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Rezension zu
Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte

Magische Wesen der besonderen Art

Von: jjs_welt
20.05.2021

Zunächst möchte ich vorweg nehmen, dass sich die Geschichte doch ziemlich anders ergibt als ich es rein vom Klappentext erwartet hätte. Insgesamt hat sie mich aber vollkommen überzeugt und ich finde den Roman gut gelungen. In dem Buch begleiten wir Linus, einen Angestellten des Ministeriums für Magisch Begabte, der in seiner Funktion regelmäßig Waisenhäuser besucht, um nach dem Rechten zu sehen. Im Anschluss an seine Besuche gibt er eine Empfehlung ab, ob die Häuser Mängel haben, geschlossen werden sollten oder ob alles passt. Generell ein löblicher Job, nur folgt er seit Jahren der selben Routine und scheint dabei sich selbst vergessen zu haben. Zumindest bis zu dem Auftrag, der ihn aus seinem Alltagstrott aufrütteln wird: Ein Besuch im Waisenhaus von Herrn Parnassus, auf einer abgelegenen Insel. Mulmig ist ihm, als er sich auf die lange Reise begibt. Denn er muss für vier Wochen seine gewohnte Routine aufgeben, sein Haus inklusive nerviger Nachbarin zurücklassen und seine Zelte auf der Insel aufschlagen. Die ersten gut 100 Seiten lernen wir ihn im Detail kennen, da kommt es dann doch gefühlt Knall auf Fall, als er nach seiner Ankunft auf der Insel die einzelnen Kinder des Waisenhauses kennenlernt und diese Schlag auf Schlag mit ihren Namen und Fähigkeiten vorgestellt werden. Sein Start ist holprig, die Umstände im Waisenhaus anders als er es bisher gewohnt ist. Anders muss ja aber nicht schlecht sein. Viel Action passiert nicht und das meinte ich damit, als ich sagte, dass sich das Buch doch ganz anders entwickelt als ich erwartet hätte, vor allem mit Büchern über magische Wesen wie der Harry Potter Reihe im Hinterkopf. Es ist mehr ein Buch über Selbstfindung, Liebe, Mut, Offenheit und Akzeptanz. Und als dieses ist es wirklich gut gelungen. SPOILER ALERT Linus erkennt bald, dass anders nicht schlecht ist. Denn so schwierig, wie der Einstieg für ihn auch ist, die Kids können ihn nach und nach für sich gewinnen, denn jeder einzelne ist auf seine Art charmant und liebenswürdig. Die Annäherung von Linus an die Kinder und Herrn Parnassus ist, finde ich, sehr schön geschrieben und man erlebt es quasi in "Echtzeit". Wenn man wie ich keine Ahnung zuvor hatte, dass der Autor bekannt ist für queere Themen, ist man erstmal erstaunt, dass sich eine Liebelei zwischen Männern anzubahnen scheint. Aber positiv erstaunt, denn für mich war es bisher das erste Buch, das dies thematisiert und ich finde es sehr gut gelungen. Es wird kein großes Thema daraus gemacht, sondern es geschieht wie in jeder anderen Liebesgeschichte auch und genauso sollte es doch sein und ehrlich gesagt wünsche ich mir mehr Repräsentation dieser Themen in der Literatur im Allgemeinen.

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