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Rezension zu
Geliebte Ronja

Wovon das Glück nicht abhängen darf.

Von: Stefan Wichmann
27.05.2021

Cover: Das Cover ist rosafarben mit Bild von Ronja und der Mutter im Hintergrund. Mit weißer Schrift, die quer über das Cover geht und den Blick durch den Schriftabstand auf Ronja lenkt. Ein Cover, gestaltet von der Autorin selbst. Gedruckt auf einen Umschlag, den man nicht abstreifen sollte wie einen Umhang des Schweigens. Buchbeschreibung: Sehr offen und liebevoll berichtet die Autorin vom Testergebnis während der Schwangerschaft: Trisomie 21. Sie erzählt von den ersten beiden Jahren im Leben ihrer Tochter, von ihren Erfahrungen in unserer Gesellschaft in ihrem Leben und im Leben ihrer Tochter Ronja. Textauszug (Ich zitiere aus S. 57): »Jede neue Welle ist die einzige und wichtigste, die es gibt. Obenauf bleiben und es genießen. Und nicht wissen, was kommt.« (Gundula Rath-Bingart) Meine Meinung: Vorwort zur Rezension: Ich gebe zu, diese Rezension ist eher unüblich. Ich gebe zu, schon die Kapitelüberschriften gaben mir zu denken, zu überlegen, das Buch sinken zu lassen und nochmal zu überlegen. Ich las den Buchrücken, die Umschlagseiten, suchte nach einer Selbstdarstellung der Autorin, denn ein Blog wurde erwähnt, aber nicht die Blog-Adresse, und ich war versucht, im Internet zu suchen, so wie bei einer Job-Bewerbung, die ohne Bild auf meinem Schreibtisch landet. Ja, ich gebe es ja zu. Aber dann las ich nochmal den Titel und fragte mich: Ist das eigentlich richtig? Denn darum geht es nicht. Es geht nicht um den Blog oder die Autorin. Es geht um Ronja. Also studierte ich die Kapitelüberschriften und sprang, wie bei einem Fachbuch von Kapitel zu Kapitel, das mich am meisten reizte, um meine ungestellten Fragen im vorhinein beantwortet zu wissen und um mich auf die Rezension konzentrieren zu können. Dann endlich begann ich von Anfang an zu lesen. Sie berichtet aus meinem Dafürhalten offen und ehrlich über ihr Leben, über Grundrespekt, von der Berichterstattung in den Medien, auch von der toller Unterstützung (z.B. Party der Physiotherapeutin), vom Vorteil »früh zu wissen« und warum es gut war, den Test gemacht zu haben, auch wenn für sie klar war, nicht alles vom Testergebnis abhängig zu machen. Es ist nett geschrieben, gut im Stück lesbar, ohne zu ärgern, auch wenn sie selbst sich herausgestoßen fühlten aus der Welt der Normalität (S. 9), waren meine ersten Gedanken. Ich notierte mir zur Rezension Seiten zum Umgang mit der Diagnose (S. 12) und Seite 13, ich zitiere: »... Gnade uns Gott, sollten wir selbst einmal aus Alters- Krankheits- oder Krisengründen nicht mehr ganz vorn mithalten können. Ich notierte mir Zitat für Zitat für den »Anreißer« meiner Rezension, fand auf Seite 56, warum Ronja Gelassenheit gibt, fand auf Seite 57 einen Passus, der als Lebensmotto durchgehen könnte, siehe obigen Textauszug. Ich fand Informationen, wovon das Glück nicht abhängen darf und den Bericht einer Ergotherapeutin auf S. 59 über Vorurteile und über die Problemlösungskompetenz betroffener Erkrankter. So auch der Passus, Kinder auch einfach mal machen zu lassen. Dies ist sicher ein wichtiger Aspekt, der aufzeigt, dass nicht vergessen werden sollte, dass sich auch Kinder mit Downsyndrom entwickeln! Gefehlt hat mir auf Seite 64, warum Ronja nicht anstrengender sei wie »andere« Kinder ihres Alters und fand die Antwort vier Seiten später, wobei die Autorin und Mutter dann auf S. 69 beispielsweise auch auf den höheren Aufwand eingeht und im Folgenden selbstkritisch über die Haltwertszeit ihres eigenen ursprünglichen Bekenntnisses zur Inklusion Stellung nimmt. Es ist interessant geschrieben, Fremdworte wie Reziprozität werden im Folgesatz geschickt erklärt, sodass der Leser sich nicht als unwissend outen muss. Insgesamt fand ich bemerkenswerte viele Sätze, die zum Überlegen anregen, auch wenn ich als babyschwimmerfahrener Vater zumindest in Schwimmschulen andere Erfahrungen gemacht habe mit der Mutter / Vater Erziehungsrolle in unserer Gesellschaft. So gehe ich nicht überall konform mit der Meinung der Autorin, aber das muss ich auch nicht und jeder macht andere, eigene Erfahrungen. Und dies macht das Buch auch aus: Es wird berichtet, nicht missioniert. Hintergrund: Erfahrungsbericht Gesamtbewertung: 5 Sterne Fazit: Es ist ein Buch für alle, denn es geht die verantwortungsvolle Gesellschaft und handelt auch von der Ohnmacht, sich für Leben zu entscheiden. Es ist ein Bericht, der auch einen besseren Umgang mit Betroffenen für die Außenwelt aufzeigt.

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