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Rezensionen zu
Der Verdacht

Ashley Audrain

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Blythe und Fox sind glücklich. Nun steht der nächste Schritt an: eine Familie gründen. Anfangs noch euphorisch, stellen sich bei Blythe bald Zweifel ein. Sie erinnert sich zurück an ihre Kindheit, an ihre Mutter Cecilia und ihre Ersatzmutter Mrs. Ellington. Wird sie eine gute Mutter sein oder setzt sich das durch, was ihr im Blut liegt? Mütter, die mit ihrer Rolle hadern. Mütter, die keine Nähe zulassen können und ihre Familien verlassen. Das Zusammenleben zu dritt bringt seine Herausforderungen mit sich und auch ein schreckliches Unglück. Ich fühlte mich beim Lesen hilflos, war fassungslos und tief erschüttert. Die fehlende Liebe zwischen Blythe und ihrer Tochter Violet hat mich einfach fertig gemacht und innerlich zerrissen. Was hier über Jahre passiert und nicht passiert, versteckt und manipulativ geschieht, ist nichts für zarte Gemüter. Mir hat die Mischung aus Du- und Ich-Perspektive sehr, sehr, sehr, sehr gut gefallen. Das gibt der Geschichte einen ernsten, eindringlichen, anklagenden und entlarvenden Sound. Blythe hatte anfangs für mich zwei Gesichter. Sie gab mir das Gefühl, selbst nicht zu wissen, wer oder wie sie sein möchte. Fox nimmt eine typische Vaterrolle ein. Geht arbeiten, kommt nach Hause und wird vergöttert. Violet scheint ihrer Mutter die anfangs fehlende Fürsorge nicht verzeihen zu können. Konflikte sind vorprogrammiert. Die Ehe befindet sich in einer Abwärtsspirale. Mehr möchte ich auch nicht verraten. Lest es bitte unbedingt selbst. Ganz klar ab sofort mein Platz 1 in 2023. Bei „Der Verdacht“ handelt es sich um ein Buch voller Abgründe, voller Schmerz und Trauer. Auf ein Happy End würde man sich freuen. Weiß aber, dass es keines geben wird. Ein intensives und spannendes Buch mit einem für mich perfekten Ende, so wie ich es mag.

