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Rezension zu
DUNKEL

Ein düsterer Thriller

Von: eschenbuch
25.05.2021

Inhalt: Die 64-jährige Kommissarin Hulda Hermannsdóttir steht kurz vor ihrer Rente, womit sie sich nicht anfreunden kann. Die Lage spitzt sich noch weiter zu, als ihr von heute auf morgen mitgeteilt wird, dass sie mit sofortiger Wirkung in den Ruhestand versetzt wird. Verbissen handelt sie mit ihrem Vorgesetzten einen Deal aus: Sie darf noch zwei Wochen arbeiten und einen abgeschlossenen Fall neu aufrollen, danach ist Schluss. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich auf den Todesfall der russischen Asylbewerberin Elena, der als Unfall abgetan worden ist. Ein schwerwiegender Fehler, wie sich herausstellen wird…   Persönliche Meinung: "Dunkel" von Ragnar Jónasson ist der erste Band der rückwärts erzählten Thriller-Trilogie um die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir. Erzählt wird der Thriller aus der Perspektive von Hulda. Jónasson hat in „Dunkel“ gleich zweierlei geschafft: Der Fall der verschwundenen Elena ist spannend erzählt und die Aufklärung ist durch das Spiel mit den Leser*innenerwartungen überraschend. Zusätzlich dazu ist die Ermittlerfigur Hulda komplex und plastisch gezeichnet, was dadurch gelingt, dass ihre Vergangenheit in einem eigenen Handlungsstrang beleuchtet wird. Hulda ist gewissermaßen eine gebrochene Figur, wobei ihre Brüche erst nach und nach aufgedeckt werden. Beide Handlungsstränge hatten für mich einen ähnlich hohen Spannungsgrad. Wer neu in die Reihe einsteigt, sollte am besten mit "Dunkel" beginnen. Zwar sind die Fälle, die in "Dunkel", "Insel" und "Nebel" erzählt werden, in sich geschlossen, allerdings erfährt man in "Dunkel" am meisten über Hulda (in den anderen beiden Bänden erscheint sie ohne das Vorwissen, das man aus "Dunkel" erhält, eher blass). Der Erzählstil von „Dunkel“ ist sehr flüssig zu lesen und besitzt, passend zur Handlung, einen bedrückenden Ton. „Dunkel“, der Titel des Romans, ist Programm: Die Ermittlerin ist eine tragische Figur, ihre Vergangenheit düster, der Erzählstil melancholisch und bedrückend, Island als Handlungsort atmosphärisch dicht und der Weg, den Ragnar Jónasson mit seiner Protagonistin geht, ist mutig und radikal. Alles ist hier dunkel, auf eine erschreckend alltägliche Weise – und das macht den Thriller zu einem besonderen Leseerlebnis.

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