt kennenzulernen und dabei ihre große Liebe trifft. Das Buch hat so oder so einen überschaubaren Umfang, weshalb dieser erste Teil recht schnell abgefrühstückt wurde. Ich gebe zu, dass ich mit einer anderen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen bin und mit jedem Moment dachte, dass unserer Meerjungfrau so einiges an Unrecht und Gewalt angetan werden würde. Tut es zwar auch, aber eben vollkommen anders. Die Idee, einen solchen Roman zu schreiben, entwickelte sich dann auch von einer ganz anderen Seite. Die Autorin hatte den „Fidschi-Meerjungfrauen-Hoax“ (der tatsächlich existiert) und das Kuriositätenkabinett von Phineas Taylor Barnum (ebenfalls eine real existierende Figur) als Idee im Kopf, die sich zu diesem Roman ausreifte. Das ist auch der Grund, weshalb der Roman im 19. Jahrhundert spielt, zu einer Zeit, in der die Menschen etwas seltsam über sich und ihr Verhältnis zu Natur dachten. Es schwingt in diesem Zuge dann vor allem im weiteren Verlauf er Geschichte viel gesellschaftliche Kritik mit, die sich ganz gut auch in die heutige Zeit übertragen lässt. Fazit „Die Chroniken der Meerjungfrau“ ist ein Roman, der sehr ruhig die Erlebnisse der titelgebenden Hauptfigur erzählt. Ich fand, dass der Umfang genau passend war und Christina Henry einen guten Stil gefunden hat, um ihre Version eines Meerjungfrau-Märchens zu erzählen, das mir sehr gefallen hat.

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