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Rezension zu
Violet

Ein spannender Blick in die Vergangenheit

Von: Barbaras Bücherbox
15.08.2021

Nach dem schrecklichen Unfalltod ihres Mannes, packt Kris ihre Sachen und zieht, Hals über Kopf, mit ihrer Tochter in das Ferienhaus am See, in dem sie jeden Sommer ihrer Kindheit verbracht hat. Sie will eine Auszeit, in der sie und ihre Tochter die Möglichkeit finden, mit dem Verlust umzugehen. Doch als sie am Haus ankommen – das malerisch zwischen den Bäumen mit direktem Blick auf den Lost Lake steht – ist es nicht mehr das Feriendomizil aus ihrer Erinnerung: verfallen und sterbend steht es da, der Vorgarten von Unkraut überwuchert, die Innenräume dick von Staub bedeckt und die Schaukel mit splitterndem Rost überzogen. Doch nach dem ersten Schock machen sich Kris und ihre Tochter Sadie daran, das Haus zu reinigen und zu überholen – und blühen dabei auf. Aber das Glück dauert nicht lange. Denn auch, wenn sich Kris zuerst darüber freut, Sadie wieder sprechen zu hören, vergeht ihre Freude schnell, als sie langsam zu verstehen beginnt, mit wem Sadie spricht. Oder womit. Scott Thomas gehört seit Kill Creek zu den Autoren, die ich beobachte. Auf Violet, dessen Klappentext eindeutig eine Geistergeschichte verspricht, war ich enorm gespannt – und wurde auch nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist perfekt für einen Horror-Roman: kein große Prosa, aber auch nicht billig und auf jeden Fall absolut schnell. Das war schon in Kill Creek so, und auch Violet habe ich mehr oder weniger verschlungen. Kris ist eine klassische Horror-Heldin: nach außen sehr stark (sie tut alles, um Sadie zu beschützen), innen aber zerbrochen. So gehört sich das in eine Horror-Story und es ist auch genau das, was ich an diesem Genre liebe. Normale Menschen, die Schwächen haben, von Verlusten gebeutelt werden, aber im Angesicht des Schreckens ihre wahre Stärke beweisen müssen. Und das kann Scott Thomas wirklich gut. Was allerdings ein Manko der Geschichte ist: sie ist nicht gruselig. Gut, aufgrund der vielen Horror-Filme und -Bücher, die ich gelesen habe, bin ich einfach ein wenig abgestumpft, aber über die ersten zweihundert Seiten gibt es keine unheimliche Szene und das, was auf den letzten 300 passiert, hat mir ebenfalls keine Gänsehaut beschert. Das ist schade, denn das Buch hatte dazu eindeutig das Potential: ein durch einen Unfall entstandener See, der viele Leben verschlungen hat. Ein untergegangenes Dorf. Verschwundene Mädchen. Trotzdem war das Buch sehr gut. Unglaublich spannend, tolle Figuren und ein stimmungsvolles Setting. Wäre es auch so richtig unheimlich gewesen: perfekt.

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