Rezension zu
Bergland
Kurzweilige Urlaubslektüre
Von: PeterichRosa, Sepp und Franziska - mit den Stimmen dieser drei Menschen aus drei Generationen wird vom Leben auf dem Innerleit-Hof in Südtirol erzählt. Von Sorgen, Träumen, dem Wandel der Landwirtschaft, der Veränderung der Landschaft und dem stet beschwerlichen Alltag auf einem Bergbauerhof von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart. Der Roman liest sich flüssig und ist unterhaltsam, auch die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Zeitsprünge bringen Abwechslung in die Lektüre, ohne zu verwirren oder zu überfordern. Die Erzählsprache ist klar und leicht verständlich, jedoch mir persönlich stellenweise zu simpel. Dem Buch merkt man die gründliche Recherche der Autorin an, jedoch geht dies manchmal zu Lasten der literarischen Qualität - besonders die Perspektive der Franziska mutet manchmal mehr wie eine Reportage, denn wie eine Erzählung an. Das Touristen-Bashing war mir - auch wenn ich mich nicht persönlich angegriffen fühlte - etwas zu viel und zu platt bzw. der kleine Versuch der Relativierung dann zu knapp. So störte mich auch insgesamt die starke Vereinfachung von eigentlich komplexen Zusammenhängen, Problemen bzw. deren Lösung und die allzu offentsichliche Erkenntnis, dass sich Geschichte wiederholt - dabei schrammt die Handlung das ein oder andere Mal haarscharf am Kitsch vorbei. Fazit: eine kurzweilige (Urlaubs)Lektüre, ohne besonderen Tiefgang, die aber dennoch zum Reflektieren über (berg)bäuerliche Landwirtschaft und Tourismus anregt.
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