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Rezension zu
Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland

Eine klasse Ergänzung für die "Chroniken von Alice"

Von: Buchfina
30.04.2021

Gestaltung: Ich finde diese Reihe und generell die Bücher von Christina Henry in den deutschen Ausgaben unfassbar schön! Es handelt sich um hochwertige Hardcover mit Spotlack und traumhaft schönen Illustrationen auf den Covern. Als wenn das noch nicht genug wäre, hat der Buchschnitt jeweils ein Muster, Pfotenspuren, Fußabdrücke und Blumenranken. Auch die Vermischung der bekannten "Alice im Wunderland" Elemente, wie z.B. dem Kaninchen, und den düsteren Abbildungen ist einfach klasse. Ich bin großer Fan! Darum geht's: SPOILERWARNUNG !!!Enthält SPOILER zu Band 1 und 2!!! Erst ein mal muss ich gestehen, dass ich sehr unaufmerksam war, was die Beschreibung des dritten und letzten Bands der "Chroniken von Alice" angeht. Ich habe nach Alice' und Hatchers Abenteuern in der Alten Stadt und im Schloss der weißen Königin fest damit gerechnet, dass die Geschichte in Band 3 fortgesetzt wird. Das passiert auch, aber anders als gedacht. Denn dieser dritte Band der Reihe enthält vier ergänzende Kurzgeschichten. In zwei der drei Geschichten geht es tatsächlich auch um Alice und Hatcher und man bekommt Einblicke, wie es mit den beiden nach dem Aufbruch vom Königsschloss weitergeht. Also ein Stück weit ist es auch eine Fortsetzung. In den anderen beiden Kurzgeschichten wird ein Einblick in Alice' Familie zum Zeitpunkt des Brandes vom Krankenhaus gewährt, in dem man aus Sicht von Alice' kleiner Schwester die Familie kennenlernt. Auch die kleine Elizabeth gerät in der Alten Stadt in Gefahr und möchte gern erfahren, wer diese geheimnisvolle Alice ist, von der plötzlich alle sprechen. Die letzte Geschichte handelt von Hatchers Vergangenheit, und zwar dem Kampf mit dem Fleischwolf, der später zum Walross wird. Alle vier Geschichten stehen für sich, wurden aber elegant miteinander verknüpft, sodass ich auch mit der Erwartung eines zusammenhängenden Erzählbandes auf meine Kosten kam. Idee/Umsetzung: Erste Geschichte: Die erste Geschichte von Elizabeth und Alice' Familie hat mir am besten gefallen. Ich fand unsere Protagonistin einfach sehr niedlich, aber auch sehr clever und tough für ihr zartes Alter von 10 Jahren. Sie lebt in der Neuen Stadt und ist wohlbehütet vor all den negativen Einflüssen der Alten Stadt aufgewachsen, bis sie durch unglückliche Zufälle in die Alte Stadt gerät und Bekanntschaft mit dunklen, engen Tunneln machen muss. Die Geschichte war einfach sehr spannend und mitreißend. Alice' Name fiel hier und da, sodass man zumindest erahnen konnte, dass die Familie vielleicht versucht sie zu vergessen, aber das nicht gelingen mag. Weiterhin kommen einige neue spannende Figuren, wie der Vogelmann vor, der auf der Hetzjagd in der alten Stadt noch mal jede Menge Spannung und Gruselfaktor in die Geschichte reinbringt. Die Kurzgeschichte war auf jeden Fall mein Highlight. Zweite Geschichte: Weiter ging es mit der Fortsetzung von Alice' und Hatchers Geschichte. Besonders schön fand ich, dass Alice' von ihrer Schwester Elizabeth "geträumt" hat, was einen fließenden Übergang von der ersten zur zweiten Geschichte ermöglicht hat. Sie bricht gemeinsam mit Hatcher auf zu dem grünen Land, das sie immer wieder in Träumen erblickt und wo sie gerne zur Ruhe kommen möchte. Hier spielt Hatcher eine nicht ganz so große Rolle, da er als Wolf durch die Wälder streift. Dafür wird es für Alice noch mal richtig brenzlig. Ein verwunschenes Haus wird zum Albtraum und auch hier gibt es jede Menge Gruselfaktor und Action. Mir hat Hatcher ein kleines bisschen gefehlt, aber insgesamt hat auch diese Geschichte viel Spaß und Gänsehaut beschert. Dritte Geschichte: Der Rückblick auf Hatchers Vergangenheit als Nicholas in der Alten Stadt war noch mal ein ganz anderer Blickwinkel. Es gibt spannende Details und neue Informationen, die auch für die Haupthandlung von großer Bedeutung sind. Beispielsweise lernt Hatcher hier auch Hattie kennen und trifft das erste Mal auf seinen zukünftigen Erzfeind. Da Hatcher in den gesamten Chroniken meine Lieblingsfigur ist, fand ich auch diese Kurzgeschichte äußerst gelungen. Einziger Kritikpunkt, wie bei allen Rückblicken, dass man natürlich schon weiß, was passieren wird, und die Spannung daher nicht ganz so hoch ist. Vierte Geschichte: Die letzte Geschichte führt noch einmal die Haupthandlung weiter, in dem Alice und Hatcher dem grünen Land immer näher kommen. Auf dem Weg gibt es noch ein mystisches Dorf, das ihnen nicht wohlgesonnen ist, aber letzendlich erreichen sie das Ziel ihrer Reise und es gibt einen wunderbaren Abschluss der gesamten Reihe. Die letzte Geschichte hat mir leider nicht ganz so gut gefallen, da sie ein bisschen wie ein "Lückenfüller" wirkte, um zum Ende zu kommen. Nichtsdestotrotz komplettiert diese Geschichte die ganzen Chroniken und hat mich mit einem zufriedenen Lächeln zurückgelassen. Somit haben mir alle Kurzgeschichten auf ihre Weise gut gefallen. Geschichte 1 und 2 sind meine Favoriten, aber auch die anderen beiden waren unterhaltsam und haben wertvolle Zusatzinformationen für die Chroniken geliefert. Von daher ist das Buch für Fans definitiv eine wunderbare Ergänzung, auch, wenn es sich nicht um eine Fortsetzung im klassischen Format handelt. Fazit: Wer sollte "Die Chroniken von Alice" lesen? Jeder Fan von "Alice im Wunderland" und fantasievollen Adaptionen derartiger Märchen mit dem Twist, dass es sich hierbei um eine gruselige Horrorvariante mit teilweise brutalen Einschlägen handelt. Wer sollte "Dunkelheit im Spiegelland" lesen? Alle Liebhaber*innen der Reihe und die, die es noch werden wollen. Diese Kurzgeschichtensammlung stellt eine gelungene Ergänzung der Vorgänger dar, liefert interessante Hintergrundinformationen und macht die Chroniken insgesamt rund. Man braucht dieses Buch nicht unbedingt, doch wer Band 1 und 2 mochte, wird auch hier nicht enttäuscht.

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