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Rezension zu
Der Verdacht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schonungslos, ehrlich, eindringlich und fesselnd. Absolutes Jahreshighlight!

Von: Letterloves Bücherwunderland
18.08.2021

Ashley Audrain widmet sich in ihrem Roman Der Verdacht dem Thema Mutterschaft. Allerdings anders als man es zunächst vermuten würde. Die zentrale Frage ist nämlich was passiert, wenn man als Mutter nicht dazu in der Lage ist sein eigenes Kind zu lieben. Was sagt dieser Umstand über den Menschen aus? Worin liegt die Ursache? Und kann man lernen seinen Kind zu lieben? Das Thema ist auf jeden Fall gewagt. Es provoziert und bietet Zündstoff für Diskussionen. Mich konnte Ashley Audrain so richtig an die Seiten fesseln. Einmal angefangen, habe ich Der Verdacht in einem Rutsch durchgelesen. Die Faszination, die das Buch auf mich ausgeübt hat, liegt gleich an mehreren Dingen, wobei zwei davon ganz besonders hervorgestochen sind. Die Erzählperspektive und Protagonistin Blythe! Als Leser/innen sind wir nämlich über 300 Seiten lang Blythe. Wir erfahren ihre Geschichte von ihr persönlich, erleben alles aus ihrer Sicht. Sie ist die Erzählerin und berichtet unverblümt, schonungslos und ehrlich, wie sie das Mutter werden und Mutter sein empfunden hat. Was die Mutterschaft aus ihrem Leben gemacht hat. Vielleicht wäre an dieser Stelle eine kleine Triggerwarnung angebracht, denn ich kann mir gut vorstellen, dass Ashley Audrain bzw. ihre Protagonistin Blythe verstörend auf so manchen Leser wirken kann. Mir hat es Blythe allerdings unglaublich nahe gebracht, trotz der ganzen Dramatik. Dabei beginnt alles eigentlich wie im Bilderbuch. Als Blythe ihre große Liebe Fox kennen lernt, steht schnell fest, dass sie mit ihrem Traummann eine Familie gründen will. Eine Familie, die sie selber leider nie hatte. Blythe möchte es einmal besser machen als ihre Mutter und ihre Großmutter, die beide auf unterschiedliche Arten ihre Familie vernachlässigt und letztlich verlassen haben. Als Blythe also schwanger wird, scheint das Glück perfekt. Doch schon bei der Geburt beginnen sich Blythes Gedanken und Gefühle zu verändern. Es ist ein Trauma, welches Blythe erleidet. Und so sehr sie sich auch bemüht eine gute Mutter zu sein, kann sie ihre Tochter Violet doch nicht so lieben wie sie es sollte. Es entwickelt sich immer mehr eine Ablehnung, die schon bald auf Gegenseitigkeit beruht. Ashley Audrain hat mich mit ihrem Roman unglaublich begeistert. Die Autorin erzählt Blythes Geschichte mit einer wahnsinnigen Intensität, sehr eindringlich, schonungslos und ehrlich. Sie bricht mit gängigen Tabus und sagt offen Dinge, die in der Gesellschaft nur hinter vorgehaltener Hand oder gar nicht gesagt werden. Alleine schon die Schilderungen der Geburt haben mich fasziniert. Vielleicht auch weil ich so einiges wirklich bestätigen kann und daher einfach sehr gut mitfühlen konnte. Natürlich ist es unfassbar schade, dass Blythe letztlich nicht mit Glückshormonen überflutet wurde, aber dieses Geschenk ist eben leider nicht jedem gegeben. Doch Blythe gibt nicht auf. Sie will ihre Tochter Violet lieben, wie Mütter ihre Kinder lieben sollten. Blythe weiß nämlich wie es ist, abgelehnt zu werden. Und auch diesen Teil aus Blythes Familiengeschichte erfahren wir. Ashley Audrain hat nämlich einzelne kleine Kapitel Blythes Großmutter und auch ihrer Mutter gewidmet. Zwei Frauen, die ebenfalls schon nicht in der Lage dazu waren mütterliche Gefühle zu entwickeln. Blythe möchte aber anders sein, muss mit den Monaten und Jahren aber immer mehr erkennen, dass auch Violet eine ablehnende Haltung gegenüber ihr gegenüber entwickelt. Als die junge Familie dann ein schrecklicher Schicksalsschlag trifft, keimt in Blythe ein Verdacht, der sie über die nächsten Jahre nicht mehr loslassen wird. An diesem Punkt im Buch beginnt sich die Geschichte zu wenden. Aus einem anfänglichen Drama wird nahezu ein Thriller, der einem einfach nicht mehr loslässt. Ashley Audrain hat es tatsächlich geschafft über die Maßen Spannung aufzubauen und diese bis zum Schluss zu halten. Ja, bis zum allerletzten Satz, der sicher noch länger in mir nachhallen wird, für mich aber auch ein perfekter Abschluss für ein perfektes Buch ist. Fazit Eindringlich, schonungslos, ehrlich und intensiv! Ashley Audrain schreibt über die Schattenseiten des Mutterseins. Zentrales Thema ist, was es bedeutet sein eigenes Kind nicht lieben zu können. Als Leser/innen begleiten wir Protagonistin Blythe über mehrere Jahre. Erleben durch sie aus erster Hand was die fühlt bzw. eben nicht fühlt, ihre Gedanken und Handlungen. Dabei ist Blythe einfach nur knallhart und ehrlich. Mich konnte Ashley Audrain begeistern. Aber Achtung: Das Thema kann durchaus triggern.

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