Rezension zu
Der Sohn des Schamanen

Ein spannender Sonntag mit dem Buch von Thomas Fischermann und Dzuliferi Huhuteni liegt hinter mir! Ich bin schwer beeindruckt von der Herangehensweise. "Der Sohn des Schamanen" erzählt seine Geschichte, die hinreißend ist. Für westliche Vorstellungen und Denkweisen ist vieles ungewohnt und genau das macht aber den Zauber aus. Das Wegkommen von gewohnten Arten zu Denken, zu Reagieren und zu Agieren und Dinge in Zusammenhänge zu bringen. Als Gegenpart ist der Journalist Thomas Fischermann, der analytisch denkt, gewappnet ist, sich nicht instrumentalisieren zu lassen, und mit einem dicken Glossar, vielen Fußnoten und einer beeindruckenden Literaturliste versucht, dass die Leser*innen nicht hinters Licht geführt werden und er sich zu einem Handlanger macht. Die Frage, ob die Arbeit der Amazonas-Schamanen eine Art drogenbeschleunigte Traumatherapie ist, steht im Mittelpunkt des Buches, nicht vergessen werden aber die politischen, gesellschaftlichen und geschichtlichen Umstände, die Brasilien und den Amazonas bestimmt. Eine ganz klare Leseempfehlung!