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Rezensionen zu
Streuner - Auf der Suche nach Hoparion

Rüdiger Bertram

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

"Streuner – Auf der Suche nach Hoparion" von Rüdiger Bertram hat es eigentlich schon von Seite eins an geschafft, mich von sich zu überzeugen. Bereits die ersten Sätze haben mich neugierig auf die Hintergründe des Ganzen gemacht und Spannung aufgebaut. Gleich sind so einige Fragen in meinem Kopf aufgeploppt und mit der Zeit wurden es mehr und mehr. An sich ist das natürlich toll. Je mehr Fragen ich habe, desto größer ist der Drang, weiterzulesen. Auch hier war das definitiv der Fall, allerdings hat es mich etwas gestört, dass ein großer Teil dieser Fragen nie gelöst wurde. Zwar bin ich relativ sicher, dass aufgrund der vielen ungeklärten Dinge und dem mehr oder weniger offenen Ende noch ein oder sogar mehrere weitere Bände erscheinen werden (obwohl ich davon bisher noch nichts gehört bzw. gelesen habe), doch hätte ich mir bei manchen offenen Fragen einfach gewünscht, sie wären in diesem Buch aufgelöst werden. Die Hintergründe verschiedener Begebenheiten wurden wieder und wieder angeschnitten, aber größtenteils nie gänzlich offenbahrt. Diese Art, mit den aufgeworfenen Fragen umzugehen, passt für mich einfach nicht so wirklich zur Geschichte und hat bei mir nach Beenden des Buches eine Art inneren Unfrieden aufgeworfen. Das Ziel, welches der Autor dabei wohl hatte, hat er aber immerhin erreicht. Denn wenn ein zweiter Band erscheint, werde ich ihn auf jeden Fall lesen! Allerdings muss ich sagen, dass "Streuner – Auf der Suche nach Hoparion" mich nicht durchgängig packen konnte. Wie schon gesagt war die Story an sich definitiv spannend und größtenteils fesselnd, aber eben nicht immer und jederzeit. Vor allem im Mittelteil hat sich das Ganze doch ein wenig gezogen. Es ist nämlich so, dass zwar einiges passiert, dennoch schreitet die Handlung insgesamt nicht unbedingt schnell voran. Wie die Kinder beispielsweise rasten fand ich oft doch eher langweilig. An sich mag ich es sehr, wenn zwischen spannenden Szenen, die mir den Puls in die Höhe treiben, auch hin und wieder ruhige, einspannte Phasen eingeschoben werden, sodass man sich als Leser*in auch mal “ausruhen” bzw. vielleicht etwas mehr auf die Charaktere und weniger auf die Handlung an sich konzentrieren kann. Hier gab es für meinen Geschmack aber einfach zu viele dieser Szenen. Bei manchen Büchern, die einfach insgesamt eher eine langsame Geschichte mit vielen Ausschmückungen erzählen, würde mich das nicht stören. Bei dieser Story, die eigentlich größtenteils von ihrer Spannung lebt, etwas mehr. Dennoch war besagte Spannung doch meist vorhanden. Was diese Spannung des weiteren fördert und auch sehr zu dem Bild, das ich von "Streuner – Auf der Suche nach Hoparion" habe, beigetragen hat, ist der Ezählstil. Rüdiger Bertram hat sich hier für einen sehr einfachen Schreibstil mit kurzen Sätzen entschieden. Dadurch fliegt man förmlich durch die Seiten, wobei ich mich zu Anfang doch erst einmal an diese bewusst sehr einfache Ausdrucksweise gewöhnen musste. Der Schreibstil passt perfekt zur Geschichte, denn die Charaktere haben vor allem ein Ziel: Überleben, bis sie hoffentlich irgendwann Hoparion erreichen werden. Zu diesem doch eher sehr simplen (nicht im Sinne von einfach, sondern eher im Sinne von unkompliziert) Ziel. Des weiteren fand ich die Idee des Autors, den Erzählstil dem gerade erzählenden Charakter anzupassen, wirklich toll. "Streuner – Auf der Suche nach Hoparion" wird nämlich aus zwei Perspektiven erzählt. Zunächst berichtet Judith von ihren Erlebnissen. Die Teile aus ihrer Sicht sind wie gesagt einfach geschrieben, doch trotzdem liest man ihren Charakter aus den Zeilen heraus, was ich wirklich extrem gut gemacht fand. Ein anderer Teil des jeweiligen Kapitels wird dann von Nipper erzählt, einem der drei Hunde, die den Kindern im Kampf gegen das Rudel helfen. Er ist ebenfalls eine besondere Figur. Seine Teile des Buches sind in einem noch einfacheren Stil geschrieben als Judiths, beispielsweise werden oft keine ganzen Sätze gebildet, es fehlt als z. B. das Subjekt. Diese Art, zu erzählen passt aber eben genau. Sie passt zu Nipper und zu seiner Geschichte. Deswegen hat mich der Erzählstil, obwohl er kein bisschen poetisch oder ausgeschmückt ist (vielleicht auch gerade deswegen) wirklich überzeugen können. Abgesehen von den unterschiedlichen Schreibstilen, die Judith und Nipper authentischer und den Leser*innen näher wirken lassen, mochte ich auch die übrigen Personen und Hunde gerne. Die Protagonist*innen waren mir eigentlich alle sympathisch und mit Judith konnte ich mich auch ziemlich gut identifizieren. Dennoch stört mich etwas. Bilkis, Abro, Dash und Stubby (die zwei anderen Hunde des Trios) sind sehr wichtig für die Geschichte und dennoch hat mir insbesondere bei ersteren beiden die Ausarbeitung doch etwas gefehlt. Vor allem da Bilkis ein sehr starker, aber auch vielschichtiger Charakter zu sein scheint, hätte ich mir wirklich gewünscht, sie besser kennenzulernen. Über Abro hätte ich vor allem deshalb gerne mehr gewusst, da ich seine Handlungen nicht immer ganz verstehen und nachvollziehen konnte. Ich hoffe also sehr, dass besagte Hunde und Menschen in einem hoffentlich erscheinenden nächsten Band mehr Aufmerksamkeit bekommen. Trotz dieser mir teilweise etwas dürftig erscheinenden Ausarbeitung der Figuren, habe ich wie gesagt alle sechs in mein Herz geschlossen. Deswegen hat mich das Ende des Buches umso mehr getroffen. Ich weine nicht oft bei Büchern. Wirklich nicht. Hier habe ich es aber getan. Ich hatte überhaupt nicht mit einem solchen Schluss gerechnet. Er hat mich einfach komplett überrascht und geschockt. Und nun ja … dann habe ich eben geheult. Doch auch wenn das Ende für mich unfassbar traurig war, mochte ich es. Wie gesagt kam es unerwartet und hatte eben nicht nur eine melancholische, sondern auch eine schöne, sogar fast friedliche Stimmung, die die Entwicklung, die die Charaktere im Laufe der Geschichte gemacht haben, noch einmal perfekt aufzeigt. Mein Fazit: Wie man lesen konnte, mocht ich "Streuner – Auf der Suche nach Hoparion" wirklich sehr gerne. Ein paar Kritikpunkte habe ich zwar, dennoch kann ich dieses herzerwärmende und spannende Buch allen dystopiebegeisterten Jugendlichen und natürlich auch Erwachsenen empfehlen, egal ob Katzen- oder Hundeliebhaber*innen.

