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Rezension zu
Die fremde Spionin

Morgens trennt ein Zaun Familien und Freunde

Von: Marianne
27.07.2021

Ost-Berlin im Jahr 1961. Die zwanzigjährige Ria hat einen großen Wunsch – sie möchte ihre Schwester finden. Vor zehn Jahren wurde ihre Familie auseinandergerissen, da der Vater sich für ein vereintes Deutschland stark machte. Ria und ihre Schwester wurden getrennt und wuchsen in zwei verschiedene Pflegefamilien auf. Jede Frage Rias nach ihrer Schwester wurde bestraft. Als Ria einen Posten im Ministerium für Außenhandel bekommt, will sie das nutzen, um ihre Schwester zu finden und auch dem Regime zu schaden. Der BND wird auf sie aufmerksam und rekrutiert sie als Informantin. Sie weiß, dass sie für ihre Spionagetätigkeit sterben könnte, doch ihre Familie wurde vom DDR-Regime zerstört, darum ist ihr Wunsch nach Rache stärker als jede Angst. Es dauert jedoch nicht lange bis die Gegenseite etwas von ihrer Tätigkeit ahnt. Kann sie sich retten, indem sie Doppelagentin wird? Wer wird ihr helfen ihre Schwester zu finden? Die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu, als unerwartet in einer Augustnacht die Grenzen dicht gemacht werden. Wer gestern spontan zu Besuch in der anderen Stadthälfte war ist nun eingesperrt. Was bedeutet das für Ria und ihre Spionagetätigkeit? Dieses Buch ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe, die Erzählung ist aber in sich geschlossen. Die Geschichte bringt dem Leser auf spannende Weise historische Tatsachen nahe. Besonders gelungen sind die Beschreibungen des Alltags in den 60er Jahren. Der Autor wirft nebenbei einen Blick auf Verkehrsmittel, Einrichtungsgegenstände und Menschen, und lässt so diese vergangene Zeit lebendig werden. Die Hauptperson Ria wirkt sympathisch, vor allem in ihrer Sehnsucht nach der verlorenen Schwester und nach einem Leben in Freiheit. Auch andere Personen sind gut gezeichnet, mit ihrer Zerrissenheit zwischen Gut und Böse. So hat selbst der Auftragsmörder eine verletzliche Seite. Historische Personen wie J.F. Kennedy und Honecker haben einen kurzen Auftritt. Auf den letzten Seiten des Buchs finden sich Anmerkungen über die Historizität einiger Elemente der Geschichte. Fazit: Eine spannende Spionagegeschichte über einen wichtigen Teil der deutschen Geschichte, der leicht in Vergessenheit gerät. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die historische Romane lieben.

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