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Rezension zu
Der Sternenfänger

Zauberhafte Erzählung über die Liebe

Von: Theresa
22.04.2021

"Der Sternfänger" handelt von einem kleinen Jungen names Michel in einem französischen Ort in der Nachkriegszeit, der sich auf macht um die verschiedenen Dimensionen der Liebe kennenzulernen. Um seine kranke Freundin zu retten, soll er ihr ein aus 9 Stoffsternen zusammengenähtes Herz bringen. Jeder Stern steht hierbei für eine Art der Liebe, die er durch die Lebensgeschichten fremder Menschen kennenlernt. Ähnlich wie das bunte Stoffherz in der Geschichte, ist auch das Buch selbst in einzelne, kurze Kapitel fragmentiert, die am Ende zusammengetragen werden. Jedes Kapitel ist einer Form der Liebe gewidmet, wundervoll verpackt in einer Lebensgeschichte die dem kleinen Jungen und auch dem Lesenden erzählt wird. Das Buch holt einen mit dem ersten Satz sofort in den Schauplatz der Geschichte und konzentriert sich auf das Wesentliche: Michels Mission die Liebe kennenzulernen. Es gibt keine Nebenhandlungsstränge, wenig Einblicke in Michels Leben abseits dieser Mission, keine Schnörkel. Ich fühlte mich dadurch von Anfang an den kleinen Prinzen erinnert - insbesondere durch den einfachen, beinahe kindlichen Erzählstil und die teils stereotypen Darstellungen. Die Struktur der Geschichte sowie was sich jeweils als Dimension der Liebe herausstellt, erinnerte mich zudem auch etwas an Siddharta von Hermann Hesse. Sowohl auf den kleinen Prinzen, als auch auf Hermann Hesse wird dann sogar im Buch selbst Bezug genommen. "Der Sternfänger" ist ein liebe Geschichte, die vielleicht weniger zur Unterhaltung dient, aber als wundervoller Input, Denkanstoß und Erinnerung um was es im Leben gehen soll - vielleicht gerade richtig in Zeiten wie diesen. Ein Highlight war für mich das Nachwort des Autors - das hat mich tatsächlich zu Tränen gerührt. Einen Stern Abzug gebe ich für die - für meinen Geschmack - manchmal doch etwas zu stereotypen Beschreibungen und Darstellungen (zB. die bösen, strengen Nonnen im Waisenhaus). Diese fühlen sich allerdings auch wieder stimmig an, da es zum kindlichen und weniger differenzierten Erzählstil passt. Für mich funktioniert dies aber zb. im kleinen Prinzen besser als hier. Es ist definitiv ein Buch, das ist sicher immer wieder aus dem Buch holen werde, um mir einzelne Kapitel anzuschauen. Ebenfalls habe ich mir bereits ein paar Textstellen markiert, die schöne Aussagen über die Liebe treffen. Vom Autor Francesc Miralles ist nun ebenfalls auch "Jenseits des Abgrunds" erschienen, was ich kurz vor dem Sternenfänger gelesen habe. Trotz ähnlicher Grundlage - in beiden geht es um Liebe oder die Liebe zum Leben - und ähnlichem (wunderschönem) Buchcover, finde ich die beiden Bücher doch sehr unterschiedlich. "Jenseits des Abgrunds" nimmt einen direkt auf die Reise des Protagonisten mit, lässt einen in die Atmosphäre eintauchen während sich die Geschichte langsam entfaltet. Es ist auch etwas offener gehalten, was man sich als Leser/in daraus mitnimmt. Im Gegensatz dazu beschränkt sich "Der Sternfänger" wirklich auf das Wesentliche und erzählt nicht nur dem kleinen Jungen Michel, sondern auch einem selbst von der Liebe.

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