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Rezension zu
Das Dorf und der Tod

Bewegende und fesselnde Dorfchronik, fern jeder ländlichen Romantik

Von: 3lesendemaedels
25.10.2021

Simon besucht das Grab seines Freundes Vinzenz. Er hat ihm vor Jahrzehnten versprochen, dass sie zusammen seinen 90. Geburtstag feiern. Lange ist es her, dass er das Dorf seiner Kindheit und Jugend aufsuchte. Er beginnt sich zu erinnern, wie im Sommer des Jahres 1921 alles seinen Lauf nahm und die Geschehnisse von damals Jahre später zur Katastrophe führten. Zwei Liebende finden zusammen. Doch Vroni, einzige Tochter des reichsten Bauern und Lorenz, Sohn des Dorfbäckers, treffen sich heimlich. Der Sommer bleibt nicht ohne Folgen und bald kann Vroni die ungewollte Schwangerschaft nicht mehr unter weiten Umhängen verbergen. Natürlich ist der fesche, aber als Hallodri verschriene, Lorenz als Bräutigam nicht willkommen und wird verjagt. So kommt der kleine Franzerl als Bankert zur Welt. Bald darauf arrangiert Vroni's Vater eine Ehe. Mit einem wesentlich älteren, aus dem Ersten Weltkrieg mit nur einem Arm, Heimgekehrten. Sie weint und brüllt, bis sie vorm Altar steht und ihr die Erkenntnis kommt, dass alles vorbei ist, denn der geliebte Lenz ist fort, im Dorf wird gemunkelt nach Amerika. Auch Franzerl wird ihr genommen und wächst bei den Großeltern auf, denn ihr Mann duldet den Spross eines Anderen nicht. So führt Vroni fortan ein geknechtetes Leben auf dem Hof eines ungeliebten Mannes. Sie versteinert, wenn er sich nachts auf sie legt und ebenso wenig Liebe kann sie empfinden für die acht Kinder, die sie gebärt. Eine Lieblosigkeit, die über Generationen Samen trägt. 1935 zieht der 13jährige Simon mit seiner Mutter von der Stadt in das Dorf. Sie erhoffen sich ein beschaulicheres Leben abseits des aufkommenden Nationalsozialismus. Er beginnt eine Kaufmannslehre im Dorfladen und so wird der gleichaltrige Vinzenz sein bester Freund. Dann bricht der Zweite Weltkrieg aus und jede Familie des Dorfes muss Opfer bringen. Der Roman ist weniger ein Krimi, sondern eine bewegende und fesselnde Dorfchronik. Packend geschrieben und fern jeder ländlichen Romantik. Eine wahre Geschichte, die sich im Heimatort der Schriftstellerin zugetragen hat.

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