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Rezension zu
Streuner - Auf der Suche nach Hoparion

Packende Dystopie

Von: @lesenmitausblick
31.10.2021

Ich lese meinem Sohn (10) immer noch jeden Abend vor und wir genießen es beide sehr. Ganz besonders wird dieses Vorleseritual, wenn wir auf eine Geschichte stoßen, die uns beide von der ersten Seite an gefangen nimmt. Diese Bücher verströmen einen Zauber, weil das gemeinsame Mitfiebern unheimlich verbindet. "Streuner - Auf der Suche nach Hoparion" ist eines dieser Bücher, die das Vorlesen so besonders machen. Rüdiger Bertram hat hier eine Dystopie geschaffen, die packend, berührend, aufrüttelnd ist. Für uns war es die erste Dystopie und deshalb auch spannend, was die Geschichte aus dem cbj Verlag mit uns machen würde. Die Geschwister Judith und Abrogast sind allein in einer Welt unterwegs, die nach dem TAG, nur noch eins ist: der nackte Kampf ums Überleben. Reich ist, wer Akkus besitzt. Das ist die einzige Währung, die noch zählt. Die Besitzer der letzten verbliebenen Windräder sind nun Könige, denn sie besitzen Strom und damit Macht. Die Welt ist nach dem TAG unwirtlich, wilde Hunderudel treiben ihr Unwesen. Bevor ihr Vater starb, erzählte er Judith und Abro von Hoparion, dem Ort, an dem alle friedlich zusammenleben und niemand Hunger leiden muss. Auf der Suche nach diesem verheißungsvollen Ort treffen die Geschwister auf drei streunende Hunde, die ihnen erstaunlicherweise zur Seite stehen, und auf Bilkis, das rätselhafte Mädchen mit Pfeil und Bogen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Hoparion. Doch wem kann man noch trauen? Was wollen die schwarzen Reiter auf den Kamelen von ihnen? Eine extrem spannende Handlung riss uns mit. Die Gräuel, die die Kinder dabei erleben, werden nur angedeutet. Denn sie sind erschütternd. Gänsehaut ist vorprogrammiert. Was genau an dem TAG passiert ist, bleibt offen. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen aus der Sicht der starken, misstrauischen Judith, die sehr vorsichtig ist und der sehr viel Verantwortung aufgebürdet wurde. Zum anderen erzählt Nipper, der Anführer der drei Hunde aus seiner Sicht. Dabei bemerkte mein Sohn, dass "der Hund ja so komisch spricht". Rüdiger Bertram verknappt die Sprache des Hundes, so dass der Erzählerwechsel ganz deutlich zu erkennen ist. "Streuner" brachte uns zum schallenden Lachen, berührte uns tief, fesselte uns, packte uns und brachte uns zum Weinen. Die Geschichte zeichnet eine Zukunft, die sich niemand wünscht. Sie ist eine Mahnung an uns alle, was passieren könnte, wenn wir die Erde weiterhin so ausbluten lassen, wie bisher. Gleichzeitig erzählt sie von Vertrauen, Freundschaft und Mitgefühl. Vom Füreinander verantwortlich sein. Von Fehlern, die man wieder gut machen kann. Von Hoffnung. Von großer Stärke. Ganz großes Kino eben. Wir sind begeistert. Lasst euch fesseln. Die Geschichte hält Spannung pur bereit und große Gefühle. Und vielleicht kann sie auch etwas bewirken. Fortsetzung sehr erwünscht, lieber Rüdiger Bertram!!!

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