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"Der Verdacht “ von Ashley Audrain ist bereits 2021 als gebundene Ausgabe erschienen. An und für sich kein Problem. Denn der damalige Klappentext spiegelte den Inhalt perfekt wider. Der Klappentext des Taschenbuches hat allerdings einen völlig neuen. Was sehr irreführend ist, ganz besonders in Bezug auf den Kern der Story. Demzufolge war ich auf eine total andere Art von Geschichte eingestellt. Das verschlechtert das Ganze keineswegs. Es macht es nur anders. Und ich weiß nicht, ob jeder mit dieser Art von Geschichte umgehen kann. Der Einstieg in diese Geschichte war für mich sehr irreführend. Zunächst unglaublich spannend und schmerzhaft. Hatte ich es plötzlich mit einer Vielzahl an Charakteren zu tun. Auch kein Problem. Allerdings entdeckte ich erst spät, wer mir da eigentlich seine Geschichte erzählt. Wir haben es hier mit drei Frauen zu tun. Etta, Cecilia und Blythe. Dabei werden wir auch auf unterschiedliche Zeitebenen geführt. Besonders der Anfang war für mich holprig, weil es zu wirr und unkoordiniert war. Nichtsdestotrotz hat mich Etta direkt berührt mit ihrem Hintergrund. Ich hatte wirklich Tränen in den Augen, weil es mir so nahe ging. Aber gleichzeitig hab ich mir für sie auch eine detailliertere Ausarbeitung gewünscht. Im weiteren Verlauf lernen wir auch Cecilia und Blythe kennen. Cecilia konnte ich nie ganz greifen, sie war da und auch wieder nicht. Erst mit Blythe wurde es tiefgreifender und intensiver. Obwohl diese Geschichte mit einer gewissen emotionalen Distanziertheit erzählt wird, so spürte ich die Emotionen und die Aufgewühltheit unglaublich tief und brennend. Dabei spricht die Autorin ein Tabuthema an, über das einfach nicht gesprochen wird und gerade das Aufgreifen dieser Thematik fand ich unglaublich gut gelungen. Weniger gelungen fand ich die männlichen Protagonisten, sie wirkten einfach nur platt und eindimensional. Sie waren zu austauschbar, zu nichtssagend. Blythe erlebt etwas, das man nicht erleben sollte. Man kann es sich aber nicht aussuchen. Und ja, es liegt nicht an Blythe, dass ihr Leben so entgleiste und sie permanent prägte. Doch wer ist Schuld? Gibt es überhaupt einen Schuldigen? Natürlich gibt es irgendwann einen Punkt, an dem etwas verkehrt läuft. Aber dies ist keineswegs die Schuld eines Einzelnen. Vielmehr ist es die Vielzahl an Entscheidungen, das Fehlen dringender Kommunikation, um das Ganze auch analysieren und bewältigen zu können. Aber genau das ist ein gravierendes Problem der Menschen. Sie reden so oft und so viel, aber nie über das, was wirklich wichtig und essentiell ist. Stattdessen lassen sie sich gegenseitig allein. Und dann ist da die Frage, ob es böse Menschen gibt. Werden sie so geboren oder dazu gemacht? Diese Geschichte trägt einen Teil ihrer Antwort in sich. Diese Geschichte ist grausam, böse und im Endeffekt auch unfassbar traurig und tragisch. Hier passiert so viel, dass umgangen hätte werden können. Man hat das Gefühl, die Schuldzuweisungen werden nur umhergeschoben, aber es wird sich nicht um den Kern des Problems gekümmert. Es ist voll von gezielten Manipulationen, grausamen Taten und Gedanken und einer menschlicher als auch physischer Instabilität. Mit Menschen, mit Gefühlen lässt sich so leicht spielen. Zu einfach, zu grausam. Und irgendwann ist der Moment, an dem du nicht mehr zurück kannst. An dem alles zu spät ist. Es ist ein unfassbar aufwühlendes Buch, das so unglaublich tief geht. Das so viel zerstört, so viel Schmerz und Hoffnungslosigkeit fühlen lässt. Ashley Audrain legt sehr viel Feingefühl und Sensibilität hinein. Man spürt förmlich, wie ihr die Stimme immer wieder bricht, wie man selbst zusammenbrechen möchte, weil es kaum zu ertragen und zu kompensieren ist. Es wiegt so schwer, es macht so wütend, traurig und hilflos. Man möchte einfach nur schreien, aber es gibt niemanden, der es hört oder hören will. Da ist einfach nur nichts, was dich in deiner schlimmsten Zeit auffangen könnte. Es gab für mich keine großen Überraschungen, aber das ist nichts Schlechtes. Viel mehr hätte ich mir einen Epilog gewünscht. Denn das Danach hätte mich brennend interessiert. Fazit: Ashley Audrain hat hier ein ganz besonderes, tragisches und grausames Werk geschrieben, das unfassbar erschüttert und pure Hilflosigkeit spüren lässt. Mich hat es extrem aufgewühlt und innerlich fast zerbrechen lassen. Und obwohl es die ein oder andere Schwachstelle aufweist, kann ich es nur jedem ans Herz legen. Eine Geschichte, die so viel in sich trägt und nicht einen Moment loslässt.

