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Rezension zu
365 Tage - Dieser Tag

Grandios. Atemberaubend. Faszinierend.

Von: Steffi
01.05.2021

Alles scheint endlich gut zu werden, als Laura Massimo heiratet. Selbst die Abwesenheit ihrer Familie und die Anwesenheit der Mafia kann ihr Glück nicht trüben. Doch ein Leben an der Seite eines Mafiosi ist nicht ungefährlich, was Laura schon bald am eigenen Leib erfahren muss. Ist ihre Liebe dafür stark genug oder werden seine Feinde siegen? Der Prolog ist etwas gewöhnungsbedürftig. Nicht nur, weil er aus Massimos Sicht geschrieben ist, sondern auch weil es längst vergangene Szenen sind. Und es braucht einen Moment, bis man die Szenen wieder vor Augen hat und versteht, worum es gerade eigentlich geht. Gleichzeitig ist es aber auch sehr schön, mal seine Sicht und seine Gedanken zu erfahren, da man die Szenen ganz anders wahrnimmt, wenn man beide Blickwinkel kennt. Umso schneller findet man jedoch in die eigentliche Geschichte zurück, gerade weil sie nahtlos an Band 1 anschließt. Der Autorin ist es gelungen, die Atmosphäre aufrechtzuerhalten, obwohl, für den Leser, zwischen den Büchern ein paar Monate vergangen sind. Trotzdem erinnert man sich gut an alles, was geschehen ist und kann sofort wieder ins Geschehen eintauchen. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich Laura in Massimos Welt zurechtzufinden versucht und man kann sich mehr als einmal mit ihr identifizieren. Vor allem, als sie auf die Rolle der Ehefrau eines Don hingewiesen wird, was definitiv nicht dem heutigen, westlichen Frauenbild entspricht. Ihre Reaktionen sind manchmal übertrieben, manchmal einfach nur amüsant und manchmal genau richtig und man würde ihr dafür am liebsten gratulieren, gerade weil sie sich nicht unterkriegen lässt. Umso spannender und lustiger sind die Szenen, in denen Laura und Massimo miteinander streiten. Dieses Knistern zwischen ihnen macht diese Geschichte aus und man merkt die Stärke der Beiden gerade in solchen Momenten. Sehr überraschend ist einer der Schlüsselmomente im ersten Drittel, der ein wenig übereilt wirkt, aber der Geschichte einen neuen Reiz gibt. Man lernt Laura von einer ganz neuen Seite kennen und fühlt mit ihr. Auch wenn man sich sicher ist, das nichts so ist, wie es scheint. Immer mal wieder hat man das Gefühl, das sich Szenen wiederholen, vor allem wenn es um ihre Zweisamkeit geht. Nicht nur, weil Laura und Massimo es fast schon zu oft miteinander treiben, auch die Art und Weise variiert wenig. Gerade deswegen sind es auch die anderen Momente, die diese Reihe und dieses Paar so außergewöhnlich machen und die den Leser praktisch ans Buch fesseln. Viel schneller als Laura ahnt man, was geschehen würde und wird misstrauisch, weswegen man nicht so überrascht wird, als es dann zu einer Ausnahmesituation kommt. Merkwürdigerweise benimmt sich Laura eher untypisch für sie selbst und es ist fraglich, ob es an ihrer Schwangerschaft liegt oder eher aus dramaturgischen Gründen gemacht wurde. Auf jeden Fall lässt es den Leser ratlos zurück und die Ereignissen etwas unrealistischen wirken. Was schade ist, da man vor Spannung sonst das Buch nicht mehr aus der Hand hätte legen können. Es ist jedoch nicht die einzige Stelle, an der man sich über Lauras Verhalten oder Gedanken wundern muss. Manchmal fällt es ihr selbst auf, was sie dann aber auf die Schwangerschaft schiebt, aber wirklich glauben will man ihr nicht. Verwunderlich ist auch, das plötzlich Lauras Vergangenheit einen so großen Teil der Geschichte einnimmt. Und nicht nur Lauras Vergangenheit und ihre Verflossenen werden wichtig. Auch Olga nimmt einen immer größeren Part ein und wird immer entscheidender, was zwischenzeitlich ein wenig skurril erscheint. Aber man hat sie schon in Band 1 ins Herz geschlossen und gerade für Laura ist es umso schöner, das sie so oft anwesend ist. Und auch Olgas und Massimos Streitereien sind sehr amüsant und lesenswert. Massimos Entwicklung ist eine Überraschung. In Band 1 wirkt er noch so, als wolle er alles bestimmen. Nach und nach gibt er die Kontrolle ab und überlässt immer wieder Laura die Entscheidung. Wenn es nicht gerade um ihre Sicherheit geht, sind sie ein mehr oder weniger gleichberechtigtes Paar, was sehr schön zu beobachten ist. Umso überraschender ist es dann, wenn das Gleichgewicht mal kippt. Man hat das Gefühl, Laura und Massimo schon ewig zu kennen. Umso verwunderter ist man dann, wenn Laura feststellt, wie kurz sie und Massimo sich erst kennen. Denn nicht nur ihr kommt es so viel länger vor. Dank ihres fabelhaften Schreibstils gelingt es der Autorin, dem Leser ein atemberaubendes Kopfkino zu bescheren. Man kann die Szenen bildlich vor Augen sehen und verliert sich im Geschehen, wobei man alles um sich herum völlig vergisst. Freundlicherweise wurde mir das Buch vom Verlag zugeschickt, wofür ich mich noch herzlich bedanken möchte. Das Ende ist dann doch sehr überraschend und einfach nur überwältigend. Nicht nur, weil sich die Ereignisse überschlagen und man nicht glauben kann, das die Autorin einen so fiesen Cliffhanger einbaut. Auch die Erkenntnisse, die man hier gewinnt, da sich ein Kreis schließt, sind atemberaubend und man kann es gar nicht mehr erwarten, endlich Band 3 zu lesen. Die Wartezeit bis September ist definitiv zu lang.

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