Rezensionen zu
Der Verdacht
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Review: „Der Verdacht“ von Ashley Audrain Rating: ⭐️⭐️⭐️⭐️ 4/5 Pages: 320 English title: „The push“ Weiterempfehlung / rec: 100%, aber Trigger! Inhalt: Was, wenn man das Gefühl hat, dass mit dem eigenen Kind etwas nicht stimmt? Und gleichzeitig traut man sich selbst aber auch nicht, weil man nicht so aufgewachsen ist, wie man aufwachen sollte und selbst keine Liebe erfahren hat…. Meine Meinung ohne Spoiler: Der Roman ist als Rückblick geschrieben, am Anfang ist es etwas verwirrend, wer mit „du“ gemeint ist an den sich unsere Protagonistin und ich-Erzählerin wendet. Es ist wie eine Art Brief formuliert und neben der Gegenwart geht die Handlung zurück bis hin zur Großmutter von der Erzählerin. Der Roman ist schon echt gut, es gibt keinerlei Lücken, alles ist erschreckend realistisch. Für mich persönlich war die Handlung einfach sehr schwer zu ertragen, es war nahezu traumatisierend das durchzumachen, was Blythe in dem Buch durchmacht. Übrigens fehlt meiner Meinung nach eine Triggerwarnung, die sicherlich etwas an Spannung wegnehmen würde, aber diejenigen, die sowas nicht lesen möchten, zurecht warnen würde. Das Ende wühlt einen nochmal richtig auf, denke ich werde die Handlung dieses Buches für immer in mir tragen, hab auch nicht wenig geweint bei einigen Szenen. Manchmal möchte man ja echt tiefe Gefühle empfinden beim Lesen, da ist man hier dann richtig. Seichte Literatur war das nicht. Lesempfehlung ❤️ aber Achtung, Inhalt ist emotional und verstörend.
Ein Buch, das ich gar nicht so richtig einzuordnen weiß. Eine Geschichte, über deren Inhalt ich noch nie nachgedacht habe und eine Protagonistin, deren Gefühle und Gedanken mir so fern sind. • Blythe, eine junge Frau, die auf mehrere Generationen schwieriger Frauen folgt, mit ihrem Partner glücklicher nicht sein könnte und jetzt das Wunder einer Schwangerschaft erlebt. Alles scheint perfekt, doch etwas liegt seit Jahrzehnten in ihrer Familie, dass nun auch sie heimzusuchen scheint, denn Blythe kann ihr Kind nicht lieben. Nein, sie hasst und verabscheut es regelrecht. Doch auch Violet, ihre Tochter, fühlt sich alles andere als verbunden mit ihrer Mutter. Während Violet in den Armen ihres Vaters und ihrer Großeltern der Sonnenschein ist, schlägt und tritt sie um sich, wenn Blythe in ihrer Nähe ist. Auf gute Zeiten, folgen grausame. Sie wünschen sich gegenseitig den Tod und als Leser, weiß man überhaupt nicht, wer „schuld“ an dieser Situation hat. Gibt es Momente, in denen wir mit Blythe mitfühlen, finden wir ihre Gedanken und Taten auf der nächsten Seite abstoßend und widerlich. Aber Blythe wünscht sich eine harmonische Familie, glaubt daran, dass ein zweites Kind wieder Liebe, Geborgenheit und Zuneigung bringt. Doch nun hasst Blythe ihre Tochter nicht nur, nein, sie hat Angst vor dem Wesen, dass in ihrer Wohnung lebt, ihr Essen isst und ihrem Sohn nahe kommt. • Nie habe ich etwas vergleichbares gelesen. Nie darüber nachgedacht, wie es ist, sein eigen Fleisch und Blut nicht lieben zu können. Nie solch eine Abscheu auf so wenig, aber einprägsamen Seiten empfunden. Ein außergewöhnliches Debüt, auf allen Ebenen. Plot, Schreibstil und Erzählperspektive. • Blythe schreibt, nachdem der Jahre anhaltende Sturm sich gelegt hat, einen Bericht. Für ihren Mann, für ihre Tochter. Trocken, schonungslos und ehrlich, versucht sie ihre Gefühle, Gedanken und Ängste auf Papier zu bringen und setzt sich mit ihrer eigenen Scheußlichkeit auseinander. Intelligent, einfühlsam, direkt, verworren, geblendet, getäuscht, trügerisch und hautnah beschreibt Audrain ein Leben, das mit jedem Tag weiter zerbricht. Atemlos blättert man durch die kurzen Kapitel und hofft bis zum Schluss, das irgendwie und irgendwann alles wieder gut wird. • Bücher, über die man selbst Wochen nach beenden noch nachdenkt, sind die, die es wert sind, gelesen zu werden. • 📚 Der Verdacht 👩🏼💻 Ashley Audrain 📃 320 🗓 2021 📖 Penguin • Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Das Buch habe ich öfter gesehen.Doch zunächst verschenkte ich diesen Buch keine Aufmerksamkeit. