Rezension zu
Die Bosheit

Mikael zieht mit seiner Frau Bianca und den beiden Kindern in die Krachmacherstrasse. Die neuen Nachbarn sind nett, wenn auch etwas eigentümlich. Jeder hat so seine Eigenheiten und die anfängliche Idylle bröckelt. Als Bianca angefahren wird, fragt man sich: War es ein Unfall oder Absicht? Die Geschichte ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben und wechselt zwischen "vor dem Unfall" und "nach dem Unfall". Man erfährt als Leser einiges über die verschiedenen Protagonisten und ihre Geheimnisse und Sehnsüchte. Schon bald hat man sich den Grund für den "Unfall" zurechtgelegt. Doch war es wirklich so? Zitat P.4733 Oft hat man nicht das Gesamtbild vor Augen. Dann zieht man leicht voreilige Schlüsse und verurteilt jemanden zu Unrecht. Der Autor lässt das Thema gekonnt in die Story einfließen und macht aufmerksam für mehr Achtsamkeit und Mitgefühl. Edvardsson trifft damit einen wichtigen, aber auch unterhaltsamen Punkt, der mit einigen Wendungen überrascht. Zitat P.5017 Manchmal gibt es niemanden, dem man die Schuld zuschieben kann. Das Leben wird zerstört, Menschen verschwinden. Nichts ist so wie zuvor, und niemand weiß, warum. Während man sich am Schluss damit abfindet niemanden zu beschuldigen, lassen einen die letzten Sätze noch einmal erstarren. Fazit: Ein eher ruhiger Thriller, der gekonnt mit der Psyche des Lesers spielt, anstatt blutrünstig daher zukommen. Themen wie Mobbing, Eifersucht und Selbstwert wurden hier gekonnt in eine spannende Geschichte gebracht und konnten mich gänzlich überzeugen und gut unterhalten. Unbedingt lesen!