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Rezension zu
Die Töchter des Nordens

Erschreckend reales, düsteres Zukunftszenario mit Tiefgang

Von: Myrcella
14.05.2021

Meine persönliche Meinung Das Cover: Das Cover sieht sehr vielversprechend aus. Die Dame in dem grell-orangenen Kleid wirkt kämpferich und bedrohlich. Das Buch sticht mit dieser etwas ungewöhnlichen Gestaltung direkt ins Auge. Die Handlung: Es ist sehr schwierig, in der jetzigen Zeit eine faire Bewertung des Buches abzugeben, ohne ungerecht zu urteilen. Ich probiere es trotzdem. Was hatte ich erwartet? Nun, eine Story so ähnlich wie „Der Report der Magd“. Eine ziemlich düstere Geschichte, in der Frauen unterdrückt werden und skrupellose Politiker das Volk durch ihre Machtausübung einschüchtern.  Und so in etwa wirkte der Inhalt auch tatsächlich auf mich. Diese Dystopie ist erschreckend realitätsnah geschrieben. Für meinen Geschmack schon fast zu realitätsnah. Was mich persönlich so abschreckt ist der Gedanke, dass es tatsächlich irgendwann so kommen könnte, wie in diesem Buch geschildert. Ich muss etwas weiter ausholen: hätte mir jemand im Jahre 2018 ein Buch gegeben, in der das heutige Leben mit dem Coronavirus geschildert wird, ich hätte mich gegruselt, aber hätte wohl auch nie gedacht, dass es irgendwann mal soweit kommen könnte. Und gerade deswegen bin ich gespannt, wie diese Dystopie bei den Lesern ankommen wird. Wir befinden uns in nicht allzu weit entfernter Zukunft. Die Welt wurde durch Krankheit und Umweltkatastrophen nahezu zerstört. Einige wenige Überlebende fristen ein recht trostloses Dasein im Schatten skrupelloser Regierungen. Hier sind Frauen nichts wert. Es wird ihnen sogar untersagt, Kinder in die Welt zu setzen. Nur wenigen Frauen wird dies per Losverfahren gestattet. Die übrigen Frauen werden gezwungen, sie eine Spirale einsetzen zu lassen und werden zu demütigenden Untersuchungen gezwungen. Allein hierfür hätte ich mir schon eine Triggerwarnung gewünscht. Mein Hals wurde vor lauter Wut und Entsetzen während dem Lesen so dick wie eine Keksdose. Die Protagonistin, Schwester, so wird sie das ganze Buch über genannt (ihren wirklichen Namen erfährt man leider auch nicht), will sich mit ihrem Schicksal aber nicht abfinden. In einer Nacht uns Nebelaktion verlässt sie ihren Mann und die Siedlung in der sie bisher gelebt hat und macht sich auf die Suche nach einer Gruppe von Rebellinnen. Die Gruppe, der sie sich anschließt, besteht nur aus Frauen. Das Aufnahmeritual ist brutal und grausam. Die Anführerin Jackie ist zum Kampf gegen das so verhasste System bereit und würde dabei sogar über Leichen gehen. Die komplette Geschichte ist äußerst düster und mir wurde beim Lesen manchmal ganz elend zumute. Die Charaktere waren mir bis auf die Protagonistin durchweg unsympathisch. Die Protagonistin Schwester konnte ich ein wenig für sich einnehmen. Sie hat Schreckliches durchgemacht und ist dennoch eine sehr geradlinige und aufrichtige Person. Der Schreibstil ist fesselnd und die Autorin hat ein richtig spannendes Zukunftszenario geschaffen. Durch bildgewaltige Szenen schaffe sie es, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen hatte. Leider hat mich das Buch sehr oft emotional und psychisch runtergezogen. Ich fragte mich sogar, ob das Buch nicht sogar zu einem persönlichen Highlight hätte können werden, wenn ich es nicht zu Coronazeiten gelesen hätte. Mein Fazit: Alles in allem fand ich das Buch sehr spannend und es jetzt nur aufgrund der aktuellen Situation schlechter zu bewerten, erschiene mir nicht fair. Die Autorin hat mich durch spannenden Passagen und vielseitige Charaktere doch überzeugen können und somit bewerte ich das Buch mit 4 von 5 möglichen Büchersternchen.

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