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Das Thema ist sehr beklemmend . Wir lernen Blythe kennen,eine Frau, die sich sehnlichst ein Kind wünscht. Doch als ihre Tochter auf die Welt kommt, entwickelt sich alles schwierig. In kurzen Rückblicken wird auch das Leben der Mutter von Blythe, sowie deren Großmutter erzählt. Jede war völlig überfordert, als das Kind auf die Welt kam. Bei keiner konnte richtiges Mutterglück aufkommen. Das ganze Buch begleitet eine düstere Stimmung mit ein paar wenigen Ausnahmen.Dieses Buch ist zu tiefst emotional, verwirrend, beängstigend,verstörend. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und fesselnd.Die vielen kurzen Kapitel, machten es mir unmöglich das Buch an die Seite legen zu wollen. Für sensible Personen möchte ich eine Warnung aussprechen. Ich hatte ein aufwühlendes ,emotionales und beklemmendes Leseerlebnis
Das war mal ein wirkliches Highlight! "Der Verdacht" fesselt und stößt gleichzeitig ab...irgendwie ein bisschen Faszination des Grauens. Wir lesen von einer Mutter, die ihre Tochter nicht lieben kann. Sie spürt von der Geburt an, dass etwas nicht in Ordnung ist... "Ich schloss die Augen und wünschte, dass irgendwas Schreckliches passierte. Tod. Ich wollte einen Tod. Meinen oder den des Babys. Ich glaubte nicht, schon damals nicht, dass wir einander überleben würden." S.41 Später folgt dann ein fürchterlicher Verdacht, den sie bis zum Ende nicht los wird. Ich dachte die ganze Zeit, schlimmer kann das Geschehen jetzt wirklich nicht mehr werden, doch die Autorin hat immer und immer wieder einen drauf gesetzt, sodass man sich als Leser/Leserin zum Teil einfach nur windet und so froh ist, dass man das Geschehen aus sicherer Distanz betrachtet. Ich weiß, das klingt alles eher kryptisch, aber ich kann diesen fürchterlich guten, psychologisch komplexen Roman einfach nicht besser in Worte fassen. Ein klassischer Fall von, da versteht jemand sein Handwerk...Hut ab, Frau Audrain!
Ich habe mich dazu entschieden dieses Buch zu lesen, da ich den Klappentext sehr interessant fand. Mal eine ganz andere Thematik und durch die guten Bewertungen, welche ich zu dem Buch gefunden habe, musste ich es auch lesen. Das Cover ist für mich auf den ersten Blick erstmal nichts besonderes und auch eher schlicht gehalten. Ich würde auch nicht sagen, dass es zu 100% zu dem Inhalt des Buches passt. Der Einstieg in die Thematik und in die Geschichte war irgendwie nicht ganz so einfach. Gerade der Schreibstil war etwas extravaganter und schwerfälliger. Teilweise war ich echt dankbar, dass dafür die Kapitel etwas kürzer waren, denn so ist man doch ganz gut durch die Seiten gekommen. Etwas irritierend waren auch die Zeitsprünge, zwischen den Erzählungen der verschiedenen Mütter. Man musste irgendwie generell erstmal durchsehen, welcher Abschnitt zu wem gehört. Ich denke jedoch dies ist mir relativ schnell gelungen und auch durch den Austausch mit einer anderen Buchbloggerin einfacher gefallen. Denn ich habe das Buch in einem Buddy-Read gelesen und empfand dies als sehr angenehm. Gerade weil man sich über diese schwierige Thematik und die Emotionen direkt austauschen konnte. Dieses Buch hat generell bei mir die verschiedensten Gefühlslagen ausgelöst und mich absolut geschockt. Es ging vor allem um das Thema Mutterschaft und die Gefühle der Mütter zu ihren Kindern. Am Anfang des Buches hätte ich mir vielleicht auch eine Triggerwahrnung gewünscht, da das Buch zum Teil sehr schwierige Vorfälle aufgreift. Ich fand die gesamte Geschichte sehr aufwühlend, fesselnd und spannend. Alle Geschehnisse rund um Blythe und ihre Tochter waren zudem sehr interessant dargestellt und konnten mich als Leserin sehr mitreißen. Trotzdem war ich teilweise so wütend über bestimmte Abschnitte und musste oft auch lange über diese nachdenken. Ich denke diese unterschiedlichen Gefühle bei den Lesern hervorzurufen, ist aber auch einfach von der Autorin gewollt gewesen. Zudem hat sie es geschafft, dass dieses Buch bei mir im Kopf hängen geblieben ist und ich lange darüber nachdenken musste. Nach dem Ende würde ich mir irgendwie sogar einen zweiten Teil wünschen. Da ich euch nicht zu viel vorwegnehmen möchte, werde ich nicht genauer auf die Handlung eingehen. Insgesamt kann ich es euch aber einfach nur empfehlen, denn mich hat es trotz kleiner Kritikpunkte wirklich überzeugt. Dies wird auf jeden Fall nicht das letzte Buch der Autorin für mich sein. ⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne
