Rezension zu
Die Blankenburgs
Die Blankenburgs
Von: Jeanny JustFrankfurt 1929: Die Kaufmannsfamilie Blankenburg erlebt nach dem Tod ihres Familienoberhaupts viele Turbulenzen. Ophe´lie, die älteste Tochter des Hauses, fühlt sich um ihr Erbe betrogen. Nach ihrer Ansicht hätte sie die gesamte Porzellanmanufaktur erben sollen. Sie möchte Frankfurt den Rücken kehren und mit der Firma im Ausland ihr Glück finden. Elise dagegen, als jüngere Schwester und Lieblingskind des Vaters, möchte sein Lebenswerk auf jeden Fall in Frankfurt weiterführen. Obwohl sie selbst gerade verwitwet ist, kämpft sie für den Erhalt der Firma. Neid, Hass und Schuldzuweisungen lassen unschwer erkennen, dass die Familie droht auseinander zu brechen. Nach eingehender Überprüfung der Firmenbücher wird schnell klar – die Firma steht kurz vor dem aus. Welche Geheimnisse hat der Vater noch mit ins Grab genommen? Dann erfahren die Schwestern von einem Neffen und Mitererben, der aus einem ganz anderen Milieu stammt. Kann seine Lebenserfahrung am Ende doch noch hilfreich sein? Zum Glück versucht eine Tante die Familie wieder zusammenzubringen. Doch plötzlich taucht der verstorben geglaubte und drogenabhängige Bruder wieder auf! Die Lage spitzt sich zusammen. Kann eventuell eine Kooperation mit der jüdischen Konkurrenzfirma der Familie Löwenkinds das Ruder herumreißen? Doch die moralischen und gesellschaftlichen Ansichten ändern sich. Die „Braunhemden“ gewinnen immer mehr Anhänger und Macht. Nationalsozialistisches Gedankengut durchseucht alle Schichten. Geht die Ära „Blankenburg“ zu Ende? Eric Berg schafft es in seinem Roman gesellschaftliche Veränderungen und eine interessante Familiengeschichte aus den 20igern miteinander zu verknüpfen. Es ist sehr unterhaltsam geschrieben. Die Charaktere gut ausgearbeitet und gekonnt eingesetzt. An einigen Stellen fiel es mir schwer, den Gedankensprüngen des Autors zu folgen. Ein Roman für alle, die gerne den Umbruch Deutschlands von der Weimarer Republik zur Diktatur des Nationalsozialismus besser verstehen wollen.
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