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Dramatisch und sehr bewegend

Von: Fruggielicious

02.01.2023

Review: „Der Verdacht“ von Ashley Audrain Rating: ⭐️⭐️⭐️⭐️ 4/5 Pages: 320 English title: „The push“ Weiterempfehlung / rec: 100%, aber Trigger! Inhalt: Was, wenn man das Gefühl hat, dass mit dem eigenen Kind etwas nicht stimmt? Und gleichzeitig traut man sich selbst aber auch nicht, weil man nicht so aufgewachsen ist, wie man aufwachen sollte und selbst keine Liebe erfahren hat…. Meine Meinung ohne Spoiler: Der Roman ist als Rückblick geschrieben, am Anfang ist es etwas verwirrend, wer mit „du“ gemeint ist an den sich unsere Protagonistin und ich-Erzählerin wendet. Es ist wie eine Art Brief formuliert und neben der Gegenwart geht die Handlung zurück bis hin zur Großmutter von der Erzählerin. Der Roman ist schon echt gut, es gibt keinerlei Lücken, alles ist erschreckend realistisch. Für mich persönlich war die Handlung einfach sehr schwer zu ertragen, es war nahezu traumatisierend das durchzumachen, was Blythe in dem Buch durchmacht. Übrigens fehlt meiner Meinung nach eine Triggerwarnung, die sicherlich etwas an Spannung wegnehmen würde, aber diejenigen, die sowas nicht lesen möchten, zurecht warnen würde. Das Ende wühlt einen nochmal richtig auf, denke ich werde die Handlung dieses Buches für immer in mir tragen, hab auch nicht wenig geweint bei einigen Szenen. Manchmal möchte man ja echt tiefe Gefühle empfinden beim Lesen, da ist man hier dann richtig. Seichte Literatur war das nicht. Lesempfehlung ❤️ aber Achtung, Inhalt ist emotional und verstörend.

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Ein Buch, das ich gar nicht so richtig einzuordnen weiß. Eine Geschichte, über deren Inhalt ich noch nie nachgedacht habe und eine Protagonistin, deren Gefühle und Gedanken mir so fern sind. • Blythe, eine junge Frau, die auf mehrere Generationen schwieriger Frauen folgt, mit ihrem Partner glücklicher nicht sein könnte und jetzt das Wunder einer Schwangerschaft erlebt. Alles scheint perfekt, doch etwas liegt seit Jahrzehnten in ihrer Familie, dass nun auch sie heimzusuchen scheint, denn Blythe kann ihr Kind nicht lieben. Nein, sie hasst und verabscheut es regelrecht. Doch auch Violet, ihre Tochter, fühlt sich alles andere als verbunden mit ihrer Mutter. Während Violet in den Armen ihres Vaters und ihrer Großeltern der Sonnenschein ist, schlägt und tritt sie um sich, wenn Blythe in ihrer Nähe ist. Auf gute Zeiten, folgen grausame. Sie wünschen sich gegenseitig den Tod und als Leser, weiß man überhaupt nicht, wer „schuld“ an dieser Situation hat. Gibt es Momente, in denen wir mit Blythe mitfühlen, finden wir ihre Gedanken und Taten auf der nächsten Seite abstoßend und widerlich. Aber Blythe wünscht sich eine harmonische Familie, glaubt daran, dass ein zweites Kind wieder Liebe, Geborgenheit und Zuneigung bringt. Doch nun hasst Blythe ihre Tochter nicht nur, nein, sie hat Angst vor dem Wesen, dass in ihrer Wohnung lebt, ihr Essen isst und ihrem Sohn nahe kommt. • Nie habe ich etwas vergleichbares gelesen. Nie darüber nachgedacht, wie es ist, sein eigen Fleisch und Blut nicht lieben zu können. Nie solch eine Abscheu auf so wenig, aber einprägsamen Seiten empfunden. Ein außergewöhnliches Debüt, auf allen Ebenen. Plot, Schreibstil und Erzählperspektive. • Blythe schreibt, nachdem der Jahre anhaltende Sturm sich gelegt hat, einen Bericht. Für ihren Mann, für ihre Tochter. Trocken, schonungslos und ehrlich, versucht sie ihre Gefühle, Gedanken und Ängste auf Papier zu bringen und setzt sich mit ihrer eigenen Scheußlichkeit auseinander. Intelligent, einfühlsam, direkt, verworren, geblendet, getäuscht, trügerisch und hautnah beschreibt Audrain ein Leben, das mit jedem Tag weiter zerbricht. Atemlos blättert man durch die kurzen Kapitel und hofft bis zum Schluss, das irgendwie und irgendwann alles wieder gut wird. • Bücher, über die man selbst Wochen nach beenden noch nachdenkt, sind die, die es wert sind, gelesen zu werden. • 📚 Der Verdacht 👩🏼‍💻 Ashley Audrain 📃 320 🗓 2021 📖 Penguin • Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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Das Buch habe ich öfter gesehen.Doch zunächst verschenkte ich diesen Buch keine Aufmerksamkeit. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Das Thema ist sehr beklemmend . Wir lernen Blythe kennen,eine Frau, die sich sehnlichst ein Kind wünscht. Doch als ihre Tochter auf die Welt kommt, entwickelt sich alles schwierig. In kurzen Rückblicken wird auch das Leben der Mutter von Blythe, sowie deren Großmutter erzählt. Jede war völlig überfordert, als das Kind auf die Welt kam. Bei keiner konnte richtiges Mutterglück aufkommen. Das ganze Buch begleitet eine düstere Stimmung mit ein paar wenigen Ausnahmen.Dieses Buch ist zu tiefst emotional, verwirrend, beängstigend,verstörend. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und fesselnd.Die vielen kurzen Kapitel, machten es mir unmöglich das Buch an die Seite legen zu wollen. Für sensible Personen möchte ich eine Warnung aussprechen. Ich hatte ein aufwühlendes ,emotionales und beklemmendes Leseerlebnis

