Rezension zu
Madame Pylinska und das Geheimnis von Chopin

Da ist es wieder - ein neues Buch von dem bekannten französischen Dramatiker und Philosophen Eric-Emmanuel Schmitt. Ich bin zugegebenermaßen großer Fan seiner Werke - insbesondere von "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran", das ich an dieser Stelle unbedingt empfehlen möchte! - weil sie allesamt einen absoluten Mehrwert bieten. Obwohl, oder gerade weil sie zumeist nur knapp an die 100 Seiten haben, hinterlassen sie bei mir doch einen bleibenden Eindruck. Schmitt ist einfach ein Meister seines (Philosophie) Fachs - seine Geschichten sind so voller Lebensfreude, Weisheit und Poesie, das sie einen an ein modernes Märchen erinnnern. So auch "Madame Pylinska und das Geheimnis von Chopin". In dieser Kurzgeschichte geht es um Eric, der von Chopins Musik begeistert ist. Doch obwohl er nach wie vor regelmäßig Klavier spielt und übt, vermag er dem Instrument nicht das zu entlocken, was ihn damals so begeistert hat. So kommt es, dass er die etwas exzentrische Madame Pylinska um Klavierunterricht bittet. Anstatt mit ihm zu üben, mischt sie sich mit ihren kuriosen und ganz besonderen Unterrichtsmethoden in Erics Alltag ein. Das bringt den etwas unbeholfen wirkenden Eric durcheinander - will er doch einfach nur hinter Chopins Geheimnis kommen, nicht mehr und nicht weniger. Letztlich bringt sie ihm aber so viel mehr als nur Klavierspielen bei und Eric lernt bei ihr vielleicht sogar das viel Wesentlichere des Lebens kennen. Ich hatte große Freude an diesem leicht zu lesenden, unterhaltsamen und kurzweiligen Buch. Trotz der Länge ist es wunderbar leicht geschrieben und lädt zum Träumen und Nachdenken ein. Damit kann man sich den einen oder anderen tristen Tag einfach verschönern. Eine klare Emfehlung !