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EKZ Bibliotheks-Service GmbH

Von: Bärbel Welke aus Reutlingen

16.11.2021

Judith und ihr Bruder Abro sind unterwegs nach Hoparion. Dort soll es angeblich ein besseres Leben geben. Wie viele Menschen, leben auch die Eltern nicht mehr, denn seit dem TAG (der nicht näher erklärt wird) hat sich die Welt in eine gefährliche, mit Asche überzogene Wüste verwandelt. Es gibt kaum Strom, Wasser oder Nahrung und Hunde haben die Herrschaft übernommen. Unterwegs schließt sich ihnen das Mädchen Bilkis an. Als sie von einem wilden Rudel Hunde angegriffen werden, helfen ihnen unerwartet drei Hunde, die nicht böse sind und ebenfalls ums Überleben kämpfen. Die "Streuner" ziehen nun zu sechst weiter, halten zusammen und helfen sich gegenseitig. - Der erfolgreiche Autor vieler Kinderbücher und Comicromane hat hier eine außergewöhnliche, spannende, aber auch bedrückende Dystopie geschrieben. Er lässt diese packende Abenteuer- und Hundegeschichte im Wechsel von Judith und dem Hund Nipper in der Ich-Form erzählen. Tolles, passendes Cover. Sehr gern empfohlen.

