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Rezension zu
Das Kaffeehaus - Falscher Glanz

Am Hofe

Von: Maike P.
26.04.2021

Viele Passagen des Buches führen uns Leser nun an die Wiener Hofburg in das kaiserliche Leben. Die Autorin Marie Lacrosse stellt uns die Kaiserin Sisi vor, die bereits vor sich hin altert, aber weiterhin mit ausgedehnten Morgentoiletten, Sportübungen und Gewaltmärschen versucht, sich ihre Figur und Jugendlichkeit zu bewahren. Aber innerlich ist sie durch den Tod ihres Sohnes gebrochen, sodass man in der Geschichte immer mehr hinter die Fassade blicken kann. Im Anhang erläutert die Autorin auch ausführlich, welche Passagen historisch belegt sind und welche ihrer kreativen Ader entstammen. Zu Beginn plätschert das Buch lange Zeit vor sich hin. Die Perspektive wechselt immer wieder zwischen Sophie und Richard, die zwar immer noch aneinander denken, aber sich nicht mehr treffen. Auf den ersten knapp 300 Seiten passiert im Grunde noch nicht viel, auch wenn uns die Autorin die damalige Welt ausführlich präsentiert und es ihr gelingt, uns in Gedanken in das historische Wien zu entführen. Man erfährt viel über das damalige Leben, die Gebräuche und die Ränkespiele und Traditionen zu Hofe. Das ist auf jeden Fall interessant zu lesen, aber bei weitem nicht so spannend wie der erste Band. Doch als Sophie von Werdenfels‘ Verehrer die Bühne betritt und ihr immer offensichtlicher den Hof macht, nimmt die Geschichte eindeutig Fahrt auf. Denn Sophie ist der Mann zuwider, doch weiß sie nicht, wie sie ihn abwehren soll. Denn bei Hofe raten ihr alle zur Heirat mit dem angesehenen Grafen, den sie nur leider auf den Tod nicht ausstehen kann. Noch ahnt sie allerdings weder, dass der Graf eine schwere Krankheit in sich trägt noch, dass sie bald in eine ausweglose Lage gerät. Von Torten und Kaffeehäusern Natürlich spielt auch das Kaffeehaus von Sophies Onkel Stephan Danzer eine prominente Rolle in dem Buch. Danzer hat sich mit seinem Kaffeehaus und Spezialitäten einen solch guten Namen gemacht, dass er seine süßen Kostbarkeiten gar zum Hofball liefern darf. Doch Sophie merkt nach und nach, dass sich ihr Onkel verändert hat und unter immer stärkeren Kopfschmerzen leidet. Ihre Sorge wächst stet – auch die Sorge um ihre Schwester Milli, die von ihrem ungeliebten Stiefvater immer schlimmer drangsaliert wird. Sophie ist hin- und hergerissen, denn je näher sie Sisi kommt, umso häufiger möchte diese Sophie auf ihren ausschweifenden Reisen als Begleiterin dabei haben. Dies sorgt allerdings zum Teil für eine monatelange Abwesenheit aus Wien. Sophie sorgt sich allerdings immer mehr um ihren Onkel und ihre Schwester. Die Konflikte zwischen den einzelnen Figuren zeichnet Marie Lacrosse sehr lebhaft. Sophies Stiefvater bleibt weiterhin ein Ekel, der nur nach Macht giert und dabei auch über Leichen gehen würde. Ein fester Anker für Sophie ist daher weiterhin ihr sympathischer Onkel Stephan Danzer. Auch die unglückliche Beziehung zwischen Amalie und Richard nimmt wieder einigen Raum in der Geschichte ein, aber nur noch selten treffen Amalie und Sophie aufeinander, sodass die Giftspritzen vonseiten Amalies seltener zum Einsatz kommen können. Ganz so unsympathisch wie im ersten Band wird sie einem dadurch nicht, aber nichtsdestotrotz hofft man als Leser natürlich auf ein Happy End zwischen Richard und Sophie. Leckeres Dessert Der zweite Band der Kaffeehaustrilogie ist nicht ganz so spannend geraten wie der erste, sodass ich für die erste Hälfte recht lange gebraucht habe. Aber die zweite Hälfte ist dafür umso spannender, sodass ich das Buch dann irgendwann nicht mehr aus der Hand legen konnte und die letzten hundert Seiten nachts lesen musste. Ich bin schon jetzt sehr gespannt auf den Abschluss der Trilogie, da mit die Figuren unglaublich gut gefallen und auch die Informationen über die Wiener Kaiserzeit. Die Autorin schildert alles so realistisch, dass man in jeder Szene live dabei ist. Wer sich übrigens die Spannung nicht nehmen möchte, sollte besser nicht den Klappentext des Buches lesen, denn meiner Ansicht nach verrät dieser schon sehr viel über die zweite Hälfte des Buches.

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