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Das war mal ein wirkliches Highlight! "Der Verdacht" fesselt und stößt gleichzeitig ab...irgendwie ein bisschen Faszination des Grauens. Wir lesen von einer Mutter, die ihre Tochter nicht lieben kann. Sie spürt von der Geburt an, dass etwas nicht in Ordnung ist... "Ich schloss die Augen und wünschte, dass irgendwas Schreckliches passierte. Tod. Ich wollte einen Tod. Meinen oder den des Babys. Ich glaubte nicht, schon damals nicht, dass wir einander überleben würden." S.41 Später folgt dann ein fürchterlicher Verdacht, den sie bis zum Ende nicht los wird. Ich dachte die ganze Zeit, schlimmer kann das Geschehen jetzt wirklich nicht mehr werden, doch die Autorin hat immer und immer wieder einen drauf gesetzt, sodass man sich als Leser/Leserin zum Teil einfach nur windet und so froh ist, dass man das Geschehen aus sicherer Distanz betrachtet. Ich weiß, das klingt alles eher kryptisch, aber ich kann diesen fürchterlich guten, psychologisch komplexen Roman einfach nicht besser in Worte fassen. Ein klassischer Fall von, da versteht jemand sein Handwerk...Hut ab, Frau Audrain!

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Ich habe mich dazu entschieden dieses Buch zu lesen, da ich den Klappentext sehr interessant fand. Mal eine ganz andere Thematik und durch die guten Bewertungen, welche ich zu dem Buch gefunden habe, musste ich es auch lesen. Das Cover ist für mich auf den ersten Blick erstmal nichts besonderes und auch eher schlicht gehalten. Ich würde auch nicht sagen, dass es zu 100% zu dem Inhalt des Buches passt. Der Einstieg in die Thematik und in die Geschichte war irgendwie nicht ganz so einfach. Gerade der Schreibstil war etwas extravaganter und schwerfälliger. Teilweise war ich echt dankbar, dass dafür die Kapitel etwas kürzer waren, denn so ist man doch ganz gut durch die Seiten gekommen. Etwas irritierend waren auch die Zeitsprünge, zwischen den Erzählungen der verschiedenen Mütter. Man musste irgendwie generell erstmal durchsehen, welcher Abschnitt zu wem gehört. Ich denke jedoch dies ist mir relativ schnell gelungen und auch durch den Austausch mit einer anderen Buchbloggerin einfacher gefallen. Denn ich habe das Buch in einem Buddy-Read gelesen und empfand dies als sehr angenehm. Gerade weil man sich über diese schwierige Thematik und die Emotionen direkt austauschen konnte. Dieses Buch hat generell bei mir die verschiedensten Gefühlslagen ausgelöst und mich absolut geschockt. Es ging vor allem um das Thema Mutterschaft und die Gefühle der Mütter zu ihren Kindern. Am Anfang des Buches hätte ich mir vielleicht auch eine Triggerwahrnung gewünscht, da das Buch zum Teil sehr schwierige Vorfälle aufgreift. Ich fand die gesamte Geschichte sehr aufwühlend, fesselnd und spannend. Alle Geschehnisse rund um Blythe und ihre Tochter waren zudem sehr interessant dargestellt und konnten mich als Leserin sehr mitreißen. Trotzdem war ich teilweise so wütend über bestimmte