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Zwei Kinder laufen durch die staubige Wüste. Judith und ihr kleinerer Bruder Abrogast sind nun schon seit Wochen unterwegs, und beide haben nur ein Ziel: Hoparion! Der Ort, an dem Menschen und Hunde friedlich miteinander leben. So wie vor dem TAG. Seit dem TAG haben die Hunde die Weltherrschaft übernommen und die Menschen müssen um ihr Überleben kämpfen. Jeder Mensch, der den TAG überlebt hat, muss von nun an auf einem Baum schlafen, denn das ist der einzige Ort, wo die Hunde ihn nicht fressen können. Die wichtigsten Sachen in dieser Zeit sind der „Duft“ und Akkus. Der „Duft“ sorgt dafür, dass sie für einige Zeit geruchlos werden. Die Akkus sind wichtig, um elektrische Geräte aufzuladen (wie zum Beispiel Elektroschocker, Navigationsgeräte und Geräte zur Kommunikation). Am Abend eines langen Tages ist auch Judith endlich eingeschlafen. Sie hat noch lange wach gelegen, denn sie ist sich sicher, eine Hündin gesehen zu haben. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, will Abro etwas zu essen. Im Rucksack sind aber nur noch ein paar verschrumpelte Wurzeln. Plötzlich macht eine Stimme von unten auf sich aufmerksam. Die Stimme gehört zu einem Mädchen namens Bilkis, sie hat dunkelbraune Haut, trägtPfeil und Bogen und einen Rucksack auf dem Rücken. Darin sind Essen und neue Akkus … Am nächsten Tag machen sich die Drei auf den Weg, ohne zu merken, dass ihnen 3 Hunde folgen. Sie schleichen sich in die Nähe der 3 Kinder und beginnen laut zu bellen, als ein heulendes großes Rudel anderer Hunde sich den Kindern rasant nähert. Nun stürzen sich alle in die Schlacht: Es werden Elektroschocks ausgeteilt (von dem Elektroschocker den Judith bei sich hat), Pfeile fliegen durch die Gegend und unter den Hunden wird gebissen und gekratzt. Auf einmal fängt der Anführer des großen Rudels an zu heulen und rennt davon. Das restliche Rudel folgt ihm. Von ihren 3 “Beschützer-Hunden” ist einer schwer verletzt, die Kinder können nichts mehr für ihn tun und ziehen weiter. An einer Weggabelung biegt Bilkis nach links ab, Abro und Judith wednen sich nach rechts. Weder die Kinder noch die drei Hunde wissen, dass sich ihre Wege schon bald wieder kreuzen werden. Schon sehr bald… Meine Meinung: Ich finde es cool,,wie man als Autor so eine fantasievolle Geschichtsidee haben kann. Außerdem finde ich es toll, dass die Geschichte einmal aus der Sicht von Judith und einmal aus der Sicht von Nipper/Kokosnuss (dem einohrigen Hund) geschildert wird. Dies wird durch die Schriftart gekennzeichnet. Im Buch gibt es aber auch traurige Momente, von denen mich einer ziemlich erschreckt hat, muss ich zugeben. Ich empfehle dieses Buch allen, die Hunde mögen und Spannung vertragen und die sich gerne in Geschichten vertiefen. Ella Reiter, 10 Jahre

