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Rezension zu
WATCH – Glaub nicht alles, was du siehst

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannender Thriller

Von: Buchfee - Dystopie, Fantasy und mehr
18.07.2021

Zunächst muss ich sagen, dass ich Cover und Klappentext ein bisschen irreführend finde. Für mich ging daraus nicht hervor, dass es sich quasi um einen Politthriller handelt - sonst hätte ich da wahrscheinlich nicht zu gegriffen. Für mich sah das eher nach einem Tech-Jugendthriller aus. Dennoch war es eine sehr spannende Lektüre, wenn auch mit einer deutlich komplexeren Story, als ich sie erwartet hätte. Ein sehr mächtiger, in Berlin agierender arabischer Clan macht der Protagonistin Tina ein verlockendes Angebot, das sie aufgrund Ihrer Frustration über ihre Gesamtsituation und ihre Geldsorgen annimmt: Sie soll - allerdings zu Beginn ohne dass sie dies weiß - als Doppelgängerin einer Schlüsselfunktion agieren, Denn Europol hat den Clan auf dem Schirm und versucht ihn hochgehen zu lassen. Und Europol kann auf sämtliche Kameras Berlins zugreifen. Und das sind mehr, als man meint. Die ganze Geschichte ist sehr getrieben und actiongeladen, man wird als Leser zusammen mit den Protagonisten über drei Länder gejagt, und da Tina eine sehr eigenwillige Person ist und sich nicht immer an die Regeln hält, geht bald einiges schief. Tina ist mir absolut sympathisch, und ich finde es vom Autor auch sehr gut gelöst, wie man trotz der vielen Personen des Clans, bei Europol agierenden Agenten und sonst noch Beteiligten als Leser einen guten Überblick behält, wer welchen Hintergrund hat und mit welcher Absicht agiert. Stellenweise fand ich den Detailgrad der Erzählung etwas ermüdend, aber dennoch war die ganze Geschichte insgesamt fesselnd und der Schreibstil des Autors lässt sich sehr gut auch in längeren Passagen flüssig am Stück lesen. Ich bin jetzt kein Kriminalexperte, aber mir war die Geschichte trotzdem stellenweise zu konstruiert und manche Ereignisse können meiner Meinung nach so in der Realität nicht funktionieren. Gerade im letzten Drittel sind mir die Aktionen von Tina etwas zu hollywoodreif, und die Clanmitglieder werden zum großen Teil als tumbe, mit eher wenig Intelligenz gesegnete Schläger und Verbrecher hingestellt. Das hat mir nicht ganz so gut gefallen - es werden da einfach zu viele Klischees erfüllt. Letzten Endes ist das Buch weder Fleisch noch Fisch - für einen Jugendthriller zu komplex, zu politisch, zu dicht, für einen echten Politthriller wiederum zu oberflächlich, zu unrealistisch, zu vereinfacht. Mein Fazit: Sehr gut und spannend geschrieben, was über vieles inhaltlich hinwegsehen lässt, wer sich an Klischees und etwas unrealistischem Aktionismus nicht stört, hat hier eine tolle und unterhaltsame Story, in der es viel zu entdecken gibt und Liebhaber von Den Haag, Berlin und London einige Lieblingsplätze wiederentdecken werden. Trotz aller Krittelei gibt es von mir noch 4/5 Sterne, da der Lesespaß auf jeden Fall da war.

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