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Rezension zu
Highland Hope 1 - Ein Bed & Breakfast für Kirkby

Wenn Schottland sich selbst finden bedeutet

Von: Jamie
07.06.2021

Colleen erfüllt den Wunsch ihres verstorbenen Vaters, als sie mit seiner Asche im Gepäck nach Schottland, in dessen Heimatdorf Kirkby reist. Vollkommen aufgelöst und immer noch in tiefer Trauer kommt sie nach einer wahren Odyssey endlich im Bed & Breakfast an, wo sie ein Cottage für die nächsten Monate gemietet hat. Denn ihrem Vater musste sie versprechen, sich einige Monate Zeit zu nehmen, Kirkby kennenzulernen und heraus zu finden, wie sie ihr Leben weiterführen möchte. Damit, ausgerechnet auf den attraktiven Alex Fraser zu treffen, hat sie nicht gerechnet und auch nicht, dass die Dorfgemeinschaft sie so herzlich willkommen heißt und ihr so viel Anteilnahme zukommen lässt. Colleen wirkt auf mich verloren, unsicher und in dem Leben gefangen, was ihre Mutter für sie erdacht hat, anstatt frei und glücklich zu sein. Gerade am Anfang, wo sie voller Trauer ist und die ersten Kapitel berührten mich tief und trieben mir Tränen in die Augen, aber der Roman an sich hat auch sehr viele amüsante Stellen, die wunderbar eingebaut wurden und die Eigenheiten der Charaktere unterstreichen. Alexander Fraser hat es auch nicht gerade leicht. Der alleinerziehende Vater von einem in die Pubertät kommenden Jungen muss sich nicht nur um das Geschäft kümmern, sondern auch dafür sorgen, dass sein Sohn bei dessen Mutter nicht zu kurz kommt. Dabei ist sie gefeierte Schauspielerin alles andere als ein mütterlicher Typ und ihr Sohn scheint ihr nicht sonderlich am Herzen zu liegen. Vielleicht tue ich ihr aber auch einfach unrecht, doch Alexanders Ex-Frau ist für mich ein sehr unsympathischer Charakter. Alexander wirkt auf den ersten Blick selbstsicher und selbstbewusst, auch wenn er sich nicht auf Beziehungen einlässt, da er augenscheinlich keine Zeit dazu hat, dabei liegen die Gründe ganz wo anders und erst im Verlauf wird klar, warum Alex so eine kleine Miesmuschel ist. Colleen muss im Lauf der Geschichte viele Hürden meistern, die mich als Leser schon manchmal getroffen haben, wie muss es da erst ihr gehen? Allen voran mit diesem mehr als seltsamen Verhältnis zu ihrer Mutter. Die Charakterentwicklung ist super, die Liebesgeschichte vorhanden und dennoch nicht übermannend, sondern wunderbar eingeflochten in die Beschreibungen der Landschaft, der Dorfgemeinschaft und dem Reiten, denn Pferde spielen sowohl in Alexanders Leben, als auch (wieder) in Colleens Leben eine große Rolle und Colleen merkt, je mehr Zeit vergeht, dass Schottland ihr vielleicht genau das geben könnte, was sie in Boston nie gefunden hat. Und gleichzeitig könnte sie auf einmal alles verlieren, was sie in den letzten Wochen zu lieben gelernt hatte. Wunderbar fand ich auch, dass hier sowohl Colleens Gefühle, als auch Alexanders, aber auch manch eine Motivation der Fraser-Familie glaubhaft und authentisch dargestellt wurden. Und manchmal hat man einfach nicht die Kraft zu reden oder zu vertrauen oder an das Gute zu glauben. Manchmal ist man eben pessimistisch und von schmerzhaften Gefühlen geleitet. Und manchmal muss man es selbst in die Hand nehmen und es selbst klären, statt sich nur auf den Gegenüber zu verlassen, obwohl man weiß, dass er einem in dem Punkt nicht helfen kann. Manchmal muss man seine Kämpfe eben selbst kämpfen. Um sie entweder zu gewinnen oder daraus zu lernen, aber niemals zu scheitern. Dieser Roman war für mich eins meiner ganz besonderen Highlights dieses Jahr, einfach, weil er neben den traurigen, dramatischen Aspekten auch das Leben gefeiert hat und ich habe mich ganz dezent und allmählich - so wie Colleen - in Kirkby und seine schrägen Bewohner verliebt. Umso mehr freue ich mich jetzt auf die nächsten drei Bände Rund um die Fraser Geschwister.

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