Rezension „Ich lebte schon lange mit diesem entsetzlichen, andauernden Verdacht gegenüber meiner Tochter, und ich spürte, dass endlich auch jemand anders sie ähnlich sah.“ (S. 106) Worum geht's? Blythe möchte so gern eine liebevolle Mutter sein; eine Mutter, wie sie ihr selbst in ihrer Kindheit fehlte. Und Violet ist ja auch ein Wunschkind. Doch als das Neugeborene in ihren Armen liegt, fühlt sich alles vollkommen falsch an. Sie Blythe kann die kleine Violet einfach nicht annehmen. Und genau das spürt Violet – vor allem als sie älter wird – und scheint sich ihrer eigenen Mutter feinselig gegenüber zu verhalten. Blythes Angst und Misstrauen der eigenen Tochter gegenüber wächst. Bis eines Tages ein großes Unglück über die Familie hereinbricht … Meine Meinung: Ich war von den ersten Seiten an total betört von der Protagonistin und ihrer Erzählweise. Denn sie erzählt in der „Du“-Perspektive, die mir immer besonders zusagt. Irgendwie macht das einen Großteil der Melancholie und Emotionalität des Textes aus. Aber nicht nur die Erzählperspektive hat mir die Lektüre zu einer guten gemacht, sondern auch die schwere und Trostlosigkeit der Hauptperson – seltsam, oder? Irgendwie hat sie mich echt gefangen genommen mit ihrer Negativität. Allerdings ist sie ja auch aus guten Gründen negativ. „Ich würde anders sein. Ich würde wie die ganz normalen Frauen sein, denen das ganz leichfiel. Ich würde alles sein, was meine eigene Mutter nicht war.“ (S. 27) Dass das Muttersein nicht leicht ist, kann man sich noch denken. Aber dass es dein Albtraum werden kann, darüber spricht keiner – noch weniger möchte man drüber nachdenken. Ich habe so stark mitgelitten, als Blythe allein da stand mit ihren Zweifeln und Sorgen. Dieses Buch ist unfassbar intensiv und verstört beim Lesen. Dass eine Mutter nicht automatisch liebt, weckt unangenehme Fragen, ist einfach unbequem. Aber es ist real, es kann passieren und es zeigt auf, dass diese Gleichung eben nicht so leicht ist, wie angenommen. Das Buch soll ja auch verfilmt werden! Fest steht: Das kann ich nicht schauen. Denn eine Nachtlektüre ist es keinesfalls. Aber so gut, wirklich so gut. :)
Dieses Buch sah ich immer öfter auf Social Media aber ich hatte mich nie genauer damit befasst. Als ich schließlich durch Zufall eine Rezension dazu gelesen hatte war es um mich geschehen. Ich musste es einfach haben. Meine Wahl fiel auf das Hörbuch und das war wirklich eine verdammt gute Entscheidung. Die Sprecherin Sandra Borgmann hat sich hier echt übertroffen. Ich mochte ihre Stimme auf Anhieb. Außerdem bringt sie die Emotionen unglaublich gut rüber. Was soll ich sagen? Dieses Buch ist unfassbar und schonungslos ehrlich. Es zeigt wie die harte Realität des Mutter / Hausfrauen sein wirklich ist. Eintönige Tagesabläufe, die körperliche Veränderung und die Tatsache daß man immer glücklich sein muss. Obwohl einem alles zuviel ist, obwohl man am Ende seiner Kräfte ist und man einfach keine Lust mehr hat. Diese Thematik wird gerne umgangen obwohl sie natürlich und völlig normal ist. Aber die Gesellschaft vermittelt einem sofort ein schlechtes Gewissen und die Selbstzweifel lassen nicht lange auf sich warten. Das Schicksal von Blythe hat mich auf verschiedenen Ebenen echt bewegt. Zum einen erfahren wir hier in Rückblenden viel über Blythes eigene Kindheit und zum anderen erleben wir wie sie selbst Mutter wird. Das Ganze fesselte mich ungemein. Es war faszinierend, beklemmend und bedrückend. Die Beziehung von Blythe und Violet gab mir echt zu denken. Ist Violet wirklich so unschuldig? Auch wenn ich es wollte, ich konnte es kaum glauben. Für mich ist dieses Buch definitiv ein Highlight! Fazit: Mit „Der Verdacht" gelingt Ashley Audrain ein spannender, verstörender und schonungslos ehrlicher Roman der mich völlig geflasht hat!