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Seit dem TAG ist nichts mehr so wie es war. Die Welt ist eine graue Aschewüste, in der kaum etwas wächst. Nahrung ist knapp, sauberes Wasser sowieso und die meisten Menschen haben die Katastrophe nicht überlebt. Die wenigen noch existierenden Windräder werden von den sogenannten Elektrokönigen kontrolliert und geladene Akkus sind eine harte Währung. Während die Katzen ausgestorben scheinen, machen immer größere Hunderudel die Gegend unsicher. Daher hat der Vater von Judith und ihrem kleinen Bruder Abrogast ihnen 3 Regeln eingeschärft: 1. Hunde sind gefährlich. Alle. 2. Halte dich fern von ihnen. 3. Überlebe. Anders ist es nur im legendären Land Hoparion, wo Hunde und Menschen friedlich zusammen leben und sogar miteinander sprechen können, wo es noch Äpfel an Bäumen gibt und niemand leiden muss. Doch nur den Guten, Ehrlichen und Gerechten wird der Zutritt gewährt. Dorthin wollen die Geschwister sich durchschlagen, doch nicht nur sie. Sie treffen unterwegs die junge Jägerin Bilkis, ausgestattet mit Bogen und Akkus und drei Hunde schließen sich ihnen aus für sie unerfindlichen Gründen an. Drei sind kein Rudel, das wissen auch die Hunde, aber zu sechst fühlt man sich gleich viel sicherer! Etwas unheimlich, wenn man gleich zu Beginn der Weltklimakonferenz in Glasgow von dem „TAG“ einer absoluten Katastrophe, die fast alles Leben auf der Erde auslöschte, liest. Aber ein paar Überlebende gibt es ja immer. Doch es ist so trostlos und ein täglicher Kampf, dass man sich fragt, ob man so ein Leben eigentlich möchte. Auch das ständige Misstrauen und die ewige Wachsamkeit Gefahren gegenüber sind unglaublich anstrengend und kräftezehrend. Es hätte sich sicherlich gelohnt, diese Energien zuvor in die Verhinderung der Katastrophe zu investieren. Doch das hilft den Geschwistern auch nicht, ihr Weg ist lang und mühsam und nur ein gefundener Walkman mit einer Drache Kokosnuss Hörspielkassette muntert den kleinen Abro auf. Ja, eine Kassette, seit dem TAG kommt man analog weiter, wobei auch Druckerzeugnisse zerstört wurden. Nur ein Navi konnten sie retten, denn die Satelliten sind fern genug, um nicht zerstört worden zu sein. Alles was heute selbstverständlich ist, existiert nicht mehr, ganz besonders das Gefühl von Sicherheit oder ein Gesundheitssystem. Ganz schön schaurig als Gedanke und bei all der grauen Asche könnte man auch meinen, dass es irgendwie doch deprimierend sei. Erstaunlicherweise ist es das aber nicht, denn die Verbindung zwischen Judith und ihrem kleinen Bruder ist so stark und auch der Hunde untereinander, dass es echt Mut macht. Das erstaunlichste ist jedoch nicht, dass die Hunde ihnen beistehen gegen ein großes Rudel, nein, Bilkis teilt sogar mit ihnen, einfach so, ohne Zwang. Soviel Unterstützung ohne Gegenleistung haben die Geschwister seit dem Tod ihrer Eltern nicht mehr erfahren! Das gibt den jungen Lesern dann trotz der trostlosen Umstände Hoffnung und Zuversicht und prägt bei aller Härte den positiven Grundton des Buches. Dabei geht es hier bisweilen ganz schön zur Sache, denn der Weg ist ein Kampf um Leben und Tod. Das ist nicht nur sehr spannend, nicht zuletzt, weil man immer wieder gespannt ist, wie sich das kleine Grüppchen gegen die Unwirtlichkeit und Feindseligkeit der Welt behauptet, sondern auch, weil ihre Gruppendynamik wirklich fesselnd ist. Alle ihre Mitglieder wachsen einem mit ihren Eigenarten ans Herz. Es ist wirklich großartig zu lesen wie Tiere und Kinder zusammenhalten, wie viel Kraft ihnen die Gewissheit gibt, dass keiner zurückgelassen wird. Auch wenn es keine Bücher mehr gibt, so haben sie doch das Motto der drei Musketiere absolut verinnerlicht. Gemeinsam ist ihr Leben viel reicher geworden, auch wenn ihre Umwelt noch genauso unwirtlich ist, wie vor ihrem Kennenlernen. Ein Buch, dass nicht nur zu meiner Miteinander statt Gegeneinander animiert, sondern auch zur Achtsamkeit gegenüber unserem Planeten. Interessanterweise können die Hunde die Sprache der Menschen verstehen, aber nicht umgekehrt und es dauert eine ganze Weile, bis den Kindern das bewusst wird. Immerhin neigen wir Menschen ja dazu, uns als Krone der Schöpfung zu sehen, dabei sind wir deutlich limitiert. Da dies hier aber nun mal so ist, wird der Weg nach Hoparion sowohl aus Judiths Sicht, als auch des einohrigen Hundes Nipper geschildert. Als Hund ist Nipper zwar in der Lage die Kinder zu verstehen, allerdings ist er nicht so eloquent, sondern beschränkt sich im Ausdruck nur auf das Notwendigste. Dadurch klingt er gleich viel drängender, aber definitiv auch viel animalischer. Absolut empfehlenswert, denn es ist nicht einfach nur spannend, sondern warnt vor einem allzu leichtfertigen Umgang mit unserer Umwelt und fordert zu mehr Miteinander auf. Vielen lieben Dank an Rüdiger Bertram, Lovelybooks und den cbj Verlag für diese bereichernde Leserunde!

