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Rezension zu
Billy Summers

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kein Horror, aber ein toller Thriller

Von: Madita
19.10.2021

Billy Summers ist 44, Kriegsveteran und Auftragskiller mit einem Codex: Er bringt nur Menschen um, die es verdient haben. Der Mord an J. Allen soll sein letzter sein, denn Billy möchte sich zur Ruhe setzten und ein neues Leben beginnen. Für den Auftrag muss er für mehrere Wochen eine neue Identität in einer neuen Stadt annehmen: Er wird zu Dave, einem Schriftsteller, der endlich sein Buch beenden soll. Und tatsächlich beginnt auch Billy damit, zu schreiben - er schreibt seine Lebensgeschichte auf, um sich die Zeit zu vertreiben und findet immer mehr Gefallen daran. Doch als die zu liquidierende Person naht, wird ihm immer klarer, dass er reingelegt wurde und muss fliehen. Als er der 21-jährigen Alice begegnet, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde, kümmert er sich um sie und sein Leben nimmt erneut eine Wendung ... „Wer zahlt sechs Millionen Dollar dafür, dass man einen Killer killt, der einen anderen Killer gekillt hat?" S. 487 Der Schreibstil von Stephen King ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Er legt sehr viel Wert auf die Charakterzeichnung und nimmt sich viel Zeit, alles zu beschreiben. Auch das ist man von King gewohnt. Die Story ist intelligent aufgebaut und man hat Spaß daran, die verschiedenen Ebenen zu entdecken: Denn letztlich sind in dem Buch mehrere Geschichten verpackt. Zum einen die des aktuellen Billys, der seinen Auftrag durchführen soll, dann die des vergangenen Billys - seine ganze Lebensgeschichte von der traumatischen Kindheit bis zu seiner Zeit im Krieg - und zuletzt die gemeinsame Geschichte von Billy und Alice. Diese Parallelerzählungen sind aber keinesfalls störend oder langatmig, sondern fügen sich perfekt ein. Es ist toll, mehr aus Billys Vergangenheit zu erfahren und man kann auch bei dieser Story nicht erwarten, wie es weitergeht. „Wenn es einen Gott gibt, dann macht er seinen Job total beschissen." S. 476 Billy Summers ist kein typischer Stephen-King, wie man ihn erwarten würde, wenn man ES und Friedhof der Kuscheltiere oder Shining im Kopf hat. Vielmehr kommt dieses Buch gänzlich ohne Horror, Mystery oder Übernatürlichem aus und ist ein Thriller, der besonders durch die Charakterzeichnung überzeugen kann. Der Plot ist stimmig und spannend, hat jedoch auch mal einige Längen. „Wusstest du, dass man vor einem Bildschirm oder einem Schreibblock sitzen und die Welt verändern kann? Das mag zwar nicht von Dauer sein, die Welt kehrt immer wieder zurück, aber bevor sie das tut, ist es fantastisch. Es ist alles, was es geben kann. Man kann die Dinge nämlich so formen, wie man sie haben will [...]" S. 716 Das Ende hat mir sehr gut gefallen und war absolut stimmig. Alles in allem ein Roman, der einen zum Lachen und zum Weinen bringt und über weite Strecken auch spannend bleibt. Leider gab es ein paar langatmige Stellen, die den Lesefluss ein bisschen unterbrochen haben. Ein Buch, in dem es um Freundschaft, Richtig und Falsch, Gut und Böse, die Schatten der Vergangenheit, die eigene Identität, Leben und Tod, Krieg und Frieden, Liebe, Glück und Schicksal. Fazit Wichtig ist, dass man hier keinen Horrorroman erwarten darf, denn das ist Billy Summers ganz und gar nicht. Dafür bekommen wir mit diesem Buch einen tollen Thriller, der viel Wert auf seine Charaktere legt. Leider ist die Story manchmal ein bisschen zu langatmig, aber alles in allem trotzdem absolut lesenswert!

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