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Rezension zu
Wir bleiben noch

Unterhaltsame Familiengeschichte!

Von: Patrick B.
20.04.2021

Normalerweise wälze ich jede Menge Thriller. Nebenbei lese ich aber auch gerne mal etwas Lockeres und Unterhaltsames. So habe ich mir das neue Buch von Daniel Wisser „Wir bleiben noch“ zur Hand genommen. Zuerst einmal kann man feststellen, dass der Schreibstil von Daniel Wisser sehr umgänglich und unkompliziert ist. Die Seiten können also ziemlich schnell weggelesen werden und man kommt relativ zügig durch das Buch. Der Klappentext verrät, dass die Geschichte das Leben einer Familie über vier Generationen erzählt. Viktor Jarno, in den mittleren Vierzigern, trennt sich von seiner Frau und geht eine Beziehung mit seiner Cousine Karoline ein und dieser Skandal bringt die ganze Familie, welche über Jahrzehnte hinweg sozialistisch verwurzelt war und in der sich politisch ein Rechtsruck immer weiter ausbreitet, an den Rand des Zusammenbruchs. Viktor und Karoline müssen sich gegen ihre österreichische Familie behaupten und halten sich an ihrer Liebe fest. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam erzählt, auch wenn sie selten Fahrt aufnimmt und eher so dahinplätschert. Allerdings hat man zu jeder Zeit das Gefühl, bei allen beschriebenen Zusammenkünften der Familie unmittelbar dabei zu sein und den Mitgliedern beim Diskutieren zuzuhören. Was mich allerdings etwas gestört hat, waren die vielen ausgeschriebenen SMS- bzw. WhatsApp-Chats und die vielen Emojis, die darin eingebaut waren. Diese haben meiner Meinung nach den Lesefluss etwas gestört und den Eindruck erweckt, das Buch wolle übertrieben modern wirken. Der Humor, der innerhalb des Buches und des Textes ab und an aufflammt, ist nicht gerade gewöhnlich und man muss ihn mögen. Allerdings hat mir dieser zugesagt und ich musste beim Lesen nicht nur einmal schmunzeln. Einzig die Spannung hat mir etwas gefehlt und das Buch hatte teilweise seine Längen. Ich weiß, dass es hier vor allem um andere Dinge geht und die Geschichte nicht vorrangig Spannung erzeugen will, aber ein wenig mehr Action hätte dem Roman sicherlich gutgetan. Lobend erwähnen möchte ich aber noch, dass neben der Familien-Story die Abhandlung politischer Themen und Aspekte höchst intelligent in die Geschichte verwoben wurde und somit sehr gut mit allem anderen verschmelzen. So erfährt man quasi im Vorbeigehen einiges an Geschichte österreichischer Politik, ohne gelangweilt zu werden, wenn man nicht unbedingt einen Draht zu politischen Themen hat. Alles in allem war für mich das Buch auf jeden lesenswert und wer gerne tiefgründige Familiengeschichten liest, dem kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

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