Rezension zu
Schützenfest
Unterhaltsam und tiefsinnig mit überraschendem Ende
Von: timothy1971Mich hat Dirk Bernemanns "Schützenfest" von Anfang an mitgenommen auf eine Reise auch in die eigene Vergangenheit und bestens unterhalten. Der Protagonist Gunnar Bäumer lebt schon viele Jahre in Berlin und kommt eigentlich nur widerwillig für ein paar Tage zurück die Kleinstadt, in der er aufgewachsen ist, um auf das Haus seiner Eltern aufzupassen und wird unter anderem durch das zeitgleich stattfindende namensgebende Schützenfest mit Personen und Ereignissen aus seiner Kindheit und Jugend konfrontiert. Auch wenn ich im Gegensatz zu Gunnar bisher nie länger fern meiner Heimat gelebt habe, habe ich in den Rückblenden einige Parallelen zu meiner eigenen Jugendzeit entdeckt und mich nicht zuletzt dank Bernemanns flottem und humorvollen Schreibstil sehr amüsiert. Gleichzeitig besitzt der Roman aber auch eine durchaus wohltuende Melancholie und einen gewissen Tiefgang, der nach und nach und besonders im durchaus überraschenden Ende zum Vorschein kommt. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne biografisch angehauchte Romane über vermeintlich normale Menschen mit ihren Irrungen, Verwirrungen und Narben liest und insbesondere Menschen im Alter von 35 bis 50, die sich vielleicht wie ich ein Stück weit darin wieder erkennen.
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