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Rezension zu
Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland

Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland (Christina Henry)

Von: Poldi
17.05.2021

Mit zwei Bänden von den „Chroniken von Alice“ hat Christina Henry eine zusammenhängende Neuinterpretation des bekannten Jugendbuchs erzählt. Doch die Ideen für ihre Figuren sind ihr danach nicht ausgegangen, sodass sie noch einen dritten Band geschrieben hat, der mit vier Kurzgeschichten mit den von ihr erdachten Charakteren gefüllt wurden. Hatcher, der als blutiger Axtmörder bekannt ist, steht in einer davon im Mittelpunkt, allerdings wird seine Zeit als Nicolas beschrieben, also eine Art Prequel. Zwar macht es durchaus Spaß, mehr über die Hintergründe der Hauptfigur zu lesen und ihn aus einer anderen Perspektive zu erleben, doch wirkliche Spannung mag dabei nicht aufkommen. Das Interesse ist bei mir zwar geweckt, wird aber durch einige eher langwierige Passagen immer wieder etwas gedämpft. Zwei weitere Kurzgeschichten legen den Fokus wieder auf Alice, erzeugen aber ganz verschiedene Stimmungen. Dabei ist eine kurze, actiongeladene Handlung mit einer düsteren Ausstrahlung und einer gewohnt großen Prise Horror und Blut, die im bisherigen Stil gestaltet ist und wie ein kleiner Ausschnitt aus den bisherigen Büchern wirkt. Die andere Episode handelt von einem Geheimnis, das Alice bisher vor jedem (inklusive des Lesers) geheim gehalten hat. Auch hier sind einige gelungene Ansätze vorhanden, ist aber wie die Geschichte um Hatcher / Nicolas zu langsam erzählt und lässt so weder Tempo noch Dynamik aufkommen. Die vierte Kurzgeschichte dreht sich um Alice‘ Schwester Elisabeth und wird somit als neuer Charakter vorgestellt, die ein Wiedersehen mit dem Jabberwock hat. Man ahnt bereits, dass hier wieder eine sehr düstere und bedrohliche Stimmung aufkommt, was auch gut funktioniert, allerdings auch etwas wie ein bereits bekannter Aufguss wirkt. Zwar gibt es ein paar gelungene Twists, wirklich überraschen kann die Geschichte mich aber nicht. Ich mag wieder die kreative Sprache und die finsteren Gedanken, die Christina Henry der bekannten Geschichte injiziert hat und ihr so eine bösartige Wendung verleiht. Das funktioniert allerdings hier nicht ganz so gut wie in den beiden Vorgängerbänden und gerät etwas zu langatmig, um mich wirklich fesseln zu können. Es macht Spaß, die bekannten Figuren (und einige neue) zu treffen, ein wenig mehr von den bekannten Twists wäre hier aber schön gewesen.

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