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Rezension zu
Die Geschichte einer unerhörten Frau

abwechslungsreiche Geschichte über die Nachkriegszeit

Von: Sandra M.
30.07.2021

Der Roman hat mir wirklich gut gefallen, da er so abwechslungsreich ist. Nicht nur von den Geschehnissen, sondern auch vom Schreibstil. Es wird aus drei verschiedenen Perspektiven berichtet. Gussy, Hermann und Eva nehmen den Leser mit auf eine Reise von 1945-1965. Gussy ist eigentlich immer auf sich alleine gestellt, meistert die Flucht aus Breslau, das Familienleben in Frankfurt und setzt sich schlagfertig als Alleinerziehende Protestantin im katholischen Köln durch. Hermann ist ein Lebenskünstler, der es immer wieder schafft sich aus der Affäre zu ziehen, leider ohne Rücksicht auf Verluste und meist ziemlich egoistisch. Eva nimmt den Leser mit in den Alltag eines neugierigen aber verständnisvollen Kindes in der Nachkriegszeit bzw. später einer Jugendlichen, die sich Rebellion auf die Fahne geschrieben hat. Ich muss sagen, dass mich der Roman positiv überrascht hat weil er so vielschichtig war. Aufgrund des Klappentextes hatte ich eher eine recht oberflächliche Geschichte erwartet. Auch musste ich hin und wieder schmunzeln, der Schreibstil hat mich wirklich überzeugt. Der Roman stellt mit Humor die Eigenarten der Deutschen in der Nachkriegszeit da, die mich in vielerlei Hinsicht leider auch an meine Familienmitglieder, die zu dieser Zeit aufgewachsen sind, erinnert: ungeschriebene Gesetze über das was sich schickt und was nicht. Vorurteile über Vorurteile. Was sollen nur die Nachbarn denken? Ebendiese begegnen Gussy und ihren Kindern mit Missgunst, Neid und Ablehnung. Sogar die eigenen Geschwister gönnen einem nicht das Salz in der Suppe. Man erfährt viele Details aus dem damaligen Alltag, wie die Faszination für Plastikstrohalme, Miracoli-Fertiggerichte und Fernsehen. Gleichzeitig gibt es aber auch immer wieder Rückblicke in die Zeit der Flucht aus Breslau. Interessant fand ich es auch zu erfahren, dass der Roman auf der Geschichte der Familie der Autorin basiert. Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus und werde auf jeden Fall auch noch ein anderes Buch der Autorin lesen, da es bisher das erste für mich war.

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