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Rezension zu
Mission Erde – Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen

Ein unglaublich wertvolles Buch, das man gelesen haben sollte!

Von: J.Löwe
24.09.2021

Wo soll ich nur Anfangen? Was für ein Buch! Ich bin erst vor kurzem auf den Meeresbiologen, Umweltschützer und Fotografen Robert Marc Lehmann gestoßen und dadurch auch auf sein Buch “Mission Erde - Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen”, veröffentlicht 2021 durch den Ludwig Verlag. Für mich war es eine absolute Bereicherung dieses Buch zu lesen - das schon einmal vorweg. Ich bin immer noch fasziniert davon, wie er es schafft seine Begeisterung für den Umwelt- und Artenschutz sowie seine Ansichten auf verschiedene Dinge auf den Leser zu übertragen. Diese Energie, die er ausstrahlt, dieses Herzblut und seine Leidenschaft für den Kampf um unseren Heimatplaneten und ihre Bewohner ist beeindruckend. Ich habe das Buch an einem Wochenende durchgelesen und wollte es auch immer nur sehr ungern aus der Hand legen. Das Einzige, was mich beim Lesen mit der Zeit gestört hat, war das ständige Gendern und die sehr regelmäßig aufgeführten Hashtags. Letztere waren vermutlich dazu da, um bestimmte Aussagen zu unterstreichen oder das Ganze etwas aufzulockern. Beides sicherlich Geschmackssache, die ein anderer vielleicht total toll findet. Er nimmt den Leser mit auf einige seiner vergangenen (Rettungs-)Missionen und man bekommt einen sehr guten Einblick von seiner Arbeit als Meeresbiologe und Umweltschützer. Und diese Missionen waren allesamt hart und gefährlich, denn mit z.B. illegalen Tierhändlern ist nicht gut Kirschen essen und die Wahrscheinlichkeit bei der einen oder anderen Mission zu sterben nicht so gering. Egal ob seltene Waldschildkröten, Schuppentiere, Affen oder Wale - für ihn zählt jedes Tier. Dass vielen Menschen das Leid der Tiere egal ist, macht ihn so richtig wütend und das kann man als Leser immer wieder spüren. Der ein oder andere wird seine Art vielleicht etwas schroff oder barsch auffassen, aber ich kann es nur zu gut verstehen und finde es angebracht. Manchmal geht es einfach nicht anders und er findet klare Worte, die dazu da sind, um uns Menschen aufzurütteln und zum Nachdenken zu bringen. Denn die Lage ist ernst und für viele Tierarten bleibt nicht mehr viel Zeit, bevor sie endgültig von unserem Planeten verschwinden (da vom Aussterben bedroht). Bei mir hat er mit dem Buch gedanklich einiges in Bewegung gesetzt. Ich selbst beschäftige mich bereits regelmäßig mit dem Umwelt- und Artenschutz, doch auch bei mir ist noch Luft nach oben. Seit dem Lesen des Buches hat sich meine Sichtweise auf die ein oder anderen Themen verändert und ich sehe manches nun mit anderen Augen. Zum Beispiel was Zoos sowie Aquarien betrifft und Tierhaltung im Allgemeinen. Auch der Autor musste über die Jahre vieles erst lernen und war selbst eine Weile in einem Aquarium beschäftigt. Er reflektiert im Buch sein eigenes, in der Vergangenheit liegendes Verhalten und erklärt, wie es dazu kam, dass er nun das tut, was er tut - nämlich sich bedingungslos für bedrohte Tierarten und ihren Lebensraum einsetzen. Dass dabei auch meist jegliche Form von Komfort flöten geht, nimmt er in Kauf. Kaum bis kein Schlaf, wenig Essen, wochenlanges Nicht-Duschen, tagelanges Ausharren. Zudem stellt er Menschen vor, die dasselbe Ziel haben wie er und die er über die Jahre kennenlernen durfte: Menschen, die sich für verwaiste Schimpansen einsetzen und diese aufziehen oder sich für Tiger stark machen und Konflikte zwischen ihnen und den Menschen lösen. Menschen, die es als ihre Aufgabe sehen, Tiere zu schützen. Robert Marc Lehmann erklärt, warum manche Menschen den Tieren das antun, was sie ihnen antun. Oft geht es dabei um Tradition, medizinischer Aberglaube (das Horn eines Nashorns helfe ja angeblich bei irgendwelchen Krankheiten, dabei kann man das Horn mit unseren toten Fingernägeln gleichsetzen) und Geldgier. Das, was ich lesen durfte, war nicht immer schön und hat mich zutiefst berührt - oft tat es sogar sehr weh. Es ist nun einmal nicht schön, zu sehen, was auf diese Erde geschieht und das, obwohl es das ein oder andere Gesetz zum Schutz der Tiere bereits gibt. Der Autor schildert, dass ein Gesetz aber auch nix nützt, wenn dieses ignoriert wird und diejenigen nicht bestraft werden, die sich nicht daran halten. Da steigt manchmal auch der Wunsch in einem auf, die Augen wieder zu verschließen und sich in das eigene Schneckenhaus zurückzuziehen, um sich wieder in eine heile Welt zu denken. Aber genau so soll es nicht sein. Die Augen verschließen geht nicht mehr! Und auch ich tat es nicht. Er fordert den Leser auf, ganz genau hinzusehen und sich mit den verschiedenen Themen auseinander zu setzen. Und um es leichter zu gestalten, gibt er konkrete Ansätze, wie jeder von uns etwas tun kann. Am Ende des Buches findet man um genau zu sein 40 wertvolle Tipps, wie sich jeder mit kleinen Dingen aktiv einbringen kann. Dass ihn viele Erlebnisse der letzten Jahre sehr nahe gehen kann man genauso gut herauslesen, wie den Grund, warum er das alles auf sich nimmt: “Ich tue mir das an, weil ich es nicht lassen kann. Weil ich es gut finde. Weil es wichtig ist.”. Und: Er hat noch Hoffnung. “Hoffnung, dass wir unseren Planeten, unsere Natur [...] noch retten können - weil wir es müssen.” Die Kirschen auf der Sahne, was das Buch betrifft, sind im übertragenen Sinne übrigens die vielen tollen Fotos, die man im Buch in regelmäßigen Abständen findet. Diese stammen fast alle vom Autor selbst. All diese Fotos unterstreichen, wie wichtig seine Arbeit und die vieler anderen Menschen ist. Und noch ein Grund, warum man dieses Buch kaufen sollte: Mit jedem Kauf gehört einem ein Quadratmeter vom bestehenden Regenwald! Na wenn das nichts ist! Wenn es bisher noch nicht deutlich geworden ist, dann spätestens jetzt: Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung für dieses Buch. Selbst wenn ihr es doch doof finden solltet, so hättet ihr zumindest immer noch einen Quadratmeter Regenwald geschützt ;)

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