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Rezension zu
Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen

Eine düster-schöne Märchenadaption

Von: Nicoles Bücherwelt
28.10.2021

Die Dunklen Chroniken – Band 5 Christina Henrys düstere Neuinterpretation des Meerjungfrauen-Mythos: die berühmte Legende verwoben mit gruseliger Realität. Einst zog ein einsamer Fischer sein Netz an Land und fand darin eine Frau. Eine Frau mit schwarzem Haar und Augen, in denen sich der Sturm des Meeres widerspiegelte. Anstelle von Beinen hatte sie einen Fischschwanz, und obwohl sie die Worte des Fischers nicht verstand, rührte sie seine Einsamkeit, und sie blieb bei ihm. Ihre Liebe dauerte an, bis sein Tod ihn von der unsterblichen Meerjungfrau trennte. Doch Gerüchte über dieses rätselhafte Wesen sind längst laut geworden – und haben die Aufmerksamkeit eines Mannes erregt, der mit seinem Zirkus durch das Land zieht und den Menschen ihre schlimmsten Albträume hinter Gittern vorführt. Sein Name ist P.T. Barnum, und er sucht eine Meerjungfrau ... (Quelle: Klappentext – Penhaligon Verlag) Nach den CHRONIKEN VON ALICE (erschienen in drei Bänden) und den CHRONIKEN VON PETER PAN gibt es mit DIE CHRONIKEN DER MEERJUNGFRAU – DER FLUCH DER WELLEN eine weitere finstere Neuerzählung eines Märchenklassikers. Hier erzählt Christina Henry die Geschichte einer Meerjungfrau, die sich nach Freiheit sehnt. Dabei verfängt sie sich in einem Fischernetz. Doch der Fischer lässt sie wieder frei. Jedoch ist die Liebe so groß, dass sie zurückkehrt um von nun an bei ihm zu leben, als Mensch. Doch nach vielen Jahren stirbt der Fischer und die Meerjungfrau, die inzwischen Amelia heißt, bleibt allein in tiefer Trauer zurück. Inzwischen aber ranken sich die Gerüchte um sie und so wird P.T. Barnum auf sie aufmerksam, der in seinem New Yorker Museum Kuriositäten ausstellt. Sein Anwalt und Freund Levi macht sich schließlich auf dem Weg zu ihr… „Eines Abends, als er nach einem langen Arbeitstag sein Netz einholte, fand der Fischer eine Frau darin – oder zumindest ein Wesen, das einer Frau ähnelte, mit schwarzem Haar und Augen so grau wie die stürmische See und einem glänzenden Fischschwanz. Es tat ihm leid, dass er sie gefangen hatte, und das sagte er ihr auch, während der Sturm in ihrem Blick direkt in sein Herz blies.“ – Seite 10, eBook Wie auch bei den Vorgängern ist diese Geschichte wunderbar erzählt – anfangs in einem sehr märchenhaft-poetischen Stil, der später aber etwas abflacht. Danach liest sich das Buch wie eine spannende Fantasygeschichte, die zwar etwas düster ist, aber längst nicht so brutal oder blutig wie die anderen Bände. Überraschend ist hier, wie sich die Geschichte entwickelt - die Meerjungfrau Amelia ist eine sehr beeindruckende Hauptfigur, die eine besondere Aura ausstrahlt und uns Leser*innen immer sympathischer wird. „Sie verwirrte ihn, und Levi wusste, dass Verwirrung das Letzte war, was er jetzt brauchen konnte. Doch irgendetwas war an ihr, etwas seltsam Bezauberndes, und er verstand, warum sich so viele Gerüchte um sie rankten.“ – Seite 39, eBook Sehr interessant ist auch das Nachwort, in dem die Autorin berichtet, dass sie sich bei der Romanfigur des P.T. Barnum hier von der historischen Person inspirieren ließ, die im 19. Jahrhundert gelebt hat. Die Handlung selbst ist auch im Jahr 1842 angesiedelt, indem P.T. Barnum tatsächlich eine große Inszenierung startete. Die Mischung aus Fiktion und einzelnen historischen Fakten ist Christina Henry hier sehr gut gelungen. Die Geschichte ist in einem eher ruhigen Ton erzählt, die aber viele spannende Momente hat – Mal etwas düster und dramatisch und auch mal berührend. Das Ende hält dann nochmal einige Überraschungen bereit und ist sehr stimmig. Zudem kann das Buch unabhängig von den anderen Bänden der Reihe gelesen werden. Mein Fazit: Eine gelungene Märchenadaption mit einer leicht düsteren Note und einer starken Hauptfigur, die überrascht. Die Zeichnung der Meerjungfrau hat mir hier sehr gut gefallen und es ist spannend zu verfolgen, welchen Weg sie schließlich geht. Die Handlung hat besonders am Anfang mit eine märchenhaft-poetischen Note, sie sich später aber etwas legt – finstere Momente und unheimliche Abschnitte sind auch vorhanden, aber deutlich weniger brutal als bei den Vorgängern. Ein tolles Buch - ich vergebe fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

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