Abschnitte und musste oft auch lange über diese nachdenken. Ich denke diese unterschiedlichen Gefühle bei den Lesern hervorzurufen, ist aber auch einfach von der Autorin gewollt gewesen. Zudem hat sie es geschafft, dass dieses Buch bei mir im Kopf hängen geblieben ist und ich lange darüber nachdenken musste. Nach dem Ende würde ich mir irgendwie sogar einen zweiten Teil wünschen. Da ich euch nicht zu viel vorwegnehmen möchte, werde ich nicht genauer auf die Handlung eingehen. Insgesamt kann ich es euch aber einfach nur empfehlen, denn mich hat es trotz kleiner Kritikpunkte wirklich überzeugt. Dies wird auf jeden Fall nicht das letzte Buch der Autorin für mich sein. ⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne

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Rezension „Ich lebte schon lange mit diesem entsetzlichen, andauernden Verdacht gegenüber meiner Tochter, und ich spürte, dass endlich auch jemand anders sie ähnlich sah.“ (S. 106) Worum geht's? Blythe möchte so gern eine liebevolle Mutter sein; eine Mutter, wie sie ihr selbst in ihrer Kindheit fehlte. Und Violet ist ja auch ein Wunschkind. Doch als das Neugeborene in ihren Armen liegt, fühlt sich alles vollkommen falsch an. Sie Blythe kann die kleine Violet einfach nicht annehmen. Und genau das spürt Violet – vor allem als sie älter wird – und scheint sich ihrer eigenen Mutter feinselig gegenüber zu verhalten. Blythes Angst und Misstrauen der eigenen Tochter gegenüber wächst. Bis eines Tages ein großes Unglück über die Familie hereinbricht … Meine Meinung: Ich war von den ersten Seiten an total betört von der Protagonistin und ihrer Erzählweise. Denn sie erzählt in der „Du“-Perspektive, die mir immer besonders zusagt. Irgendwie macht das einen Großteil der Melancholie und Emotionalität des Textes aus. Aber nicht nur die Erzählperspektive hat mir die Lektüre zu einer guten gemacht, sondern auch die schwere und Trostlosigkeit der Hauptperson – seltsam, oder? Irgendwie hat sie mich echt gefangen genommen mit ihrer Negativität. Allerdings ist sie ja auch aus guten Gründen negativ. „Ich würde anders sein. Ich würde wie die ganz normalen Frauen sein, denen das ganz leichfiel. Ich würde alles sein, was meine eigene Mutter nicht war.“ (S. 27) Dass das Muttersein nicht leicht ist, kann man sich noch denken. Aber dass es dein Albtraum werden kann, darüber spricht keiner – noch weniger möchte man drüber nachdenken. Ich habe so stark mitgelitten, als Blythe allein da stand mit ihren Zweifeln und Sorgen. Dieses Buch ist unfassbar intensiv und verstört beim Lesen. Dass eine Mutter nicht automatisch liebt, weckt unangenehme Fragen, ist einfach unbequem. Aber es ist real, es kann passieren und es zeigt auf, dass diese Gleichung eben nicht so leicht ist, wie angenommen. Das Buch soll ja auch verfilmt werden! Fest steht: Das kann ich nicht schauen. Denn eine Nachtlektüre ist es keinesfalls. Aber so gut, wirklich so gut. :)

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