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Rezension zu
WATCH – Glaub nicht alles, was du siehst

deutlich schwächer als "Wir sehen Dich sterben" 3,5 Sterne

Von: Nordlicht liest
15.07.2021

Tina wird von einer Fremden auf der Straße angesprochen und bekommt ein verlockendes Angebot. Sie soll nach London reisen und dort in einem Haus eine Weile wohnen. Einzige Bedingung ist, dass sie mit ihrem bisherigen Leben abschließen muss – kein Socialmedia, keine Telefonanrufe. Kein Kontakt zu niemandem! Nach kurzem Zögern willigt sie ein und findet sich ziemlich schnell in einem Verbrecher Clan wieder und muss um ihr Leben fürchten. Meisheits Debüt “Wir sehen Dich sterben” war 2019 mein Jahreshighlight – mit entsprechend hoher Erwartung und Vorfreude bin ich an diese Geschichte gegangen. Nachblickend muss ich sagen, dass ich wohl ZU hohe Erwartungen hatte, die leider nicht erfüllt worden. Geschichte: Die Idee ist modern und klang sehr spannend. Überwachung ist ja immer ein Thema in den Medien und ich kann mir vorstellen, dass so eine Art wie Watch nicht soweit weg ist, wie man vielleicht annehmen mag. Ich liebe solche Zukunftsszenarien in Thrillern, aber trotzdem hat die Geschichte sehr lange gebraucht, bis sie mich fesseln konnte. Das lag zum großen Teil am Umfeld – ich bin kein Fan von Clanmilieus. Und an den ganzen fremden Namen. Ich tue mich sehr schwer mit fremden Namen – ich verwechsel die Charaktere – vorallem wenn viele ins Spiel gebracht werden und brauche einfach sehr lange bis ich mich auf die Story einlassen kann. Charaktere: Hier kamen die ersten Probleme. Die Namen – ich musste mich sehr konzentrieren – wer ist Ermittler, wer hat nochmal welchen Rang im Clan. Das hat meinen Lesefluß sehr gestört. Dann war mir wirklich KEIN Protagonist sympathisch. Es hat sehr lange gedauert, bis ich Spannung empfunden habe und bis ich mit Tina mitgefiebert habe. Sie erschien anfangs sehr naiv und planlos. Ich konnte sie nicht greifen und keine Beziehung zu ihr aufbauen. Erst als sie auf der Fähre waren und Tina an der Aufgabe gewachsen ist wurde ich mit ihr warm und konnte mit leiden und mit zittern. Spannung: Spannung hat für mich lange gefehlt – zuerst ging es hauptsächlich um die Geschicke des Clans und das Clanleben ansich. Das fand ich langweilig auch wenns für die weitere Geschichte wichtig war hab ich mich eher durchgeschleppt. Ich hätte lieber mehr von Tina gelesen – als die Story dann Fahrt aufnahm und alle auf der Fähre waren (ca bei 50%) war ich mittendrin und bin durch die Seiten geflogen. Die Spannung hat sich dann auch wirklich bis zum Ende gehalten. Das hat mich dann am Ende doch belohnt dass ich durchgehalten habe. Fazit: Ich habe etwas anderes erwartet. Ich dachte ich bekomme einen Technothriller – wo es hauptsächlich um die Entwicklung von Watch geht, und um die Folgen davon. Watch hat zwar eine große Rolle gespielt, aber eher im Hintergrund es wurde für mich nicht genug aus dem Thema rausgeholt. Das hat der Autor bei “Wir sehen Dich sterben” deutlich besser umgesetzt, da drehte sich alles nur um “MyView” Erst ab der Hälfte konnten das Buch und die Charaktere mich für sich gewinnen. Das Ende fand ich dafür sehr gut – es wurde alles aufgeklärt und es bleiben keine Fragen mehr offen. Vorallem die Rede am Schluss hat doch sehr zum Nachdenken angeregt! Es gibt keine direkte Empfehlung von mir, wer auf Clangeschichten steht, ist hier richtig – wer einen technologischen Thriller erwartet wird hier evtl nicht so fündig wie er sich das erhofft.

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