Packende, gesellschaftskritische Geschichte mit Gänsehaut-Garantie!
Von: Ein Regal voller Abenteuer08.12.2021
Erster Satz: "Nachts leuchtet dein Haus, als stünde alles darin in FlIm Prolog wird eine Szene beschrieben, in der eine Person eine Familie beobachtet. Es ist von einem brennenden Haus die Rede, wie es sich die Person, im Haus der beobachteten Familie vorstellt. Doch wer ist die Person? Der Anfang wirbelt viele Fragen auf, steigert dadurch aber auch die Spannung auf ein hohes Level. Diesen Anspruch, der aufwirbelnden Fragen, behält die Geschichte konsequent bei. Abwechselnde Zeitstränge und kurze Kapitel erhöhen den Effekt des Spannungsaufbau und tragen dazu bei, dass wir die Person anhand ihrer Vergangenheit besser einschätzen lernen und so die Gefühlsregungen und Taten der Gegenwart einordnen können. Es ist ein Portrait, das über Generationen gezeichnet wird. Etta ist die Mutter von Cecilia, die Blythe zur Welt bringt und deren Weg wir vor und nach der Geburt ihrer Tochter Violet begleiten. Alle Frauen scheinen für ihre Männer funktionieren zu wollen, doch für ihre Kind empfinden sie nur Ablehnung. Unwillkürlich frage ich mich, wie sich eine solche Ablehnung so tief in einen Menschen frisst, dass man sie an das eigene Kind überträgt. Müsste man es nicht besser machen wollen? In der Geschichte wird es so dargestellt, als wäre Lieblosigkeit vererbbar. "In diesen schlaflosen Nächten, wenn ich über die Dinge nachdachte, die ich belauscht hatte, begriff ich allmählich, dass wir alle aus etwas gewachsen sind. Dass wir die Saat weitertragen und dass ich Teil ihres Gartens war." Seite 57 "Ich erinnerte mich daran, warum wir Violet eigentlich bekommen haben: Du wolltest eine Familie, und ich wollte dich glücklich machen. Aber ich wollte außerdem all meine Zweifel widerlegen. Ich wollte auch meine Mutter widerlegen." S. 126 Gleichermaßen zeigt es auch den gesellschaftlichen Zwang auf. Nicht jede Frau ist dafür gemacht eine Mutter zu sein. Und nur weil man ein Kind zur Welt gebracht hat, bedeutet das nicht, das man eine Mutter ist. Was ist mit dem ganzen Druck, den Belastungen die ein Baby mit sich bringt und über den man sich nicht traut offen zu reden? An einem Punkt in der Geschichte, weiß ich selbst nicht mehr, was ich glauben soll. Ist Blythe überfordert und projeziert ihre Empfindungen und Unsicherheiten auf ihre Tochter? Oder nimmt sie Anzeichen an ihr wahr, die andere lieber ausblenden? Es ist ein Aufweckruf gleichermaßen wie eine Kritik an unseren Gesellschaftsnormen. Nicht jede Frau lebt dafür Mutter zu sein, wird aber in diese Rolle reingezwängt. Leidtragenden sind die Kind und Mütter zugleich, in letzter Konsequenz die ganze Familie. Aber diese Geschichte geht auch weit über diesen Horizont hinaus. Spielt mit uns Leser*innen, sodass wir am Ende selbst nicht wissen, auf was Verlass ist und was Einbildung. Und dieser Clou, der soviel Raum für eigene Gedanken lässt, sogar extra schafft, macht den Reiz dieser Geschichte für mich aus. Klare Leseempfehlung mit Gänsehaut-Garantie!
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