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Packende Dystopie

Von: @lesenmitausblick

31.10.2021

Ich lese meinem Sohn (10) immer noch jeden Abend vor und wir genießen es beide sehr. Ganz besonders wird dieses Vorleseritual, wenn wir auf eine Geschichte stoßen, die uns beide von der ersten Seite an gefangen nimmt. Diese Bücher verströmen einen Zauber, weil das gemeinsame Mitfiebern unheimlich verbindet. "Streuner - Auf der Suche nach Hoparion" ist eines dieser Bücher, die das Vorlesen so besonders machen. Rüdiger Bertram hat hier eine Dystopie geschaffen, die packend, berührend, aufrüttelnd ist. Für uns war es die erste Dystopie und deshalb auch spannend, was die Geschichte aus dem cbj Verlag mit uns machen würde. Die Geschwister Judith und Abrogast sind allein in einer Welt unterwegs, die nach dem TAG, nur noch eins ist: der nackte Kampf ums Überleben. Reich ist, wer Akkus besitzt. Das ist die einzige Währung, die noch zählt. Die Besitzer der letzten verbliebenen Windräder sind nun Könige, denn sie besitzen Strom und damit Macht. Die Welt ist nach dem TAG unwirtlich, wilde Hunderudel treiben ihr Unwesen. Bevor ihr Vater starb, erzählte er Judith und Abro von Hoparion, dem Ort, an dem alle friedlich zusammenleben und niemand Hunger leiden muss. Auf der Suche nach diesem verheißungsvollen Ort treffen die Geschwister auf drei streunende Hunde, die ihnen erstaunlicherweise zur Seite stehen, und auf Bilkis, das rätselhafte Mädchen mit Pfeil und Bogen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Hoparion. Doch wem kann man noch trauen? Was wollen die schwarzen Reiter auf den Kamelen von ihnen? Eine extrem spannende Handlung riss uns mit. Die Gräuel, die die Kinder dabei erleben, werden nur angedeutet. Denn sie sind erschütternd. Gänsehaut ist vorprogrammiert. Was genau an dem TAG passiert ist, bleibt offen. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen aus der Sicht der starken, misstrauischen Judith, die sehr vorsichtig ist und der sehr viel Verantwortung aufgebürdet wurde. Zum anderen erzählt Nipper, der Anführer der drei Hunde aus seiner Sicht. Dabei bemerkte mein Sohn, dass "der Hund ja so komisch spricht". Rüdiger Bertram verknappt die Sprache des Hundes, so dass der Erzählerwechsel ganz deutlich zu erkennen ist. "Streuner" brachte uns zum schallenden Lachen, berührte uns tief, fesselte uns, packte uns und brachte uns zum Weinen. Die Geschichte zeichnet eine Zukunft, die sich niemand wünscht. Sie ist eine Mahnung an uns alle, was passieren könnte, wenn wir die Erde weiterhin so ausbluten lassen, wie bisher. Gleichzeitig erzählt sie von Vertrauen, Freundschaft und Mitgefühl. Vom Füreinander verantwortlich sein. Von Fehlern, die man wieder gut machen kann. Von Hoffnung. Von großer Stärke. Ganz großes Kino eben. Wir sind begeistert. Lasst euch fesseln. Die Geschichte hält Spannung pur bereit und große Gefühle. Und vielleicht kann sie auch etwas bewirken. Fortsetzung sehr erwünscht, lieber Rüdiger Bertram!!!

