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Rezension zu
Ideen, um das Ende der Welt zu vertagen

Magisch und systemkritisch zugleich

Von: Sandra Falke
26.04.2021

Dieses Bändchen ist eine Sammlung kultureller Kostbarkeiten über die Ureinwohner Brasiliens. Krenak, einer der wichtigsten indigenen Aktivisten in Brasilien, liefert hier Ansätze zum allgemeinen Umdenken, zum Abgang von Egoismus, Industrialisierung und Verschwendung von natürlichen Ressourcen. Als Ureinwohner Brasiliens fallen Krenaks Schilderungen über die Erde als Ernährerin und Mutterfigur in eine animistische, spirituelle, geradezu magische Erzähltradition. Seine Gedanken beinhalten andererseits Systemkritiken zum westlichen Kapitalismus, Materialismus und Egoismus. Der Autor möchte seine Leser an ihre unwichtige Rolle im Werdegang des Universums erinnern und vor den Konsequenzen vor einem solchen Umgang mit dem Planeten warnen. Die Essays und Vorträge sind in einem leichten, oft geradezu ausschweifenden Ton ohne Daten und Zahlen formuliert und wirken zum Teil gar befremdend, da der Autor seine Perspektive gezielt von der westlichen Realität abgrenzt. Die Intensität und Authentizität der Inhalte - und die anthropologisch faszinierenden Geschichten aus dem Alltag der Aymoré oder Botokuden - machen den Band jedoch zu einem spannenden Sammelsurium an Eindrücken aus einer unikalen Perspektive. Für diejenigen, die sich für die Thematik interessieren, allenfalls lesenswert. Ich habe hier reichlich Zitiermaterial gefunden und spannende Neuentdeckungen machen können.

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