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Rezension zu
Was in jener Nacht geschah

INDIGENE FRAUEN UND KANADAS JUSTIZSYSTEM

Von: mirabellaparadise
09.08.2021

Bei WAS IN JENER NACHT GESCHAH handelt es sich nicht um einen typischen (Kriminal-)Roman. Der Leserschaft ist nach wenigen Seiten klar, wer die Täter sind und welche Motive sie hatten. Das AUGENMERK gilt hier dem Inhalt und den damit verbundenen, fesselnden Hintergrundinformationen: Die „JAGDSAISON“ und „ Die freie Jagd auf indigene Frauen“ in Kanada. Bisher habe ich mich mit dieser Thematik nicht beschäftigt, da ich davon keine Kenntnis hatte. Aufgrund des Lesestoffs und das in mir geweckte Interesse habe ich Internet-Recherchen betrieben und einem Beitrag der TAGESSCHAU entnommen, dass das Justizsystem Kanadas wohl nicht funktioniert: Mehr als 4.200 Frauen und Mädchen, Inuit und Metis, wurden entführt, vergewaltigt, ermordet oder gelten als vermisst (Stand: 2019). Jahrzehntelang wurde der Genozid „totgeschwiegen“. Zu meinem Entsetzen ist dieses dunkle Kapitel der kanadischen Geschichte nicht etwa „alter Tobak“ aus längst vergangener Zeit – sondern aktuell. VERMETTE sensibilisiert die Leserschaft über soziale Ausgrenzung von Randgruppen anhand mehrerer Schicksale. Scham über das Erlebte und Angst vor Konsequenzen/Racheaktionen hält die (überlebenden) Opfer vor einer Anzeige zurück. Mein Resümee: Eine Lektüre, welcher ich das Prädikat „BESONDERS WERTVOLL“ verleihen möchte. Der Buch-Aufbau ist relativ ungewöhnlich. Die Handlung wird aus vielen unterschiedlichen Perspektiven (Opfer, Täter, Familienangehörige) erzählt, die es mir schwer gemacht haben, den Überblick zu behalten. Ein Personenregister am Anfang des Buches wäre hilfreich gewesen. Am Ende des Buches gibt es nach der Danksagung jedoch einen Familien-Stammbaum. Leider habe ich diesen erst entdeckt, als ich den Roman schon „ausgelesen“ habe.

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