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Da ich die Bücher von Rüdiger Bertram immer sehr gerne lese, war meine Neugierde umgehend geweckt als ich das erste Mal von seinem neuen Buch „Streuner – Auf der Suche nach Hoparion“ hörte. Cover und Klappentext sprachen direkt an – für mich stand sofort fest, dass ich das Buch lesen möchte. Es gibt drei Regeln: Nummer 1: Hunde sind gefährlich. Nummer 2: Halte dich von ihnen fern. Nummer 3: Überlebe! Seit dem TAG ist alles anders. Die Welt hat sich in eine graue, trockene Wüste verwandelt, viele Menschen sind gestorben, es gibt kaum noch Strom, Wasser und Essen und wilde Hunderudel haben die Herrschaft übernommen. Ganz auf sich alleine gestellt kämpfen Judith und ihr kleiner Bruder Abrogast in dieser gefährlichen Welt ums Überleben. Sie befinden sich auf der Suche – auf der Suche nach Hoparion, dem Ort, an dem es angeblich genug Wasser und Nahrung geben soll und Menschen und Hunde in Frieden zusammenleben. So hat es zumindest ihr Vater immer erzählt. Ob es diesen Ort wirklich gibt, wissen die Geschwister nicht. Sie halten dennoch an diesem Ziel fest, stolpern durch die staubige Einöde und schlafen nachts auf Bäumen, um sich vor wilden Hunden zu schützen. Auf ihrer Reise begegnen sie schließlich dem Mädchen Bilkis, die sich selbst als Kriegerin bezeichnet und sich Geschwistern anschließt. Als sie kurz darauf von einem Rudel angegriffen werden, bekommen sie überraschend Hilfe von drei Hunden: Nipper, Dash und Stubby. Diese drei Streuner sind anders, sie sind nicht böse und gefährlich. Die Streuner ziehen zu sechst weiter. Ob ihr Weg sie wohl nach Hoparion führen wird? Von Rüdiger Bertram kenne ich in erster Linie witzig-schräge Kinderbücher, allerdings habe ich vor ein paar Jahren auch seinen historischen Abenteuerroman „Der Pfad“ gelesen, mit welchem er unter Beweis gestellt hat, dass er auch das Schreiben von ernsthaften Geschichten voll drauf hat. Mich zumindest hat er mit dem Buch damals gänzlich überzeugen können. Mit „Streuner“ beschert uns der deutsche Autor nun also ein weiteres Werk, das nicht voller Humor steckt. Wie es mir gefallen hat? Richtig gut! Ich habe mir eindeutig nicht zu viel von dem Buch erhofft: Ich bin echt begeistert von dem, was mich in „Streuner“ erwartet hat. In meinen Augen ist Rüdiger Bertram mit seiner ersten Dystopie (die zugleich auch sein erster Hunderoman ist) etwas ganz Besonderes gelungen. Solltet ihr gerne in dystopische Abenteuergeschichten eintauchen, eine Schwäche für Hunde haben und Bücher mögen, die aus der Sicht von Tieren erzählt werden, kann ich euch „Streuner“ nur ans Herz legen. Allerdings sollte man nicht jünger als 10 Jahre sein. Ich muss sagen, dass ich mit der Altersangabe vonseiten des Verlags etwas hadere. Für manche zehnjährige Kids mag das Buch bestimmt schon etwas sein, aber da es insgesamt sehr ernst und auch drückend ist und stellenweise recht traurig, würde ich persönlich es erst ab 12 Jahren empfehlen. Mir hat diese etwas beklemmende Grundstimmung, die von Beginn an herrscht, sehr gut gefallen. Ich habe sie in keinster Weise als unangenehm empfunden, für mich hat sie einfach wunderbar zur Story gepasst. Und keine Sorge, zu schwer wird die Atmosphäre auch nicht. Rüdiger Bertram hat die Menge an Ernst und Düsterkeit meiner Ansicht nach perfekt dosiert und eine genau richtige Leichtigkeit hinzugefügt. Die Kapitel, die aus dem Blickwinkel von Hund Nipper geschrieben sind, haben mir sogar den ein oder anderen kleinen Schmunzler gelockt. Eine der größten Besonderheiten dieses Buches ist definitiv die Art und Weise wie es erzählt wird. Die Geschichte wird im Wechsel von Menschenmädchen Judith und dem einohrigen Hund Nipper geschildert, jeweils in der Ich-Form, und bei mir hat dieser Erzählstil ganz klar komplett punkten können. Er gestaltet das Leseerlebnis so schön abwechslungsreich und mitreißend, sodass von Beginn an ein fesselnder Lesesog geschaffen wird und da die zwei verschiedenen Sichtweisen unterschiedliche Schriftarten besitzen, weiß man jederzeit wer gerade an der Reihe ist mit dem Erzählen. Ich habe unseren beiden Hauptprotagonisten sofort in mein Herz geschlossen. Judith fand ich einfach klasse, sie ist für Alter beeindruckend taff und tapfer und eine wundervolle große Schwester. Ich habe Judith zutiefst für ihre Stärke und Entschlossenheit bewundert und zu sehen, wie liebevoll sie sich um ihren kleinen Bruder Abrogast kümmert, hat mich sehr berührt. Mit Nipper hat der Autor ebenfalls eine starke Figur erschaffen. Nipper besitzt nur noch ein Ohr und kann nicht mehr riechen, findet sich aber dennoch prima zurecht. Dieser einohrige Streuner ist wahrlich ein einzigartiger Hund und wird, wie ich finde, sehr authentisch dargestellt. Er spricht stets in ziemlich kurzen Sätzen, lässt öfters sogar die Personalpronomen weg und Dinge, die er nicht kennt, erhalten von ihm neue Bezeichnungen. So nennt er beispielsweise Kamele Höckertiere. Also ich finde, dass es Rüdiger Bertram wirklich richtig gut gelungen ist aus der Perspektive eines Hundes zu schreiben. Mit der Ausarbeitung der weiteren Charaktere hat mich Rüdiger Bertram ebenfalls überzeugen können. Judiths süßer kleiner Bruder Abrogast (von seiner Schwester stets Abro genannt), die mutige und ausgefuchste Bilkis, Nippers Gefährten Dash und Stubby - ich fand sie allesamt großartig und habe sie nur zu gerne auf ihrer gefahrvollen und beschwerlichen Suche nach Hoparion begleitet. Was genau unsere sechs Streuner auf ihrer Reise alles erleben und ob sie am Ende dieses mysteriöse Hoparion finden werden, werde ich euch hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Euch erwartet auf jeden Fall ein spannungsreiches und fantasievolles Abenteuer voller Geheimnisse, Gefahren und emotionaler und ergreifender Momente. Mich haben die Geschehnisse durchweg völlig in ihren Bann ziehen können, sodass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen habe. Von dem Setting möchte ich euch aber unbedingt noch berichten. Sofern ich nichts überlesen habe, wird kein Jahr genannt, in welchem wir uns befinden, aber die Geschichte wird wohl in nicht allzu ferner Zukunft spielen. So weiß man beispielsweise, dass vor dem TAG, der alles verändert hat, noch Walkmans und Kassetten existiert haben (Fans vom kleinen Drachen Kokosnuss werden bei diesem Buch übrigens großen Grund zur Freude haben). Auch bezüglich des TAGES werden wir Leser*innen etwas im Unklaren gelassen. Es muss jedenfalls etwas ganz Furchtbares passiert sein, sodass sich unsere Welt, wie wir sie kennen, in eine graue Wüste verwandelt hat und alle Menschen, die diesen schicksalshaften 31. Mai überstanden haben, in ständiger Angst vor den Hunden ums Überleben kämpfen müssen. Mir hat die Zukunftswelt, die Rüdiger Bertram entworfen, unheimlich gut gefallen. Die düstere, geheimnisvolle und unheilschwangere Stimmung hat es mir, wie bereits erwähnt, sofort angetan, und die Idee, dass die Herrschaft von wilden Hunderudeln übernommen wurde, finde ich äußerst originell und faszinierend. Das Ende hat mich zuerst ein wenig unzufrieden zurückgelassen, da es recht offen ist. Nachdem ich aber ein bisschen über den Schluss nachgedacht habe, finde ich ihn doch sehr gelungen. Er passt auf jeden Fall zur Story und macht zudem Hoffnung auf eine Fortsetzung. Ich persönlich gehe zwar davon aus, dass es bei „Streuner“ um einen Einzelband handelt, aber wer weiß, vielleicht irre mich ja auch. Also ich würde mich sehr über ein Wiedersehen mit Judith, Nipper und Co. freuen. Fazit: Packend, cool und außergewöhnlich. Ein spannender Dystopieroman voller Abenteuer und Gefahren. Mir hat Rüdiger Bertram mit „Streuner – Auf der Suche nach Hoparion“ tolle Lesestunden bereiten können. Ich war durchweg am Mitfiebern und Mitbangen und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Bis auf den Punkt, dass ich die Handlung für 10-jährige Leser*innen zu düster und traurig finde, kann ich mich nur begeistert zu dieser dystopischen und hundestarken Geschichte über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt äußern. Von mir gibt es 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!

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